Eine Olympia-Mitarbeiterin hält Hinweisschilder zum Maskentragen hoch. © imago images/Sven Simon

Nachrichten

Tokios Corona-Infektionen auf Höchststand

In Tokio steigen die Corona-Zahlen während Olympia weiter. Das liege aber nur indirekt an den Sport-Gästen aus aller Welt. Die Regierung appelliert nun vor allem an junge Japaner.

Die Zahl der offiziell bestätigten Neuinfektionen in Tokio am zweiten Tag nacheinander auf einen Höchststand gestiegen. Am Mittwoch (28.07.2021) meldete die Hauptstadt 3.177 neue Corona-Fälle binnen eines Tages. Am Vortag waren es 2.848 Fälle gewesen. Damit tritt ein, was Experten vor Beginn der Spiele prophezeit hatten. Die Lage könne "kritisch" werden.

Appell an junge Japaner

Tokios Gouverneurin Yuriko Koike rief die jüngeren Bürger auf, sich impfen zu lassen, möglichst zu Hause zu bleiben und die Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus zu befolgen. "Die Aktivitäten junger Menschen sind der Schlüssel (um die Infektionen einzudämmen)", sagte die Politikerin. Während die Mehrheit der älteren Menschen geimpft sei und deren Infektionen deutlich gesunken seien, stiegen die Infektionen unter den überwiegend nicht geimpften jungen Menschen ab, so Koike.

17 Athleten positiv getestet

Indes registrierten die Organisatoren der Olympischen Spiele offiziell bestätigte 16 neue Corona-Fälle im Umfeld der Spiele. Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan seit Beginn der Erfassung am 1. Juli stieg laut IOC auf mehr als 160. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 17 Athletinnen oder Athleten mit dem Coronavirus. Zudem vermeldete der Welt-Ruderer Verband, dass der Italiener Bruno Rosetti positiv auf Covid-19 getestet wurde.

Hörmann: Behörden handeln "gut und richtig"

DOSB-Chef Alfons Hörmann hält ein Vorgehen der japanischen Behörden wie im Corona-Fall des deutschen Radsportlers Simon Geschke bei Olympia grundsätzlich für richtig. "Alles, was mit Auflagen, Kontrollen, Tests und stringentem Vorgehen vor Ort zu tun hat, findet unsere uneingeschränkte Zustimmung. Auch wenn man als Mensch sagt: Verdammt, es ist sehr lästig", sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds in Tokio.

Der frühere Tour-Etappensieger Geschke verbrachte am Mittwoch nach seinem positiven Corona-Test den fünften Tag in Quarantäne. "Das ist lästig für uns alle, aber auch zugleich täglich der Beweis, dass mit hohem Maß und hoher Professionalität alles dafür getan wird, dass Sicherheit vor Ort gewährleistet ist", erklärte Hörmann. Eine möglichst frühzeitige Ausreise des Radsportlers unterstütze er aber zu "200 Prozent".

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Olympia Tokio 2020 | 29.07.2021 | 00:50 Uhr

Stand: 28.07.21 12:55 Uhr