Leichtathletik
Gold-Stoßerin Liebhardt springt zu Silber
Franziska Liebhardt hat bei den Paralympics abgeräumt: Einen Tag nach Gold im Kugelstoßen gewann die 34-Jährige von Bayer Leverkusen die Silbermedaille im Weitsprung. Während Uta Streckert mit ihrem sechsten Platz über 100 m nicht ganz zufrieden war, haben Heinrich Popow und Thomas Ulbricht ihre ersten Sprintaufgaben erfolgreich gelöst.
Nur 17 Stunden lagen zwischen den beiden erfolgreichen Wettbewerben von Franziska Liebhardt: Bei ihren ersten und gleichzeitig letzten Paralympischen Spielen zeigte sich die Leichtathletin im Weitsprungfinale am Mittwoch (14.09.16) noch einmal auf den Punkt topfit: Mit 4,42 Metern musste sie sich nur der Chinesin Wen Xiaoyan geschlagen geben, die mit 5,14 m Weltrekord sprang. "Ich bin super zufrieden. Ein Traum wird wahr. Hammer!", sagte die Doppel-Medaillengewinnerin nach dem Wettkampf im Ersten. Maike Hausberger (4,06 m) verpasste als Vierte die Bronzemedaille um 26 Zentimeter. Traurig war sie darüber aber nicht: "Ich freue mich sehr über das Ergebnis."
Doppeltes WM-Silber im vergangenen Jahr
Liebhardt hatte am Dienstag mit Weltrekordweite von 13,96 m Gold im Kugelstoßen geholt. Die 34-Jährige, die von der früheren Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius trainiert wird, leidet an einer unheilbaren Autoimmunkrankheit. Sie hat zudem eine Lungen- und Nierentransplantation hinter sich gebracht. 2015 war sie jeweils WM-Zweite im Kugelstoßen und im Weitsprung geworden.
Streckert will es über 200 m besser machen
Uta Streckert geht in Rio auch noch über 200 m an den Start.
Die 22 Jahre alte Uta Streckert vom TV Wattenscheid ist im ersten paralympischen Finale ihrer Karriere Sechste geworden. Über 100 m kam die Sprinterin nach 17,66 Sekunden ins Ziel - ihre Bestzeit liegt bei 17,11 Sekunden. "Ich hoffe, die 200 m werden besser", sagte sie anschließend in der Sportschau. Gold ging an die Chinesin Xia Zhou (13,66 Sek.) vor Isis Holt aus Australien (13,75 Sek.) und der Britin Maria Lyle (14,41 Sek.).
Ulbricht und Popow sprinten ins Finale
Heinrich Popow (vorne) sprintete zielstrebig ins Finale.
In den Vorläufen über 100 m gaben sich die deutschen Starter keine Blöße. Thomas Ulbricht lief in der Klasse T12 (sehbehindert) 11,40 Sekunden und sicherte sich so seinen Startplatz für das Finale am Donnerstag (15.09.16/23:10 Uhr MESZ). Der unterschenkelamputierte Prothesensprinter Heinrich Popow qualifizierte sich mit persönlicher Saisonbestzeit von 12,45 Sekunden für das Finale in der Klasse T42 (Donnerstag, 23:17 Uhr). "Ich habe hinten raus die Spannung ein bisschen verloren, aber wenn du den Vorlauf gewinnst, ist das Meckern auf hohem Niveau", sagte der Titelverteidiger von London 2012. "Morgen werden die Karten neu gemischt, da entscheiden die Nerven." Vorlaufschnellster war der Lebensgefährte von Deutschlands Weitsprung-Goldmedaillengewinnerin Vanessa Low: Der Australier Scott Reardon lief 12,26 Sekunden. Für Leon Schäfer reichte es in dieser Klasse trotz persönlicher Bestzeit (13,16 Sek.) nicht für einen der acht Plätze im Lauf um die Medaillen.
Stand: 14.09.16 19:48 Uhr
Weitere Informationen
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | CHN | 107 | 81 | 51 |
2. | GBR | 64 | 39 | 44 |
3. | UKR | 41 | 37 | 39 |
4. | USA | 40 | 44 | 31 |
5. | AUS | 22 | 30 | 29 |
6. | GER | 18 | 25 | 14 |
7. | NED | 17 | 19 | 26 |
8. | BRA | 14 | 29 | 29 |
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