Radsport
BMX-Freestylerin Lessmann verpasst Medaille im Olympia-Finale
Lara Lessmann hat bei der olympischen Premiere des BMX-Freestyle im Finale eine Medaille verpasst. In zwei Durchläufen, von denen der beste gewertet wurde, landete die 21-Jährige mit 79,60 Punkten auf Platz sechs.
"Ich fühle mich sehr befreit", sagte Lessmann der Sportschau: "Es lief ziemlich gut für mich, darauf kann ich stolz sein. Noch ist man ein bisschen traurig, dass es nur Platz sechs ist. Man will immer das Beste. Aber für die Spiele in Paris habe ich wieder gute Karten."
Gold ging im Ariake Urban Sports Park überraschend an die Britin Charlotte Worthington (97,50). In einem spannenden und spektakulären Wettkampf zog Worthington im zweiten Lauf noch an der dreimaligen Weltmeisterin Hannah Roberts (96,10) aus den USA vorbei. Bronze holte die Schweizerin Nikita Ducarroz.
Die Britin, die im ersten Durchgang Probleme hatte, setzte im zweiten Durchgang alles auf eine Karte: Backflip, 360-Backflip und Frontflip begeisterten die Punktrichter und bescherten ihr den Sieg. "Ich bin froh, dass die Britin gewonnen hat", gratulierte Lessmann der Olympiasiegerin. Und fügte hinzu: "Sie hat Tricks gemacht, die noch nie eine Frau gemacht hat. Großen Respekt an sie!"
Lessmann überzeugt in beiden Durchgängen
Auch wenn Lessmann mit der Medaillenentscheidung nichts zu tun hatte, lieferte die 21-Jährige eine gute Leistung ab. Die zweimalige WM-Medaillengewinnerin war angeschlagen nach Tokio gereist. Im Training am Rande der WM Anfang Juni hatte sie sich bei einem Sturz das Schlüsselbein gebrochen, eine Titanplatte stützt den Knochen. "Die Verletzung habe ich gar nicht gespürt. Jetzt spüre ich sie, weil mir viele Leute auf die Schulter geklopft haben", sagte Lessmann.
Im ersten Lauf zeigte die Flensburgerin zahlreiche Tricks, darunter ihren Lieblingstrick, den Can-Can. Damit kam sie bereits auf ihr Endergebnis von 79,60 Punkten und steigerte sich im Vergleich zur Qualifikation (69,70). Das reichte vorerst für Platz fünf. Im zweiten Durchgang ging die Flensburgerin auf Nummer sicher, konnte sich nicht mehr steigern und erzielte mit 78,00 Punkten ihr Streichergebnis. "Im zweiten Lauf hat ein Trick nicht geklappt, das hat mich ein bisschen aus der Fassung gebracht", erläuterte die 21-Jährige.
Während die Medaillengewinnerinnen Worthington, Roberts und Ducarroz spektakuläre Salti zeigten, setzte Lessmann eher auf Quantität bei ihren Tricks. "Fünf Frauen haben einen Rückwärtssalto gezeigt, wohingegen ich in einer Minute 15 Tricks abliefere", sagte die Norddeutsche. Ihren Stil wird Lessmann bis Paris 2024 wohl nicht umstellen. Bei den nächsten Spielen will sie wieder angreifen. "Ich bin da zuversichtlich. Heute war ich die zweitjüngste Starterin. Es kann nur besser werden", sagte Lessmann.
Australier Martin holt Gold bei den Männern
Nicht minder spektakulär ging es im Finale der Männer zu, allerdings ohne deutsche Beteiligung. Am Ende setzte sich der Australier Logan Martin (93,30) dank eines starken ersten Durchgangs vor dem Venezolaner Daniel Dhers (92,05) durch. Bronze holte der Brite Declan Brooks (90,80) mit nur 0,30 Punkten Vorsprung auf den viertplatzierten Kenneth Fabian Tencio Esquivel aus Costa Rica, dessen Leistungssteigerung nicht belohnt wurde.
Hintergrund
Stand: 01.08.21 04:06 Uhr
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 39 | 41 | 33 |
2. | CHN | 38 | 32 | 18 |
3. | JPN | 27 | 14 | 17 |
4. | GBR | 22 | 21 | 22 |
5. | ROC | 20 | 28 | 23 |
6. | AUS | 17 | 7 | 22 |
7. | NED | 10 | 12 | 14 |
8. | FRA | 10 | 12 | 11 |
9. | GER | 10 | 11 | 16 |
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