Leonie Antonia Beck aus Deutschland nach dem Schwimmen. © picture alliance/dpa Foto: Oliver Weiken

Schwimmen

Leonie Beck nach furiosem Freiwasserschwimmen ohne Olympia-Medaille

Bei einer der frühesten Entscheidungen der Olympischen Spiele in Tokio waren die deutschen Schwimmerinnen Leonie Beck und Finnia Wunram zwar hellwach, im Kampf um die Medaillen gingen sie am Ende aber leer aus. Gegen halb neun Ortszeit kam das deutsche Freiwasser-Duo am Mittwoch (04.08.2021) nach zehn Kilometern auf den Plätzen fünf und zehn ins Ziel.

25 Schwimmerinnen sprangen früh am Morgen um halb sieben ins Wasser im Odaiba Marine Park. Sieben Runden á 1,4 Kilometer auf einem mit Bojen abgesteckten Kurs waren zu absolvieren. Die WM-Dritte Leonie Antonia Beck aus Würzburg schwamm von Beginn des Rennens an in der Spitzengruppe mit, in der auch die Favoritinnen Haley Anderson aus den USA und die Chinesin Xin Xin aus China sowie die Olympiasiegerin von Rio 2016, Sharon van Rouwendaal aus den Niederlanden, zu finden waren.

2,6 Sekunden fehlen zu Bronze

Auf der vorletzten Runde setzte sich die 24-jährige Deutsche an die Spitze des Feldes, um sich eine gute Ausgangsposition für die Schlussphase des Rennens zu sichern. Als die Glocke für die Schlussrunde geläutet wurde, lag Beck zwei Sekunden vor Ashley Twichell aus den USA und der Brasilianerin Ana Marcela Cunha. Auf den letzten 500 Metern wurden die letzten Kraftreserven mobilisiert: Die Konkurrenz zog der Deutschen entscheidend einige Meter davon. Doppel-Weltmeisterin Cunha gewann in 1:59:30,8 Stunden Gold vor van Rouwendaal und der Australierin Kareena Lee.

Mit 4,3 Sekunden Rückstand schlug Beck im Ziel als Fünfte an. Zur Bronzemedaille fehlten ihr nur 2,6 Sekunden. Dennoch zeigte sie sich nach dem Rennen im Sportschau-Interview sehr zufrieden: "Ich habe mein Bestes gegeben, ich habe alles riskiert, alles versucht. Am Ende waren die anderen ein bisschen schneller. Platz fünf bei Olympischen Spielen, ich glaube, da kann ich sehr stolz drauf sein."

Wunram starke Zehnte

Finnia Wunram vor dem Start des Freiwasserschwimmens bei den Olympischen Spielen in Tokio. © dpa picture alliance Foto: Oliver Weiken

Finnia Wunram hatte mit den Bedingungen im Wasser zu kämpfen.

Finnia Wunram aus Magdeburg, die ebenfalls über mehr als die Hälfte des Rennens in der Spitzengruppe mit dabei war, hatte am Ende des Rennens nicht mehr genug zuzusetzen. Sie konnte nicht an den Top-Schwimmerinnen dranbleiben und belegte bei einer Wassertemperatur um 30 Grad Celsius mit gut 90 Sekunden Rückstand Platz zehn. "Das war badewannenmäßig. Die Bedingungen waren nicht einfach, das Wasser ist sehr trüb, die Temperatur sehr warm", sagte die 25-Jährige nach dem Rennen in der ARD. "Ich habe mein Bestes gegeben, aber es ist nicht das herausgekommen, was ich mir erhofft hatte."

Ergebnisse

Freiwasserschwimmen, 10 km, Frauen, Rennen

Gold Flagge Brasilien BRA Ana Marcela Cunha
Silber Flagge Niederlande NED Sharon van Rouwendaal
Bronze Flagge Australien AUS Kareena Lee
4. Flagge Ungarn HUN Anna Olasz
5. Flagge Deutschland GER Leonie Antonia Beck
10. Flagge Deutschland GER Finnia Wunram

Diskussionen über die Wasserqualität

Vor den Wettkämpfen war bereits befürchtet worden, dass das Wasser in der Bucht von Tokio keine optimalen Bedingungen für den Schwimm-Marathon hergibt. Vor allem die erwarteten hohen Wassertemperaturen und ein hohes Bakterienaufkommen ließen nichts Gutes erwarten, aber nach den ersten Trainingseinheiten bestätigten sich diese Eindrücke nicht. "Die Wasserqualität ist sogar besser als der Standard", berichtete Beck. Nur die schlechten Sichtverhältnisse seien alles andere als optimal: "Wenn man direkt hinter jemandem schwimmt, sieht man gerade noch die Luftblasen des Beinschlags, aber ansonsten ist die vorweg Schwimmende schnell mal weg".

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Olympia Tokio 2020 | 04.08.2021 | 00:55 Uhr

Stand: 04.08.21 01:36 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 39 41 33
2. Flagge Volksrepublik China CHN 38 32 18
3. Flagge Japan JPN 27 14 17
4. Flagge Großbritannien GBR 22 21 22
5. Flagge Russisches Olympisches Komitee ROC 20 28 23
6. Flagge Australien AUS 17 7 22
7. Flagge Niederlande NED 10 12 14
8. Flagge Frankreich FRA 10 12 11
9. Flagge Deutschland GER 10 11 16
Stand nach 339 von 339 Entscheidungen.

Alle Platzierungen | mehr