Ein Wahrzeichen von Helsinki: das Olympiastadion im Stadtteil Töölö. 1938 nach vier Jahren Bauzeit fertiggestellt, als Ergebnis eines Architekturwettbewerbs.
Ein funktionaler Bau der Architekten Yrjö Lindegen und Toivo Jäntti, der ursprünglich die Olympischen Spiele 1940 beherbergen sollte. Der Zweite Weltkrieg verhinderte das Sportfest in der finnischen Hauptstadt.
Nach Kriegsende erhielt Helsinki den Zuschlag, die 15. Olympischen Sommerspiele im Jahr 1952 auszurichten. Am 19. Juli 1952 liefen die Mannschaften im Olympiastadion von Helsinki ein. Für die Spiele wurde die Kapazität des Stadions durch Holztribünen um 20.000 Sitzplätze auf 70.000 erhöht.
Die Eröffnungsfeier ging auch durch die Protestaktion von Barbara Rotraut Pleyer in die Geschichtsbücher ein. Die deutsche Jura-Studentin enterte im "Engelsgewand" das Rednerpult und wollte einen Friedensappell verlesen. "Ladies und Gentlemen" konnte Pleyer noch sagen, dann wurde sie "abgeführt"...
Finnlands Lauflegende Paavo Nurmi blieb es vorbehalten, das olympische Feuer im Stadion zu entzünden.
Vor dem Stadion erinnert eine Statue an den finnischen Nationalhelden Nurmi, der zwischen 1920 und 1928 neun Olympiasiege holte und bis 1931 24 Weltrekorde aufstellte.
Unverwechselbar macht die Arena der Stadionturm. Er ist exakt 72,71 Meter hoch. Mit dieser Weite gewann der finnische Speerwerfer Matti Järvinen 1932 olympisches Gold in Los Angeles.
Wenn nicht gerade eine Leichtathletik-EM oder Olympische Spiele wie 1952 im größten Stadion Finnlands stattfinden, ist der Turm als Aussichtspunkt für Besucher geöffnet. Im Stadion befindet sich zudem das finnische Sportmuseum. Seit 2006 steht die Arena unter Denkmalschutz.
Anfänglich bot das Stadion bis zu 70.000 Zuschauern Platz. Aktuell hat die Austragungsstätte der Leichtathletik-EM 2012 eine Kapazität von 40.682.
Im Jahr 2005 war das Olympiastadion zum zweiten Mal Schauplatz einer Leichtathtletik-WM, einer ziemlich nassen. Überdacht sind im weiten Rund nur die beiden Geraden und ein kleiner Teil der Kurve, die an die Haupttribüne angrenzt.
Neben den großen Sportevents und den Spielen der finnischen Fußball-Nationalmannschaft wird die Arena auch für Konzerte genutzt.
Einmal im Jahr wirds im Olympiastadion von Helsinki eisig. Dann tragen die beiden Eishockey-Erstligisten HIFK und Jokerit vor mehr als 30.000 Zuschauern das Stadtderby aus. Ein sportliches Highlight in Helsinki, seit über 100 Jahren.
Vom 27. Juni bis zum 1. Juli 2012 steht das Olympiastadion von 1952 aber wieder ganz im Zeichen der Leichtathletik. Nach zwei Weltmeisterschaften (1983 und 2005) und zwei Europameisterschaften (1971 und 1994) messen sich zum dritten Mal die besten Leichtathleten Europas in Helsinki.