Sergey Malyshev vom russischen Paralympischen Komitee in Aktion © picture alliance/dpa/Sputnik Foto: Ilya Pitalev

Sportschießen

Paralympics-Finals am Samstag ohne deutsche Schützen

Die deutschen Schützen haben die Medaillen-Entscheidungen bei den Paralympischen Spielen am Samstag (04.09.2021) verpasst. Für Tobias Meyer, Tim Focken und Moritz Möbius war in der Qualifikation Endstation.

Im Mixed-Wettbewerb mit der Freien Pistole über 50 Meter (SH1) lag Meyer nach fünf von sechs Serien (jeweils zehn Schuss) noch stark im Rennen. Eine 4 mit der vorletzten Patrone und damit 78 Ringe im letzten Durchlauf ließen ihn aber noch auf Rang zehn zurückrutschen. Der 23 Jahre alte Würzburger verpasste das Finale der besten Acht um drei Zähler.

Im 10-Meter-Wettbewerb mit der Luftpistole war Meyer 15. geworden. Gold und Silber über die lange Distanz ging nach Indien. Mit paralympischem Rekord setzte sich Manish Narwal vor seinem Landsmann Singhraj durch. Der Russe Sergej Malyschew wurde Dritter.

Auch Möbius und Focken verpassen den Endkampf

Über 50 Meter liegend mit dem Gewehr verpassten die deutschen Starter in der Klasse SH2 ebenfalls nur um wenige Ringe den Endkampf. Möbius kam auf 620,5 Zähler (11.) und Focken auf 619,0 (14.). Um unter die besten Acht zu kommen, waren aber 622,7 Ringe nötig.

"Als das Kommando Start kam, ging auf einmal die Pumpe los", sagte der gesundheitlich leicht angeschlagene Focken: "Ich habe mich erst sehr spät in den Wettkampf einfühlen können, habe aber dann das sinkende Schiff noch gerettet. Die Finalteilnahme war der Wunsch. Dass es nicht gelangt hat, ist blöd." Er nehme von seinen ersten Spielen dennoch "etwas mit fürs ganze Leben", führte Focken weiter aus: "Das Ziel ist nun Paris 2024."

Focken ist der erste deutsche Kriegsversehrte, der an Paralympics teilnimmt. Der Niedersachse wurde 2010 beim Bundeswehreinsatz in Afghanistan angeschossen - und schwer verletzt nach Deutschland geflogen. Seitdem ist sein linker Oberarm teilweise gelähmt.