Am achten Wettkampftag stehen wieder einmal mehrere Finals der Kanuten an. Vor dem Cristo Redentor auf dem Berg Corcovado liegt das Estadio da Lagoa.
Dort liefert sich der deutsche Kanute Tom Kierey (M.) ein spannendes Finish mit dem Lokalmatadoren Caio Ribeiro De Carvalho (l.) aus Brasilien und dem Ukrainer Sergej Jemelianow. Es sieht nach einem Erfolg für Kierey aus, ...
... doch mit einem Schlussspurt sichert sich Jemelianow (r.) die Goldmedaille. Der Deutsche ordnet die Situation erst einmal ein ...
... und gratuliert anschließend dem Gewinner.
Auch auf der Straße gibt es heiße Duelle um den Sieg: Der italienische Radfahrer Alessandro Zanardi (l.) peilt im Handbike-Finale der beinamputierten Männer (H5) das zweite Gold an.
Er muss sich aber als Zweiter hauchdünn dem Südafrikaner Ernst van Dyk (l.) geschlagen geben. Der ehemalige Rennfahrer (r.) gratuliert nach dem Rennen dem Sieger ...
... und kann trotz verpasstem Gold mit seinem Kontrahenten herumalbern.
Aus dem Windschatten zum Erfolg: Im Finale der Männer über 1.500 Meter (T52 - sitzend), fährt der US-Amerikaner Raymond Martin (l.) erst energieschonend in lauernder Stellung, um dann mit paralympischem Rekord zu Gold zu fahren.
Taktik und Timinig: Vor allem bei den längeren Distanzen ist ein feines Gespür für den Rennverlauf gefragt. Auf der Suche nach der perfekten Position sind hier die Teilnehmer beim 5.000-Meter-Finale der Klasse T13.
Doch die Taktik ist im Wettkampf nicht alles - auch die Emotionen bleiben nicht auf der Strecke.
Grazil abgehoben: Die Portugiesin Erica Gomes bewahrt beim Weitsprung Haltung.
Haltung muss auch Martina Willing beim Diskuswurf ihrer Klasse F57 - sitzend (Querschnittslähmung und Sehbehinderung) beweisen. Nach dreimal Gold seit 1992 will die 56-Jährige noch einmal "einen raushauen". Die Cottbuserin wird nur neunte, hat jedoch schon Silber im Speerwurf gewonnen.
Erfolgreich und doch unzufrieden ist David Behre: Im 400-Meter-Finale verpatzt der beinamputierte Sprinter den Start, sichert sich aber durch einen Schlussspurt Silber - das erklärte Ziel war jedoch Gold. "Es ist eine Niederlage, aber es war am Ende so knapp", sagte der 30-Jährige nach dem Zieleinlauf.
Auf der Straße liegt erneut Gold für die deutschen Starter: Die Studentin Christiane Reppe hatte bei vorherigen Sommerspiel-Teilnahmen zwei Bronzemedaillen im Schwimmen gewonnen. Nun ist sie mit dem Handbike unterwegs und holt sich gleich bei der Premiere das erste Gold.
Diesen Jubelschrei hört man bis in die Heimat. Die Radfahrerin Andrea Eskau gewinnt in der Klasse H5.
Weder von lauten Geräuschen noch vom Favela-Panorama lassen sich die Bogenschützen aus dem Konzept bringen.
Konzentriert gehen auch die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen der Frauen ins Halbfinale gegen die Niederlande. Sie gewinnen mit 55:45 und ziehen ins Finale ein.
Der britische Rollstuhl-Tennisspieler Gordon Reid verliert mit Alfie Hewitt im Final-Doppel gegen die Franzosen Stephane Houdet und Nicolas Peifer. Dem britischen Fanclub auf der Tribüne ist die Enttäuschung anzusehen.