Ilke Wyludda © dpa Foto: Kerim Okten

Wettkämpfe in zehn Klassen

Um Vergleichbarkeit, Chancengleichheit und Spannung zu gewährleisten, sind die Athleten bei den Paralympischen Spielen nach zehn Behinderungsarten unterteilt. Diese werden nach Wettkampfklassen weiter differenziert - je nach Ausmaß der Beeinträchtigung in der jeweiligen Sportart. Die zehn Hauptklassen im Überblick.

Beeinträchtigung der Muskelleistung: Reduzierte Kraft in einem Muskel oder ganzen Muskelgruppen. Beispiele sind Para- und Tetraplegie (Querschnittlähmung), muskuläre Dystrophie (Muskelschwäche), Post Poliomyelitis (Folgen von Kinderlähmung) und Spina Bifida (Neuralrohrfehlbildung). Die Klasseneinteilung erfolgt nach dem Wirbelsegment, unterhalb dessen die Lähmung besteht.

Beeinträchtigung der passiven Beweglichkeit: Die Bewegungsmöglichkeiten eines Gelenks oder mehrerer Gelenke sind systematisch eingeschränkt. Hypermobilität, Instabilität und akute Formen von Bewegungseinschränkungen (zum Beispiel arthritischer Art) sind von dieser Gruppe ausgenommen.

Fehlen von Gliedmaßen: Komplettes oder teilweises Fehlen von Knochen oder Gelenken als Folge einer Verletzung (Amputation nach Unfall), von Krankheit (zum Beispiel Knochenkrebs) oder angeborener Fehlbildung einer oder mehrerer Gliedmaßen (Dysmelie).

Beeinträchtigung durch unterschiedliche Beinlänge: Verkürzung des Knochens in einem Bein als Folge einer angeborenen Fehlbildung oder eines Unfalls.

Kleinwuchs: Die Körpergröße ist durch Anomalien der Knochen in den oberen und unteren Extremitäten oder des Rumpfes reduziert.

Die finnischen Goalballspieler Erkki Miinala (r.) und Petri Posio bei den Paralympics in London. © dpa bildfunk Foto: Gerry Penny

Eine Parade beim Goalball.

Sehbehinderte: Die Sehfähigkeit ist entweder durch eine Störung der Funktion des Auges, des Sehnervs, der Augenstruktur oder des visuellen Cortex im Gehirn (visuelle Funktionen der Großhirnrinde) beeinträchtigt. Unterschieden wird zwischen "vollblind", "wenig Sehrest" und "sehbehindert" - auf dem besseren Auge.

Intellektuelle Beeinträchtigung: Darunter versteht die paralympische Bewegung signifikant limitierte intellektuelle Fähigkeiten und Defizite im konzeptionellen, sozialen und praktischen Anpassungsvermögen. Die Anerkennung dieser Behinderung ist an enge Grenzen geknüpft.

Die frühere Klasse der Zerebralparetiker wurde unterteilt. Die folgenden drei Klassen können zwar durch Zerebralparese (bei Kindern unter zwei Jahren) ausgelöst worden sein, aber auch durch Gehirnverletzungen (Traumata / Schlaganfälle) oder Multiple Sklerose. Unterschieden wird jeweils zwischen stehenden und sitzenden Athleten.

Muskelhypotonie: Beeinträchtigung durch erhöhte Spannung der Muskulatur und reduzierte Fähigkeit, einen Muskel zu strecken. Muskelhypotonie kann infolge einer Verletzung, einer Krankheit oder einer Beschädigung des zentralen Nervensystems auftreten.

Ataxie: Verschiedene neurologisch bedingte Störungen der muskulären Bewegungskoordination, auch wenn keine Lähmung vorliegt (Parese).

Athetose: Die Athetose variiert von einer leichten bis zur schweren motorischen Dysfunktion. Charakteristisch sind unwillkürliche, unkontrollierte Muskelbewegungen und Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer symmetrischen Körperhaltung.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 19.09.2016, 10.00 Uhr

Stand: 27.06.16 16:15 Uhr

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