Gesundheit
Coronavirus und Olympia: Sorgen, aber keine Absage
Die Ausbreitung des neuen Coronavirus hat in China zur Absage zahlreicher Sportwettbewerbe geführt. Die Olympischen Spiele in Tokio sehen die Organisatoren nicht in Gefahr.
Die Organisatoren der Olympischen Sommerspiele in Tokio sind angesichts der Ausbreitung des neuen Coronavirus "ernsthaft besorgt", eine Absage des Sportfestivals mit 11.000 Athleten aus aller Welt ist für sie jedoch keine Option. "Da jede Menge unverantwortlicher Gerüchte im Umlauf sind, will ich noch einmal klarstellen, dass wir eine Verschiebung oder Absage nicht in Erwägung ziehen", sagte der Chef des japanischen Olympia-Komitees, Yoshiro Mori, am Donnerstag (13.2.2020) bei einem Treffen mit Vertretern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in der Ausrichterstadt. "Der Ratschlag, den wir von der Weltgesundheitsorganisation erhalten haben, besagt, dass es keinen Grund für einen Notfallplan bezüglich einer Absage oder Verlegung der Spiele gibt", erklärte John Coates, Präsident der IOC-Koordinierungskommission. Die Sommerspiele in der japanischen Hauptstadt finden vom 24. Juli bis zum 9. August statt.
Tokio-Marathon im Mini-Format
Das Virus, das bis Mitte Februar fast 1.800 Todesopfer (nur drei außerhalb von China) forderte, hat zu zahlreichen Absagen und Verlegungen von in China geplanten Sportwettbewerben geführt. Unter anderem wurde das für April angesetzte Formel-1-Rennen in Shanghai auf unbestimmte Zeit verschoben. Die für März in Nanjing geplante Hallen-WM der Leichtathleten soll erst 2021 stattfinden. Olympia-Qualifikationen im Boxen, Basketball, Segeln und Fußball wurden in andere Länder verlegt. Aber auch in Japan regiert die Vorsicht: Zum Tokio-Marathon am 1. März werden statt 38.000 Läufern nur 200 Elite-Athleten zugelassen.
WHO: Mitte Februar knapp 60 Infizierte in Japan
Die Infektionskrankheit, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile den Namen Covid-19 (abgeleitet von Corona, Virus, Disease und dem Jahr der Entdeckung) bekommen hat, war Ende 2019 in der zentralchinesischen Provinz Wuhan ausgebrochen. Während die Zahl der Erkrankten und Toten im Land sprunghaft angestiegen ist, breitet sich das Virus außerhalb des chinesischen Festlandes nur langsam aus. Mitte Februar gab es in Japan nach WHO-Angaben 59 Infizierte und ein Todesopfer (Stand: 17.2.2020). Allerdings wurden an Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im Hafen von Yokohama, mehr als 450 Passagiere positiv auf das Virus getestet.
Empfehlung: Mundschutz und Handhygiene
Olympia-Organisationschef Toshiro Muto (r.) ist "ernsthaft besorgt" über die Folgen der Coronavirus-Epidemie.
Toshiro Muto, Organisationschef der Spiele, sagte, er hoffe, dass der Erreger so schnell wie möglich ausgerottet werde. "Wir werden mit dem Internationalen Olympischen Komitee, dem IPC, der Regierung und der Stadt Tokio kooperieren, um die Epidemie zu stoppen." Yuriko Koike, die Gouverneurin Tokios, kündige Anfang Februar "gründliche Maßnahmen" an, um ein Ansteckungsrisiko auszuschließen. "Ich führe viele Gespräche mit Experten, um Sicherheit zu gewährleisten", sagte sie bei der Eröffnung der Ariake Arena, in der im Sommer Wettkämpfe im Volleyball und Rollstuhlbasketball stattfinden.
Es gehe darum, Wege zu finden, um die "Weiterverbreitung des Virus zu verhindern" und "Tests noch effektiver zu machen", sagte Koike. Die Gouverneurin forderte die Bevölkerung auf, sich regelmäßig die Hände zu waschen und Mundschutz zu tragen - eine Empfehlung, der in Japans Ballungszentren viele Menschen schon seit Wochen folgen.
Weitere Informationen
Stand: 18.02.20 10:00 Uhr
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 39 | 41 | 33 |
2. | CHN | 38 | 32 | 18 |
3. | JPN | 27 | 14 | 17 |
4. | GBR | 22 | 21 | 22 |
5. | ROC | 20 | 28 | 23 |
6. | AUS | 17 | 7 | 22 |
7. | NED | 10 | 12 | 14 |
8. | FRA | 10 | 12 | 11 |
9. | GER | 10 | 11 | 16 |
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