Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), spricht während einer Pressekonferenz nach der Vorstandssitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Lausanne. © picture alliance/Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa Foto: Laurent Gillieron

IOC

E-Mail an die Athleten: Bach wirbt um Verständnis

IOC-Präsident Thomas Bach hat in einer persönlichen E-Mail an die Athleten erneut um Verständnis dafür geworben, dass eine Entscheidung über einen Termin für die Tokio-Spiele - eine Verschiebung in den Herbst, ins nächste Jahr oder bis 2022 - noch nicht gefallen ist.

Aufgrund der derzeitige Informationsgrundlage sei eine endgültige Entscheidung "jetzt noch verfrüht". Und: Eine Absage würde kein Problem lösen und niemandem helfen. "Deshalb steht sie nicht auf unserer Tagesordnung."

"Menschenleben haben Vorrang vor allem"

Das Internationale Olympische Komitee wolle "die Gesundheit aller Beteiligten" schützen und zur "Eindämmung des Virus" beitragen.

"Ich möchte Ihnen versichern, dass wir uns bei allen unseren Entscheidungen bezüglich der Olympischen Spiele Tokio 2020 daran halten werden", schrieb der 66-Jährige und appellierte ans Gemeinschaftsgefühl: "In dieser beispiellosen Krise sind wir alle vereint. Menschenleben haben Vorrang vor allem, auch vor der Durchführung der Spiele. Das IOC will Teil dieser Lösung sein."

Er wisse, "dass diese beispiellose Situation viele Ihrer Fragen offenlässt", so der Deutsche weiter: "Ich weiß auch, dass dieser rationale Ansatz möglicherweise nicht mit den Emotionen übereinstimmt, die viele von Ihnen durchleben müssen."

Unsicherheit "zerstört die Hoffnung"

Der ehemalige Fechter, der 1976 mit der deutschen Florett-Mannschaft Olympiasieger wurde und wegen des West-Boykotts nicht an den Spielen 1980 in Moskau teilnehmen konnte, beschrieb den Zwiespalt, in dem sich die "olympische Familie" befinde: "Viele von Ihnen sind im Training und freuen sich darauf, ihren olympischen Traum zu verwirklichen [...]. Was wir jedoch alle teilen, ist eine enorme Unsicherheit." Diese zerre an den Nerven, wecke oder verstärke Zweifel an einer positiven Zukunft. "Sie zerstört die Hoffnung."

Man sei mit allen Partnern, den japanischen Organisatoren und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im ständigen Austausch. "Wir arbeiten sehr hart, und wir sind zuversichtlich, dass wir diese Gespräche innerhalb der nächsten vier Wochen abgeschlossen haben werden."

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Olympia Tokio 2020 | 23.07.2020 | 09:05 Uhr

Stand: 23.03.20 12:46 Uhr