Speerwerfer Mathias Mester © Ralf Kuckuck / DBS Foto: Ralf Kuckuck

Leichtathletik

Mester Fünfter - Behre auf Medaillenkurs

Mathias Mester hat den erhofften Triumph im Speerwurf deutlich verpasst. Er wurde Fünfter. Hoffnung auf Medaillen kann sich vor allem David Behre machen. Der Brasilianer Petrucio Ferreira Dos Santos lief über die 100 m Weltrekord und sorgte für lauten Jubel bei seinen Landsleuten.

Mathias Mester träumte vom Paralympics-Sieg, verpasste aber sogar eine Medaille im Speerwurf. Der viermalige Weltmeister musste sich am Sonntag (11.09.16) mit dem fünften Platz begnügen. Der kleinwüchsige Athlet aus Kaiserslautern belegte mit 39,99 Metern nur den fünften Platz. Die Iraker Kovan Abdulraheem (42,85) und Wildan Nukhailawi (42,08) sowie der Chinese Pengxiang Sun (41,81) holten die Medaillen.

Ergebnisse

Leichtathletik, Speerwurf, F40/F41 - Amputation, Männer, Wettkampf

Gold Flagge Irak IRQ Kovan Abdulraheem
Silber Flagge Irak IRQ Wildan Nukhailawi
Bronze Flagge Volksrepublik China CHN Pengxiang Sun
4. Flagge Volksrepublik China CHN Tongqing Shen
5. Flagge Deutschland GER Mathias Mester

Behre greift nach 200-Meter-Medaille

Sprinter David Behre (r.) aus Deutschland © Ralf Kuckuck/DBS Foto: Ralf Kuckuck

Behre gewann den Vorlauf mit großem Vorsprung.

Besser die Aussichten bei David Behre. In seinem Vorlauf über 200 Meter in der Klasse T44 feierte der 29-Jährige in der Nachtsession einen überlegenen Sieg. Seinen Vorlauf gewann Behre in Usain-Bolt-Manier mit riesigem Vorsprung: In neuem Europarekord von 21,63 Sekunden erreichte er sicher das Finale. Nach dem Lauf freute sich der 29-Jährige, der mit Unterschenkelprothesen läuft: "Es war ein optimaler Lauf. Ich wollte heute Spaß haben. Und das habe ich geschafft. Ich hoffe, dass es morgen noch etwas schneller geht. Aber da ist auch die Staffel, mal sehen, wie ich das verkrafte."

Im Endlauf in der Nacht zu Dienstag (13.09.2016, 0.21 Uhr MESZ) dürfte es mit Gold schwierig werden. Im zweiten Vorlauf war der Neuseeländer Liam Malone noch einmal drei Zehntel schneller als Behre.

Die Leichtathleten Johannes Floors (l.) und Felix Streng bei den Paralympics in Rio de Janeiro. © imago Foto: Axel Kohring

Floors: "locker und flockig" - Streng: "Nicht zufrieden".

Neben Behre schafften es auch die anderen beiden Deutschen ins Finale. Johannes Floors war im zweiten Vorlauf mit 21,86 Sekunden Dritter, Felix Streng schaffte es mit 22,55 Sekunden über die Zeit. Unterschiedlich aber der Gemütszustand bei beiden Läufern. Der 21-jährige Floors freute sich im ZDF: "Die 200 Meter sind eine meiner Paradedisziplin. Heute sah das locker flockig aus. Aber morgen ist der große Tag mit den 200 Metern und der Staffel. Dann sieht es nicht mehr locker flockig aus." Streng ärgerte sich: "Ich bin mit dem Lauf nicht zufrieden, das ist nicht, was ich kann. Ich bin heute Morgen mit einem kleinen Schnupfen aufgewacht. Meine Konzentration gilt jetzt der Staffel morgen." In der 4x100-Meter-Staffel am Montag ist das deutsche Team einer der Top-Favoriten.

Ergebnisse

Leichtathletik, 200 m, T43/T44 - Amputation, Männer, 1. Vorlauf

1. Q Flagge Deutschland GER David Behre
2. Q Flagge USA USA Aj Digby
3. Q Flagge USA USA David Prince
4. q Flagge Deutschland GER Felix Streng
5. Flagge Südafrika RSA Arnu Fourie

Leichtathletik, 200 m, T43/T44 - Amputation, Männer, 2. Vorlauf

1. Q Flagge Neuseeland NZL Liam Malone
2. Q Flagge USA USA Hunter Woodhall
3. Q Flagge Deutschland GER Johannes Floors
4. Flagge Griechenland GRE Michail Seitis
5. Flagge Brasilien BRA Alan Fonteles Cardoso Oliveira

Weitsprung: Ave mit Bestleistung Sechste

Die deutsche Weitspringerin Lindy Ave © Ralf Kuckuck, DBS Foto: Ralf Kuckuck

Lindy Ave war im Weitsprung beste Deutsche.

Bereits um die Medaillen ging es im Weitsprung: Die drei deutschen Starterinnen gingen dabei in der Nacht zu Montag (MESZ) in der Klasse T38 leer aus. Beim Sieg der Chinesin Junfei Chen wurden Lindy Ave, Nicole Nicoleitzik und Vanessa Braun Sechste, Zehnte und 13. Die Siegerin sprang 4,77 Meter, Ave fehlten mit einer neuen persönlichen Bestweite von 4,47 Meter nur sechs Zentimeter zu Bronze. Nicoleitzik und Braun kamen mit 4,05 Metern und 3,98 Metern nicht ins Finale der besten Acht. Braun kam aber immerhin zu einem neuen persönlichen Bestwert.

Ergebnisse

Leichtathletik, Weitsprung, T38 - stehend, Frauen, Wettkampf

Gold Flagge Volksrepublik China CHN Junfei Chen
Silber Flagge Australien AUS Taylor Doyle
Bronze Flagge Polen POL Anna Trener-Wierciak
4. Flagge Litauen LTU Ramune Adomaitiene
5. Flagge Australien AUS Erin Cleaver
6. Flagge Deutschland GER Lindy Ave
10. Flagge Deutschland GER Nicole Nicoleitzik
13. Flagge Deutschland GER Vanessa Braun

Weltrekord über 100 m, im Weitsprung und Kugelstoßen

In der Leichtathletik-Frühsession sorgte vor allem der Brasilianer Petrucio Ferreira Dos Santos für lauten Jubel im gut gefüllten Olympiastadion. Der Lokalmatador gewann die 100 Meter in der Klasse T47 in Weltrekordzeit von 10,58 Sekunden. Dritter wurde sein Landsmann Yohansson Nascimento, der vor vier Jahren in London einer der Stars der Spiele war. Damals machte er seiner Freundin im TV einen Heiratsantrag und beendete später den 100-m-Lauf nach einer Verletzung unter Tränen und dem lauten Applaus des Publikums.

Ergebnisse

Leichtathletik, 100 m, T45/T46/T47 - Amputation, Männer, Finale

Gold Flagge Brasilien BRA Dos Santos Petrucio Ferreira
Silber Flagge Polen POL Michal Derus
Bronze Flagge Brasilien BRA Yohansson Nascimento
4. Flagge Volksrepublik China CHN Hao Wang
5. Flagge USA USA Roderick Townsend-Roberts

Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt des Weitspringers Abdul Latif Romly aus Malaysia in der Klasse F20. Der 19 Jahre alte Athlet verbesserte seinen eigenen Weltrekord gleich dreimal. Sein bester Versuch trug ihn auf 7,60 Meter. In der Nachtsession feierte siegte dann u.a. die nigerianische Kugelstoßerin Lauritta Onye mit neuem Weltrekord. In der Klasse F40 gewann die kleinwüchsige 32-Jährige mit einer Weite von 8,40 Metern. Sie verbesserte ihre eigene, erst im vergangenen Oktober aufgestellte Bestmarke, dabei gleich um 68 Zentimeter.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 19.09.2016, 10.00 Uhr

Stand: 12.09.16 01:20 Uhr