Schlussfeier
Paralympics enden mit rauschend-bunter Party
Mal laut, mal gefühlvoll, aber immer stimmungsvoll - die 15. Paralympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro sind mit einer rauschenden Abschlussfeier zu Ende gegangen. Um 3:22 Uhr (MESZ) erlosch am frühen Montagmorgen (19.09.16) die Flamme.
Traditionell ging es los vor 80.000 Zuschauern im legendären Estádio do Maracanã. Die gehörlosen Trommler der Gruppe Batuqueiros do Silêncio eröffneten das Spektakel mit landestypischen Samba-Klängen. Rollstuhlballett und Heavy Metal - dass dies gemeinsam funktionieren kann, zeigten Andreas Kisser, Gitarrist der Band Sepultura, und die Group of Acrobats, die mit ihren bunten Rollis für die ersten Farbtupfer des Abschiedsfestes sorgten.
Das Stadion wippt und tanzt
"Das ist ein wahnsinniger Lärm, aber toll", kommentierte ARD-Expertin Kirsten Bruhn und war besonders fasziniert von Johnatha Bastos, der Andreas Kisser auf seiner E-Gitarre begleitete, diese aber nur mit den Füßen spielte, weil ihm von Geburt an beide Arme fehlen.
Es blieb bunt. Nicht nur weil die Fahnenträger der 159 teilnehmenden Nationen, darunter die deutsche Rollstuhlbasketballerin Annika Zeyen, nun in die Mitte des Stadions hineingeführt wurden, sondern auch, da die Band Nação Zumbi in ihren Songs die vielfältige Flora und Fauna Brasiliens repräsentierte. Spätestens als Vanessa de Mata, eine der berühmtesten Sängerinnen Brasiliens, im Glitzerkleid mit ihrem Latin-Pop loslegte, wippte und tanzte das ganze Stadion mit.
Ehrenpreise für McFadden und Al Hussein
Anschließend standen zwei Sportler im Mittelpunkt, denen eine ganz besondere Ehre zuteil wurde. Die Leichtathletin Tatyana McFadden und der Schwimmer Ibrahim Al-Hussein wurden mit dem Whang-Youn-Dai-Preis für besondere Verdienste um den paralympischen Sport ausgezeichnet. Die querschnittsgelähmte Amerikanerin MacFadden, die in St. Petersburg geboren wurde, war mit vier Gold- und einer Silbermedaille eine der erfolgreichsten Sportlerinnen der Paralympics. Der Syrer Al Hussein ist ein in Griechenland lebender Flüchtling, der als Teilnehmer unter neutraler Flagge antrat.
Die Vorfreude auf die kommenden Paralympischen Spiele weckte das Team Tokio 2020. Koici Omae, ein amputierter Tänzer, riss die Zuschauer ebenso mit wie Akira Hiyama, ein blinder Künstler, der mit seiner Musik und seinen visuellen Interpretationen die Botschaft überbrachte: "Sommer ist die beste Zeit in Tokio!"
Cravens Hymne auf die Cariocas
Der Schlusspunkt gehörte Sir Philip Craven, dem Präsidenten des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), der die Cariocas, die Einwohner Rio de Janeiros, in den Mittelpunkt seiner Rede rückte. "Das kostbarste Souvenir, das ich von hier mitnehme, ist die Erinnerung an euch", sagte der Brite. "Ihr habt die Athleten in eure Herzen geschlossen, und die Spiele zu euren Spielen gemacht, zu Spielen des Volkes. Eure lautstarke Unterstützung für die Sportler war für mich noch schöner als eure schöne Stadt." Als Anerkennung erhalten die Einwohner Rios symbolisch den paralympischen Orden.
Zuvor hatte der IPC-Präsident an den traurigsten Moment der Paralympics erinnert: Craven bat um eine Schweigeminute für den am Samstag (17.09.2016) verstorbenen Radfahrer Bahman Golbarnezhad. Für Craven endet die Zeit im höchsten paralympischen Amt nach 16 Jahren. Bevor der Funktionär von der Bühne trat, richtete er seinen Blick in die Zukunft: "Die Paralympioniken werden die Welt auch 2020 in Tokio mit ihrem Sport begeistern."
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Schlussfeier
Die schönsten Bilder der Schlussfeier
Stand: 19.09.16 03:30 Uhr
Bilanz
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Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | CHN | 107 | 81 | 51 |
2. | GBR | 64 | 39 | 44 |
3. | UKR | 41 | 37 | 39 |
4. | USA | 40 | 44 | 31 |
5. | AUS | 22 | 30 | 29 |
6. | GER | 18 | 25 | 14 |
7. | NED | 17 | 19 | 26 |
8. | BRA | 14 | 29 | 29 |
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