Der schwedische Stabhochspringer Armand Duplantis in Aktion. © dpd-bildfunk

Leichtathletik

Duplantis dominiert Stabhochsprung - Olympia-Drama um Lavillenie

Konkurrent Renaud Lavillenie war verletzt, die deutschen Starter spielten keine olympische Rolle: Der Stabhochsprung-Wettbewerb geriet am Dienstag (03.08.2021) zur klaren Sache für den schwedischen Ausnahmekönner Armand Duplantis. Er gewann mit 6,02 Metern vor Christopher Nielsen (USA, 5,97 Meter) und dem Brasilianer Thiago Braz (5,87 Meter).

18 Zentimeter Vorsprung hatte Duplantis vor dem ersten Sprung in der Meldeliste mitgebracht. Was für den Wettbewerb - außer dem Respekt der Konkurrenten - erst einmal nichts wert ist. Wichtiger war da sicher, dass sein ärgster Konkurrent, der Franzose Renaud Lavillenie, zwei Wochen vor Tokio umgeknickt war und angeschlagen ins Rennen ging. Zumal er auch beim Einspringen noch einmal schmerzhaft abstürzte. Während Duplantis die Anfangshöhe von 5,55 Meter locker nahm, versuchte sich Lavillenie erst an der Höhe von 5,70 Meter. Mit zwei stark bandagierten Knöcheln bewältigte der Franzose seine Anfangshöhe.

Ergebnisse

Leichtathletik, Stabhochsprung, Männer, Finale

Gold Flagge Schweden SWE Armand Duplantis
Silber Flagge USA USA Christopher Nilsen
Bronze Flagge Brasilien BRA Thiago Braz
4. Flagge Griechenland GRE Emmanuel Karalis
4. Flagge USA USA Kc Lightfoot
9. Flagge Deutschland GER Oleg Zernikel
11. Flagge Deutschland GER Bo Kanda Lita Baehre

Beide Deutsche scheitern an 5,80 Metern

Die beiden deutschen Springer, Bo Kanda Lita Baehre und Oleg Zernikel, die jeweils zum ersten Mal bei Olympia dabei sind, waren durchaus schon sehr zufrieden mit dem Einzug ins Finale. Beide hatten keine Mühe mit 5,55 Metern, bei 5,70 Metern sah dies schon anders aus. Während Zernikel glatt übersprang, schaffte Lita Baehre dies erst im dritten Versuch.

Die Höhe von 5,80 Meter sah einen nächsten geglückten Versuch von Duplantis und ein Scheitern der beiden Deutschen. Beide kamen damit nicht an ihre persönlichen Bestleistungen heran. Und Lavillenie? Der kühlte seinen geschundenen Knöchel und ließ erneut aus.

Nielsen springt für Lavillenie in die Bresche

Der französische Stabhochspringer Renaud Lavillenie ist enttäuscht. © IMAGO / Bildbyran

Bei 5,87 Metern waren noch acht Springer im Wettbewerb. Lavillenie zog sich seine Sprungschuhe auch wieder an, humpelte zur Anlage und schloss die Augen zur Konzentration. Doch es wurde nichts: Er lief durch den Absprung und entschied: Er will seine beiden restlichen Versuche für eine andere Höhe aufsparen. Weiter ging's bei 5,92 Metern mit vier Verbliebenen: Neben Duplantis und Lavillenie noch mit Thiago Braz (Brasilien) und Christopher Nielsen (USA), die als einzige 5,87 Meter übersprungen hatten. Duplantis überquerte souverän, Nielsen mit Mühe, Lavillenie und Braz schieden aus.

Nielsen forderte den Dominator Duplantis mit auf Anhieb übersprungenen 5,97 Metern heraus, der Schwede konterte. Und war damit Olympiasieger, denn Nielsen scheiterte an 6,02 Metern. Die anschließend aufgelegte Weltrekordhöhe von 6,19 Metern war aber auch für den erst 21-jährigen Überflieger zuviel: Er scheiterte knapp.

200 m der Frauen - Thompson-Herah macht Doppelsieg perfekt

Das Double mit Ansage schaffte Elaine Thompson-Herah aus Jamaika. Sie holte nach dem 100-m-Titel auch über die 200 m in 21,53 Sek die Goldmedaille. Auf den letzten 20 Metern kam mit einem enormen Antritt Christina Mboma angestürmt und holte in 21,81 Sek im U20-Weltrekord den zweiten Platz. Gabrielle Thomas (USA) sicherte sich in 21,87 Sek Bronze noch vor Shelly-Ann Fraser-Pryce Jamaika), die in 21,94 Sek leer ausging, obwohl sie als Erste auf die Zielgerade bog.

Ergebnisse

Leichtathletik, 200 m, Frauen, Finale

Gold Flagge Jamaika JAM Elaine Thompson-Herah
Silber Flagge Namibia NAM Christine Mboma
Bronze Flagge USA USA Gabrielle Thomas
4. Flagge Jamaika JAM Shelly-Ann Fraser-Pryce
5. Flagge Elfenbeinküste CIV Marie-Josee Ta Lou

800 m der Frauen - 19-Jährige gewinnt

Über 800 m der Frauen ging die junge Athing Mu das Rennen von vorne an und erhöhte auf der zweiten Stadionrunde allmählich das Tempo. In 1:55,22 Min war die 19-jährige US-Amerikanerin am Ende nicht zu schlagen und siegte in einem neuen Landesrekord. Die Britin Keely Hodgkinson wurde Zweite in 1:55,88 Min vor Raevyn Rogers aus den USA in 1:56,81 Min.

Ergebnisse

Leichtathletik, 800 m, Frauen, Finale

Gold Flagge USA USA Athing Mu
Silber Flagge Großbritannien GBR Keely Hodgkinson
Bronze Flagge USA USA Raevyn Rogers
4. Flagge Großbritannien GBR Jemma Reekie
5. Flagge Volksrepublik China CHN Chunyu Wang

Hammerwurf: Polin Wlodarczyk holt dritten Olympiasieg

Die Polin Anita Wlodarczyk ist außerdem zum dritten Mal nach 2012 und 2016 Hammerwurf-Olympiasiegerin geworden. Im Finale siegte die 35-Jährige mit 78,48 Metern vor der Chinesin Wang Zheng (77,03) und der ebenfalls aus Polen stammenden Malwina Kopron (75,49). Weltrekordlerin Wlodarczyk gewann damit die Hälfte der sechs möglichen Goldmedaillen im Hammerwurf, der im Jahr 2000 ins olympische Programm aufgenommen wurde.

Ergebnisse

Leichtathletik, Hammerwurf, Frauen, Finale

Gold Flagge Polen POL Anita Wlodarczyk
Silber Flagge Volksrepublik China CHN Zheng Wang
Bronze Flagge Polen POL Malwina Kopron
4. Flagge Frankreich FRA Alexandra Tavernier
5. Flagge Kanada CAN Camryn Rogers

 

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Olympia Tokio 2020 | 03.08.2021 | 17:00 Uhr

Stand: 03.08.21 15:33 Uhr