
Sportschießen
Erstmals Gold: Hiltrop gewinnt bei den Paralympics mit dem Luftgewehr
Natascha Hiltrop hat bei den Paralympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille im liegenden Zehn-Meter-Wettbewerb mit dem Luftgewehr gewonnen. Es war ihr erster Triumph bei einem der großen internationalen Turniere. Bernhard Fendt verpasste dagegen am Mittwoch (01.09.2021) in der Qualifikation einen Platz unter den besten Acht.
Die Bonnerin hatte bereits im Vorkampf der Klasse SH1 mit 635,4 Ringen nach 60 Schuss ihre Medaillenambitionen unterstrichen und landete dort auf Rang zwei. Lediglich der Südkoreaner Jinho Park, der mit 638,9 Zählern einen paralympischen Qualifikationsrekord aufstellte, war besser als die inkomplett querschnittsgelähmte Hiltrop.
Die beiden lieferten sich auch im Ausscheidungsschießen im Finale ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Eine 9,6 von Hiltrup im 20. Schuss schien schon die Vorentscheidung zugunsten von Park zu sein, doch dieser patzte mit seinem 22. Versuch. Eine 10,8 und 10,6 im letzten Durchgang brachten der 29-Jährigen schließlich den Sieg. Hiltrop hatte 253,1 Ringe, Park 253,0. Zudem stellte sie einen paralympischen Rekord auf. Iryna Tschetnik aus der Ukraine gewann Bronze.
Hiltrop: "Das Herz hat dann fester angefangen zu schlagen, ..."
"Es lief heute alles ganz gut. In der Quali habe ich in der ersten Serie noch gezittert. Im Finale habe ich nicht wirklich darauf geachtet, wo ich stehe. Aber das Herz hat dann fester angefangen zu schlagen, als ich wusste, dass es eine Medaille wird", erklärte die Paralympics-Siegerin im Anschluss beim Interview mit ARD und ZDF.
"Ich habe mir nicht vorgenommen, unbedingt eine Medaille zu holen. Ich bin einfach ins Finale rein und habe geschossen!" Natascha Hiltrop
Erstes Schützen-Gold seit 17 Jahren
Es war das erste Gold für die deutschen Para-Sportschützen seit Athen 2004, in der Asaka Shooting Range von Tokio war es gar die erste Medaille für das Team des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Für Hiltrop war es der erste Sieg bei einem großen internationalen Wettkampf - 2016 hatte sie in Rio noch mit einem Ring Rückstand Silber geholt. Auch bei Welt- und Europameisterschaften war sie nie über Rang zwei hinaus gekommen.
Der zweite deutsche Starter in dieser Klasse, Bernhard Fendt, verpasste das Finale der besten acht Schützinnen und Schützen um 1,6 Punkte. Mit 631,1 Ringen landete er auf Position 17.
Auch Moritz Möbius konnte in der Startklasse SH2 (Unterstützung durch einen Ständer) nicht in die Medaillenentscheidung eingreifen. Er landete in der Qualifikation auf Rang 27 (629,9 Ringe).
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Stand: 01.09.21 05:06 Uhr
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Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B | |
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1. |
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96 | 60 | 51 | |
2. |
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41 | 38 | 45 | |
3. |
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37 | 36 | 31 | |
4. |
|
36 | 33 | 49 | |
5. |
|
25 | 17 | 17 | |
6. |
|
24 | 47 | 27 | |
7. |
|
22 | 20 | 30 | |
8. |
|
21 | 29 | 30 | |
... | |||||
12. |
|
13 | 12 | 18 |
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