Die deutsche Dressur-Reiterin Jessica von Bredow-Werndl und ihr Pferd Dalera © dpa-Bildfunk Foto: Friso Gentsch/dpa

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Deutsche Dressur-Stars im Olympia-Finale unschlagbar

Die deutsche Dressur-Equipe hat die Erfolgsgeschichte im Teamwettbewerb bei Olympischen Spielen fortgeschrieben. Dorothee Schneider, Isabell Werth und Jessica von Bredow-Werndl gewannen am Dienstag (27.07.2021) überlegen mit mehr als 400 Punkten Vorsprung Gold in der Mannschaft.

Schnell war klar, dass die Konkurrenz, wie so oft in der Vergangenheit, chancenlos sein sollte. Dressur-Königin Werth mit Bella Rose, von Bredow-Werndl mit Dalera und Schneider mit Showtime beeindruckten mit nahezu fehlerfreien Auftritten. Mit 8178 Punkten verwiesen sie die USA (7.747) deutlich auf den Silberplatz, Bronze gewann Großbritannien (7.723).

Für die deutschen Dressurreiter war es die 14. Goldmedaille im Team bei Olympia. Seit 1984 ging Mannschafts-Gold mit nur einer Ausnahme immer an Deutschland. "Das war ganz, ganz großer Sport heute", schwärmte Pferdesport-Equipechef Dennis Peiler. "Alle drei waren in überragender Form, einfach absolute Weltklasse. Man darf nicht vergessen, welcher Druck auf ihnen lastete. Die Erwartungshaltung ist ja in der Dressur enorm."

Schneider sorgt für gelungenen Start

Alles andere als der Olympiasieg wäre eine Enttäuschung gewesen. Die Deutschen mussten liefern und lieferten. Schneider brachte den Favoriten im ersten Durchgang auf Goldkurs. Die 52-Jährige leistete sich mit ihrem 15 Jahre alten Wallach lediglich einen kleinen Wackler bei der Piaffe-Passage und wurde mit 2.639 Punkten belohnt. "Wir sind ein Super-Team!", sagte Schneider und lobte Showtime: "Der wollte gehen, der wollte sich für mich engagieren, der wollte tanzen. Es hat heute Spaß gemacht mit diesem besonderen, wirklich besonderen Pferd."

Werth baut Führung aus

Werth, die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt, baute die Führung aus. Auf ihrer Traumstute Bella Rose zauberte die 52-Jährige einen nahezu perfekten Grand Prix Special mit Highlights in der Piaffe-Passage-Tour auf das Viereck im Equestrian Park. 2.740,5 Punkte bedeuteten einen großen Schritt Richtung Gold. "Ich bin total happy über Bella, sie hat eine fantastische Leistung gezeigt. Es fühlte sich einfach toll an - und das ist das Allerwichtigste", so Werth, die entspannt zuschauen konnte, wie von Bredow-Werndl das Meisterstück vollendete.

Von Bredlow-Werndl bringt Gold nach Hause

Die Qualifikationsbeste aus dem bayerischen Tuntenhausen blieb mit ihrer eleganten Trakehnerstute Dalera wieder ohne Fehl und Tadel. Sicher lenkte die letzte Starterin des Felds ihre Stute durch das Viereck und jubelte über ihre erste Medaille bei Olympischen Spielen. "Einfach geil," rief von Bredow-Werndl noch vor der Siegerehrung und machte ihrer Freude Luft. "Für mich ist es die erste Goldmedaille. Einfach unglaublich."

Werth kann mit Fischer gleichziehen

Für Werth war es schon der siebte Olympiasieg. Gewinnt sie auch im Einzel am Mittwoch (28.07.2021/ab 10.30 Uhr im Sportschau-Livestream) zieht sie im Ranking der erfolgreichsten deutschen Olympia-Teilnehmer mit Kanutin Birgit Fischer gleich. Die größte Konkurrentin kommt dann mit Bredow-Werndl aus dem eigenen Team. "Wir werden versuchen, das Beste zu reiten, was wir können", sagte Werth. "Dann fighten wir." Kämpferisch drückte auch Schneider ihre Ambitionen im Einzel aus. "Ich gebe auf jeden Fall Gas", kündigte die Reiterin aus Framersheim an. Showtime "ist motiviert und hat Kraft. Ich werde nochmal angreifen".

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Deutschlands Top 20 bei Olympia

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Olympia Tokio 2020 | 27.07.2021 | 00:50 Uhr

Stand: 27.07.21 15:13 Uhr