Claudia Nicoleitzik jubelt mit der Deutschland-Fahne. © Imago/Beautiful Sports

Leichtathletik

Nicoleitzik sprintet zu zweiter Medaille

Zweiter Jubel bei Sprinterin Claudia Nicoleitzik: Die Saarländerin lief auch über 200 Meter auf das Podest. Gold ging überlegen nach China. Zudem wurden bereits drei Weltrekorde aufgestellt.

In 31,13 Sekunden sicherte sich Claudia Nicoleitzik im 200-Meter-Rennen der Klasse T36 der Leichtathletik-Frühsession von Dienstag (13.09.16) Bronze. Es war bereits die zweite Medaille von Rio für die die 26-Jährige vom TV Puttlingen, die durch Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie) beeinträchtigt ist. Über 100 Meter hatte sie bereits Silber gewonnen. "Es war sehr heiß, und ich hatte unglaubliche Kopfschmerzen", beschrieb sie nach dem Rennen die schwierigen Konditionen während des Rennens, das kurz vor 11.00 Uhr Ortszeit stattfand. Umso glücklicher war sie über die Medaille: "Nach den Vorläufen wusste ich, dass es sehr schwer werden würde. Aber jetzt bin ich einfach sehr glücklich, dass es mit der zweiten Medaille geklappt hat."

Gold ging an die Chinesin Yiting Shi, die in 28,74 Sekunden ein einsames Rennen zum Sieg lief. Im Kampf um Silber konnte sich die Südkoreanerin Min Jae Jeon knapp mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung gegen Nicoleitzik durchsetzen. Die Argentinierin Yanina Andrea Martinez, die am Montag den Vorlauf noch klar gewonnen hatte, wurde nur Vierte.

Sechs Weltrekorde in Vormittagssession

Die Zuschauer in dem erneut nur mäßig gefüllten Olympiastadion sahen in den Wettkämpfen der so genannten Vormittagssession sechs Weltrekorde. Zunächst gewann der Chinese Jianwen Hu über 100 Meter in der Klasse T38 mit neuer Bestmarke. Der 29-Jährige kam in 10,74 Sekunden ins Ziel, er war damit fünf Hundertstel schneller als 2012-Sieger Evan O’Hanlon aus Australien. Seine eigene persönliche Bestmarke verbesserte Hu um ganze 19 Zehntelsekunden. O’Hanlon kam in 10,98 Sekunden auf Rang zwei.

Leichtathletin Georgina Hermitage bejubelt ihre Goldmedaille. © DPA Picture Alliance Foto: Adam Davy

Bereits der zweite Weltrekord von Rio für Hermitage.

Auch über 400 Meter in der Klasse T37 gab es eine Weltbestmarke. Die Britin Georgina Hermitage verbesserte in 1:00,60 Minuten ihren eigenen Rekord um eine Zehntelsekunde. Für die 27-Jährige, die linksseitig gelähmt ist, war es nach zwei WM-Titeln bei ihrer ersten Paralympics-Teilnahme schon die zweite Goldmedaille. Auch über 100 Meter hatte sie triumphiert, auch dort mit Weltrekord.

Und auch in zwei technischen Disziplinen wurden Bestmarken aufgestellt. Im Weitsprung in der Klasse T37 sprang der 22-jährige Brasilianer Mateus Evangelista Cardoso gleich in seinem zweiten Versuch 6,53 Meter. Er flog damit sechs Zentimeter weiter als der Chinese Guangxu Shang im Oktober 2015. Aber noch im selben Wettkampf konnte sich Shang den Weltrekord zurückholen. Der 21-Jährige landete bei seinem dritten Versuch auf 6,77 Metern und sicherte sich damit auch den Paralympics-Sieg.

Im Speerwerfen in der Klasse F46 entthronte die Britin Hollie Arnold nicht nur die Polin Katarzyna Piekart. Die 22-Jährige nahm der 30-jährigen Siegerin von 2012 zugleich den Weltrekord ab. Zunächst verbesserte sie im zweiten Durchgang mit 41,68 Metern die alte Bestmarke um 53 Zentimeter. Im letzten Durchgang schraubte sie ihren eigenen Weltrekord dann noch einmal auf 43,01 Meter. Piekart wurde mit 41,07 Metern nur Dritte hinter der Neuseeländerin Holly Robinson (41,22 Meter.).

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 19.09.2016, 10.00 Uhr

Stand: 13.09.16 18:08 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge Volksrepublik China CHN 107 81 51
2. Flagge Großbritannien GBR 64 39 44
3. Flagge Ukraine UKR 41 37 39
4. Flagge USA USA 40 44 31
5. Flagge Australien AUS 22 30 29
6. Flagge Deutschland GER 18 25 14
7. Flagge Niederlande NED 17 19 26
8. Flagge Brasilien BRA 14 29 29
Stand nach 528 von 528 Entscheidungen.

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