Seoul setzt 1988 neue Event-Standards
Seit Seoul werden die Paralympischen Spiele wieder am selben Ort wie die Olympischen Sommerspiele ausgetragen. Zudem setzt die Veranstaltung 1988 in der südkoreanischen Hauptstadt Maßstäbe hinsichtlich der Größe und Organisation des Events. Die Athleten können sich in den neuen, extra für Olympia gebauten Hallen und Sportzentren messen und auch die Unterkünfte der Nichtbehinderten nutzen. Als Demonstrationssportart wird Rollstuhl-Tennis ins Programm aufgenommen.
US-Schwimmerin Zorn gewinnt zwölfmal Gold
Zum Start der Spiele avanciert US-Schwimmerin Trischa Zorn. Die sehbehinderte Athletin gewinnt insgesamt zwölf Goldmedaillen, davon zwei mit den Staffeln. Im Rahmen ihrer beeindruckenden Serie stellt sie neun Weltrekorde auf. Bei den Rollstuhlfahrern dominieren der Franzose Mustapha Badid (200 m, 1.500 m, 5.000 m und Marathon) sowie die Dänin Connie Hansen (400 m, 800 m, 1.500 m, 5.000 m und Marathon).
Deutsche Behindertensportler auf Rang zwei
Claudia Hengst schwimmt in Seoul zu sechs goldenen Medaillen. Die Läufer Errol Marklein (fünfmal Gold, einmal Bronze), Wolfgang Petersen (viermal Gold, zweimal Silber), Gregor Golombek und Robert Figl (je viermal Gold, einmal Silber) folgen mit ebenso beachtlicher Ausbeute. Die vier Rollstuhlfahrer gewinnen die 4x100-m- und die 4x200-m-Staffel. Der Sieg über 4x400 m geht ebenfalls an das deutsche Team. Mit Platz zwei in der Nationenwertung verbessert sich Deutschland im Vergleich zu den vorangegangenen Paralympics und erreicht das beste Ergebnis seit 1972. 193 Medaillen - davon 76-mal Gold - stehen auf dem Konto der deutschen Mannschaft.