Die deutsche Schwimmerin Denise Grahl präsentiert ihre Medaille bei den Paralympischen Spielen. © dpa bildfunk Foto: Kay Nietfeld

Schwimmen

Grahl krault zu erstem Paralympics-Edelmetall

Nach WM- und EM-Edelmetall hat Denise Grahl nun auch eine Paralympics-Medaille in ihrer Sammlung: Die Schwimmerin gewann über 50 m Freistil (Klasse S7) in einem schnellen Finale Silber.

Denise Grahl vom Hanse-Schwimmverein Rostock e. V. sorgte in 33,16 Sekunden (Europarekord) im Aquatics Centre in Rio de Janeiro für die erste Medaille für die deutschen Schwimmer bei den Paralympics. Bei den Olympischen Spielen im August waren die DSV-Schwimmer komplett ohne Podest-Platzierung geblieben. Die WM-Dritte des vergangenen Jahres feierte in der Klasse S7 mit der Silbermedaille ihren größten internationalen Erfolg. Die 23-Jährige musste sich nur der US-Amerikanerin McKenzie Coan (32,42) geschlagen geben, die mit paralympischem Rekord Gold gewann.

Mit Platz zwei war Grahl vollauf zufrieden: "Das war ein super Tag für mich. Mit der Medaille hatte ich vorher gar nicht unbedingt gerechnet, daher freue ich mich umso mehr", sagte die Kranken- und Altenpflegerin, die nach dem Motto "Rein ins Wasser und alles raushauen" an den Start gegangen war. Am ersten Wettkampftag in Rio hatte sie im Finale über 100 m Rücken den achten und gleichzeitig letzten Platz belegt. Grahl hat in ihrer Karriere bereits fünf EM-Silbermedaillen gewonnen.

Tobias Pollap im Finale ohne Medaillenchance

Keine Chance, in den Kampf um die Medaillen einzugreifen, hatte über 50 m Freistil der Männer (S7) Tobias Pollap. Der 30-jährige Schwimmer des TSV Bayer 04 Leverkusen belegte wie schon bei den Paralympics vor vier Jahren in London im Finale Platz acht. In 30,04 Sekunden hatte er im Ziel einen deutlichen Rückstand auf Gold-Gewinner Shinyun Pan aus China, der in 27,35 Sekunden Weltrekord schwamm. Nach dem Rennen zeigte sich Pollap im ZDF-Interview einigermaßen ratlos: "Im Training läuft es im Moment besser als im Wettkampf."