Der Schwimmer Christoph Burkard © picture alliance Foto: Andy Rain

Schwimmen bei Paralympics: Regeln und Startklassen

Der Schwimmsport als eine der ältesten Disziplinen des Behindertensports hat seine Ursprünge in der Physiotherapie und der Rehabilitation. Seit 1960 gehört das Schwimmen zum paralympischen Programm. Die besonderen physikalischen Eigenschaften des Wassers ermöglichen es den Athleten, unabhängig vom Grad der Behinderung die Wettkämpfe ohne Prothesen oder andere technische Hilfsmittel zu bestreiten. Paralympisches Schwimmen wird nach den Regeln des Internationalen Schwimmsport-Verbandes (FINA) ausgeübt - und ist die einzige Sportart, die alle Arten von Behinderungen quer durch alle Klassen miteinander in Beziehung setzt.

"Tapper" helfen blinden Athleten

Ein "Tapper" warnt einen blinden Schwimmer vor dem nahenden Beckenrand © imago/AFLOSPORT

Ein blinder Schwimmer mit seinem "Tapper".

Die Durchführung des Wettkampfes unterscheidet sich nur in zwei Aspekten vom olympischen Schwimmsport. Für blinde Schwimmer gibt es Assistenten ("Tapper"), die bei einer Wende oder beim Zielanschlag mit einem langen Stab, mit dem auf den Kopf des Athleten "getappt" wird, vor dem nahenden Beckenrand warnen. Des Weiteren sind verschiedene Starts erlaubt (typischer Start vom Startblock, sitzender oder hockender Start vom Startblock, Start aus dem Wasser). Geschwommen wird in einem olympischen Schwimmbecken mit 50 m Länge und acht Bahnen.

Drei Startklassen: S, SB und SM

Die Schwimmklassen sind unterteilt nach körperlichen (S1-10), Seh- (S11-13) und geistigen Behinderungen (S14). In Klassen mit einfachem S wird Freistil, Rücken und Schmetterling geschwommen (zehn funktionelle Klassen, drei Klassen für Sehbehinderte, eine Klasse für geistig Behinderte und eine Klasse für allgemeine Behinderungen). In den SB-Klassen wird Brust geschwommen (neun/drei/eine/eine). "SM" steht für die Lagenschwimmer ("Medley" - zehn/drei/eine/eine). Die Schwerstbehinderten starten jeweils in den 1er-Klassen, je höher die Zahl, desto niedriger die Beeinträchtigung. Durch Tests sowie die Beobachtung im Wettkampf werden die körperlichen Fähigkeiten beurteilt. Bei den Staffeln werden die jeweiligen Klassenzahlen addiert, aus denen die Schwimmer stammen (zum Beispiel SM5 = 5 Punkte). Eine vorgegebene Maximal-Punktzahl darf dabei nicht überschritten werden. Männer und Frauen starten getrennt.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 19.09.2016, 10.00 Uhr

Stand: 04.07.16 10:00 Uhr