Rollstuhlbasketball

Paralympics: Rollstuhlbasketball vor dem Aus?

Rasant und spektakulär: Rollstuhlbasketball gehört zu den beliebtesten Wettbewerben bei den Paralympics. Doch der Sportart droht die Verbannung von der großen Bühne.

Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat Anfang Februar den Ausschluss für Tokio und für die Paralympics 2024 in Paris angedroht, sollte der Internationale Rollstuhlbasketballverband (IWBF) seine Regeln nicht an das Klassifizierungssystem des IPC anpassen.

Miller: "Erschütternd und inakzeptabel"

"Diese Nachricht jetzt - wenige Monate vor Beginn der Spiele - und dazu durch eine Pressemitteilung zu erhalten, ist erschütternd und inakzeptabel", sagte Mareike Miller, Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft. Die 29-Jährige von der BG Baskets Hamburg will sich gegen das drohende Aus wehren: "Die Meldung des IPC hat uns Spielerinnen und Spieler tief getroffen. Wir alle haben unfassbar viel Zeit und Energie in die Qualifikation für Tokio 2020 und die laufende Vorbereitung gesteckt. Wir haben berufliche und private Ziele dem Sport untergeordnet." Die deutschen Frauen hatten in Rio 2016 die Silbermedaille und in London 2012 Gold gewonnen.

Entscheidung Ende Mai

Der IWBF hat bisher unter anderem seinen Klassifizierungskodex nicht an die 2015 geänderten Vorgaben des IPC angepasst. Dabei geht es vor allem um weniger beeinträchtigte Spielerinnen und Spieler wie Miller, die zwar gehen, ihren Sport nach mehreren Knieoperationen aber nur noch im Sitzen ausüben kann. Das IPC fordert von solchen Sportlern neue medizinische Gutachten. Der Tokio-Ausschluss ist nur durch die Umsetzung eines vom IPC verlangten Aktionsplans abzuwenden. Eine Entscheidung soll Ende Mai fallen.