Die Fans in Rio de Janeiro freuen sich auf einen ereignisreichen sechsten Wettkampftag. Bei der Leichtathletik im Olympiastadion sind die Landesfarben des Gastgebers omnipräsent.
Die Athleten liefern sich heiße Wettkämpfe, sodass der Boden zu qualmen scheint. Die Sonne brennt bei Temperaturen deutlich über 30 Grad auf die Sportler nieder.
Mit der brasilianischen Hitze haben die Schwimmerinnen nur wenig zu tun. Statt der Sonne erwartet die Athletinnen das kühle Becken.
Im Olympiastadion gibt es Licht und Schatten: Durch die mitunter deutlichen Unterschiede in den jeweiligen Klassifikationen, liegen die Leistungen teilweise weit auseinander. Die Südafrikanerin Anrune Liebenberg (2.v.r.) gewinnt ihren Vorlauf der Frauen mit Amputation (T47) über 400 Meter in 1:01,79 Minuten, während die letzte fast acht Sekunden später ins Ziel kommt.
Manchmal liegen Freud und Leid ganz nah beieinander. Stephanie Grebe (l.) verliert das Finale im Tischtennis in der Klasse 6 stehend und holt Silber. Gegnerin Sandra Paovic im Hintergrund kann ihr Glück kaum fassen. Die Kroatin hat 2008 noch bei den Olympischen Spielen in Peking teilgenommen und sich nach einem schweren Autounfall 2009 zurück in den Leistungssport gekämpft.
Auch wenn der brasilianische Fußball-Star Neymar nicht bei den Paralympics aktiv ist, ist er doch allgegenwärtig im brasilianischen Sport. Die Begeisterung dieses Fans scheint besonders ausgeprägt zu sein.
Nicht ganz elegant fällt der Chinese Huanxu Shang in den Sand.
Den Zuschauern auf der Tribüne gefällt es trotzdem.
Einen Nervenkrimi für die Zuschauer liefern sich die deutsche Rollstuhl-Florettfechterin Simone Briese-Baetke (r.) und ihre Kontrahentin Yui Chong Chan aus Hongkong im Duell um Bronze. Der 50-jährigen Silbermedaillen-Gewinnerin von 2012 (Degen) fehlt ein Treffer zum Erfolg. Ihre 17 Jahre jüngere Kontrahentin aus Asien holt dagegen bereits ihre neunte Paralympics-Medaille.
Vollen Einsatz zeigen auch die deutschen Rollstuhl-Basketballerinnen Mareike Miller (r.) und Gesche Schünemann.
Im Viertelfinale lässt das deutsche Team Frankreich beim 76:28 nicht den Hauch einer Chance und zieht souverän ins Halbfinale ein.
Das Team um Johanna Welin will den Titel von 2012 unbedingt verteidigen und ist dabei auf einem guten Weg. Wie auch in London ist nun die Niederlande die nächste Hürde im Halbfinale.
Währenddessen schwimmt die Neuseeländerin Nikita Howarth im Finale der körperbehinderten Frauen (SM7) über 200 Meter Lagen ihre eigenen Bahnen. Die 17-Jährige gewinnt mit fast fünf Sekunden Vorsprung souverän Gold.
Beim Kugelstoßen der Frauen der Klasse F37 (Athleten mit halbseitiger spastischer Lähmung) geht Weltrekordhalterin Franziska Liebhardt mit ihrer in diesem Jahr aufgestellten Bestmarke von 13,82 m ins Finale.
Die amtierende Europameisterin verbessert beim ersten Versuch ihren Rekord um 14 Zentimeter ...
... und stößt sich so zu Gold. Ihre Freude im Anschluss ist riesig.
Weniger erfolgreich ist Alhassane Baldé (r.). Der Querschnittsgelähmte wird im Finale der Klasse T54 - sitzend über 1.500 Meter von der Konkurrenz früh in aussichtslose Position gebracht und kommt als Sechster ins Ziel. Nach seinem achten Platz im 5.000-Meter-Finale, hat er noch eine Chance über 800 Meter.
Die deutsche Katrin Müller-Rottgardt landet beim Weitsprung der sehbehinderten Frauen der Klasse T12 leider auch nicht in Podiumsnähe und wird ebenfalls sechste. Mit Bronze über 100 Meter am zweiten Wettkampftag hat sie jedoch schon ihre erste paralympische Medaille gewonnen.