Der siebte Wettkampftag der paralympischen Spiele in Rio bringt etliche Radsport-Entscheidungen auf der Straße. Die Britin Sarah Storey (ohne funktionierende linke Hand geboren) startet vor einer malerischen Kulisse und holt als erste Frau des Tages souverän Gold.
Beim Einzelzeitfahren der Männer mit dem Handbike der Klasse H5 hat Alessandro Zanardi seinen ersten Auftritt. Der Italiener war früher Fomel-1-Pilot, verlor jedoch 2001 bei einem schweren Unfall beide Beine. Bei den Paralympics 2012 holte er als Debütant zweimal Gold und einmal Silber. In Rio geht er als Favorit an den Start ...
... und holt erneut Gold.
Ein brasilianischer Zuschauer, dem selbst ein Bein amputiert wurde, schaut von seinem Fahrrad bei den Radsport-Wettbewerben zu.
Beim Zeitfahren der Handbikerinnen der Klassen H4 und H5 ist Andrea Eskau (l.) klare Favoritin, fährt aber "nur" zu Silber, da ihre deutsche Teamkollegin Dorothee Vieth die schnellste des Tages ist und Gold holt - ein deutscher Doppelerfolg.
Beim Straßenrennen der Männer in der Klasse C1 (inkomplette Querschnittslähmung) erfüllt Michael Teuber die Erwartungen und gewinnt das Rennen problemlos.
Der Medaillenregen auf der Straße geht für das deutsche Team weiter: Über 20 Kilometer im Einzelzeitfahren der Frauen (C1-3) fährt die unterschenkelamputierte Denise Schindler ein starkes Rennen und sichert sich so Silber.
Nicht auf der Straße, sondern im Wasser ist Edina Müller im Kanu unterwegs. Die amtierende Weltmeisterin aus Hamburg gewinnt souverän ihren Vorlauf und paddelt nun als Favoritin im Finale.
Vom Estadio da Lagoa, der Wettkampfstätte der Kanuten, ins Schwimmstadion: Dort zeigt Cristopher Tronco über 50 Meter Brust (SB2) vollen Einsatz. Der Mexikaner hat lediglich sein linkes Bein als Antriebsunterstützung, bewältigt die Distanz problemos ...
... und benötigt lediglich beim Ausstieg Hilfe.
Im Olympiastadion geht es bei der Leichtathletik wieder rund: Die US-amerikanische Athletin Tatyana McFadden (l.) dominiert mit einem paralympischen Rekord die Vorläufe der Klasse T54 - sitzend über 5.000 Meter. Bislang hat sie zweimal Gold (400 m und 1.500 m) und einmal Silber (100 m) gewonnen. Sie tritt in insgesamt sieben Disziplinen an.
Vielseitig begabt ist auch die deutsche Athletin Franziska Liebhardt. Nach ihrem Gold-Erfolg im Kugelstoßen am Vortag springt die 34-Jährige keine 18 Stunden später zu Silber.
Erfolg bei den Paralympics ist nicht zwangsläufig eine Frage der Erfahrung: Beim Finale der Frauen der Klasse T35 - stehend über 100 Meter läuft Isis Holt (r.), vor drei Monaten 15 Jahre alt geworden, zu Silber und die Australierin Maria Lyle mit 16 Jahren zu Bronze.
Leider bleiben auch an diesem Tage etliche Plätze im Stadion leer. Doch tierische Zuschauer schauen immer wieder mal vorbei.
Schwungvoll geht es bei den amputierten Sprintern mit ihren Carbon-Prothesen über 100 Meter zu. Der Südafrikaner Ntando Mahlangu gibt die Richtung vor.
Der deutsche Sprinter und Weitspringer Heinrich Popow (r.) gewinnt seinen Vorlauf. Im Finale treffen sich die beiden Athleten.
Ein bemerkenswerter Protagonist beim Bogenschießen ist Matt Stutzman. Der US-Amerikaner ist ohne Arme geboren worden, gewann in London 2012 aber schon Silber. Nun soll es Gold sein.
Im Verlauf des Wettbewerbs scheidet er bei diesen Paralympics allerdings schon im Achtelfinale aus. Dennoch: Seine Technik ist einfach faszinierend.
Unglaubliche Leistung: Großer Jubel bei Hans-Peter Durst, ...
... der auf seinem Renndreirad 14,5 der 15 Kilometer im Zeitfahren ohne Sattel fährt, gewinnt und das nächste Gold für Deutschland auf der Straße holt.
Am Abend kann Irmgard Bensusan in der Leichtathletik ebenso hoffnungsvoll Richtung Finale blicken ...
, ...wie David Behre. Beide gewinnen ihre Vorläufe über 200 Meter souverän mit großem Vorsprung.
Der Tag war der Tag des Radsports für die deutschen Athlethen in Rio. Passend dazu fährt ein brasilianischer Fan nach den Wettkämpfen mit dem Fahrrad nach Hause.