Der afghanische Paralympics-Athlet Hossain Rasouli (Leichtathletik) und Para-Taekwondokämpferin Zakia Khudadadi © Internationales Paralympisches Komitee Foto: Internationales Paralympisches Komitee

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Treffen mit afghanischen Paralympics-Athleten "extrem emotional"

Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat sich am Sonntag (29.08.2021) hoch erfreut über die Ankunft der beiden afghanischen Paralympics-Teilnehmer Zakia Khudadadi und Hossain Rasouli in Tokio geäußert. Die Athleten könnten sich dank vielfacher Hilfe nun ihren Traum von der Paralympics-Teilnahme erfüllen.

Einen Tag nach der Ankunft von Khudadadi und Rasouli im Paralympischen Dorf sagte IPC-Sprecher Craig Spence, dass das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der beiden Afghanen oberste Priorität habe. Das Duo werde auf eigenen Wunsch auch keine Interviews geben oder andere Auftritte in den Medien haben. Laut IPC bedankten sich die beiden Athleten "aufrichtig für ihre sichere Evakuierung aus Kabul und die Möglichkeit, sich einen lebenslangen Traum von der Teilnahme an Paralympischen Spielen erfüllen zu können".

Im Dorf könnten sie sich nach einer dreitägigen Quarantäne-Zeit frei bewegen und so echte paralympische Erfahrungen sammeln. "Ich denke, die anderen Athleten werden respektieren, was sie durchgemacht haben."

"Es gab viele Tränen bei allen Anwesenden"

Als die beiden Athleten am Wochenende im paralympischen Dorf eintrafen, wurden sie dort von IPC-Präsident Andrew Parsons, dem Chef des IPC-Athletenrates, Chelsey Gotell, und weiteren Offiziellen begrüßt. "Das Treffen war sehr emotional, es gab viele Tränen bei allen Anwesenden. Es war wirklich ein bemerkenswertes Treffen", sagte Spence. Er habe Bilder der Evakuierung der beiden Athleten gesehen. Sie nun persönlich, sicher und wohlauf bei den Paralympics zu sehen sei etwas, "von dem ich glaube, dass wir es nie vergessen werden. "Es unterstreicht die Fähigkeit des Sports, die Menschheit in Frieden zusammenzubringen." IPC-Präsident Parsons habe beide umarmt, "als ob sie zu seiner eigenen Familie gehören würden".

Lob vom Taekwondo-Weltverband

Der Taekwondo-Weltverband lobte die Bemühungen des IPC und anderer beteiligter Parteien um die beiden afghanischen Athleten. "Die Entschlossenheit von Zakia und Hossain, Widrigkeiten zu überwinden, ist eine Inspiration für uns alle", sagte Präsident Chungwon Choue in einer Erklärung.

Von Kabul via Paris nach Tokio

Eigentlich sollte das Sportler-Duo bereits am 17. August in Tokio eintreffen. Die Taekwondo-Kämpferin Khudadadi und Leichtathlet Rasouli konnten Afghanistan wegen der aktuellen Ereignisse und Entwicklungen rund um die Machtübernahme der Taliban aber nicht rechtzeitig verlassen. Bei der Eröffnungsfeier am 24. August war die Fahne ihres Landes stellvertretend für sie ins Stadion getragen worden - verbunden mit dem Versprechen, dass beide 2024 in Paris teilnehmen sollen.

In den vergangenen Tagen hatten sich aber neben dem IPC mehrere Regierungen und weitere Organisationen intensiv um die Ausreise der beiden bemüht. Sie waren schließlich am 23. August aus Kabul evakuiert und zunächst nach Paris ausgeflogen worden. Dort hatten sie laut IPC nachdrücklich ihren Wunsch geäußert, noch an den Paralympics teilnehmen zu können. Unter Einhaltung sämtlicher Corona-Maßnahmen und nach Durchführung mehrerer Tests konnten sie schließlich nach Japan starten. Das IPC bedankte sich bei allen, die es ermöglicht haben, dass Khudadadi und Rasouli nun in Tokio seien. Man werde sich bemühen sicherzustellen, dass beide auch nach den Paralympics die Unterstützung und Betreuung erhalten, die sie brauchen.

Khudadadi und Rasouli bereiten sich auf Wettkämpfe vor

Khudadadi wird am Donnerstag (02.09.2021) im Taekwondo-Wettbewerb bis 49 Kilogramm (Klasse K44) an den Start gehen. Leichtathlet Rasouli ist eigentlich ein Sprinter, er verpasste aber wegen der verspäteten Anreise den 100-m-Wettbewerb am 27. August. Das IPC hatte ihn zunächst für die Vorläufe über 400 m am Freitag (03.09.2021) gemeldet, einigte sich dann aber zusammen mit dem Sportler darauf, dass er am Dienstag (31.08.2021) im Weitsprung (Klasse T47) an den Start geht.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Paralympics Tokio 2020 | 29.08.2021 | 09:00 Uhr

Stand: 29.08.21 10:48 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge Volksrepublik China CHN 96 60 51
2. Flagge Großbritannien GBR 41 38 45
3. Flagge USA USA 37 36 31
4. Flagge Russisches Paralympisches Komitee RPC 36 33 49
5. Flagge Niederlande NED 25 17 17
6. Flagge Ukraine UKR 24 47 27
7. Flagge Brasilien BRA 22 20 30
8. Flagge Australien AUS 21 29 30
...
12. Flagge Deutschland GER 13 12 18
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