Die Krönung einer bemerkenswerten Karriere: Alessandro Zanardi ist ein Star des Motorsports, ehe er 2001 bei einem Unfall beide Beine verliert. Der Italiener fährt zunächst weiter Rennen und wechselt dann ins Handbike. In London holt er auf der Rennstrecke Brands Hatch sowohl Gold im Zeitfahren als auch im Straßenrennen. Dazu kommt noch Silber im Mixed.
Die extrovertierte Hannah Cockroft ist der Liebling der Briten. Die Rollstuhl-Sprinterin stellt im Mai den ersten Weltrekord im neuen Olympiastadion auf und erfüllt die hohen Erwartungen auch bei den Paralympics: Gold über 100 und 200 m ...
... sorgen für eine innige Beziehung zwischen der 20 Jahre alten Athletin aus Halifax, die von der britischen Boulevard-Presse "Hurrikan-Hannah" genannt wird, und ihrem Edelmetall.
Bei jedem seiner Auftritte zieht "Blade-Runner" Oscar Pistorius die Blicke auf sich. Im letzten Rennen der Leichtathleten im Olympiastadion gewinnt der Südafrikaner die 400 Meter in Weltrekordzeit. Doch der Sprint-Star muss auch Niederlagen einstecken...
... im 100-m-Finale geht Pistorius leer aus, es siegt der Brite Jonnie Peacock (l.). 80.000 Zuschauer bringen das Olympiastadion zum Beben. "Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen", sagt Peacock. Pistorius fällt indes tief. Im Februar 2013 erschießt er seine Freundin und wird im Juli 2016 wegen Mordes zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Im Aquatics Centre gibt es gleich mehrere Seriensieger. Am erfolgreichsten fischt Jacqueline Freney nach Gold. Acht Mal schlägt die Australierin als Erste an.
Acht Medaillen holt auch Jessica Long. Die in Russland geborene US-Amerikanerin gewinnt insgesamt fünf Mal Gold und schraubt ihre Karriere-Bilanz auf zwölf Paralympics-Siege - und das im Alter von 20 Jahren.
Eine noch größere Medaillensammlung hat die Britin Sarah Storey. 22 Mal seit 1992 stand sie auf dem Siegerpodest, zunächst als Schwimmerin, inzwischen als Radsportlerin. Je zwei Mal Gold auf der Bahn und auf der Straße ist Storeys Ausbeute in London.
Wie keine andere dominiert die Niederländerin Esther Vergeer ihren Sport. Die Rollstuhl-Tennisspielerin feiert mit dem Final-Sieg gegen ihre Landsfrau Aniek van Koot den 470. Sieg in Folge. Seit 2003 ist Vergeer ungeschlagen. Auch im Doppel gewinnt sie in London Gold.
Aus deutscher Sicht steht Daniela Schulte schon vor Beginn der Wettkämpfe im Fokus. Die Schwimmerin trägt bei der Eröffnungsfeier die Fahne.
Nach mehreren vergeblichen Versuchen klappt es auch mit der erhofften Medaille - Gold über 400 Meter Freistil am drittletzten Wettkampftag sowie Silber über die 200 Meter Lagen einen Tag später.
Ebenfalls im Blickpunkt: Ilke Wyludda. Sie ist die erste Olympiasiegerin, die auch bei den Paralympics startet. Mit dem Diskus und der Kugel bleibt sie allerdings ohne Medaille.
Das erfolgreichste Schwesterpaar des deutschen Sports: Carmen (l.) und Ramona Brussig holen innerhalb weniger Minuten Gold im Judo.
Seit Jahren eine Sympathieträgerin ist Schwimmerin Kirsten Bruhn. Der Norddeutschen gelingt über 100 m Brust das paralympische Triple über diese Distanz. Ein viertes Mal wird es nicht geben. In Rio 2016 ist Bruhn nicht mehr am Start, aber trotzdem dabei - als ARD-Expertin.
Große Klappe, viel dahinter: Heinrich Popow (M.) kündigt seinen Sieg über 100 Meter wortreich an und lässt Taten, sprich: den Sieg folgen. Der öffentliche Streit mit seinem Teamkollegen Wojtek Czyz sorgt für zusätzliche Aufmerksamkeit.
Yohansoon Nascimento gewinnt Gold über 200 m und Silber über 400 m. Doch nur wenige Tage später ist Nascimento der unglücklichste Mann im Stadion. Im 100-m-Endlauf stoppt ihn eine Verletzung, unter Tränen humpelt der Brasilianer nach 90 Sekunden ins Ziel. Und was machen die Zuschauer? Sie feiern Nascimento auf den letzten Metern mit stehenden Ovationen.
Deshalb werden auch die britischen Sport-Fans und ihre Begeisterungsfähigkeit noch lange in Erinnerung bleiben.