Schießen

Para-Schießbundestrainer weist Mobbingvorwürfe zurück

Der Bundestrainer der paralympischen Sportschützen, Rudolf Krenn, hat sich erstmals direkt zu den gegen ihn erhobenen Mobbingvorwürfen geäußert. Im Sportschau-Interview sprach er am Samstag (04.09.2021) von einer "Hetzjagd".

Mehrere aktive und ehemalige Athletinnen und Athleten hatten Krenn vorgeworfen, er habe unter anderem Einfluss auf Wettkämpfe genommen und unverhältnismäßigen Druck auf Sportlerinnen und Sportler ausgeübt.

"Ich bin im Reinen"

Die vierfache paralympische Medaillengewinnerin im Schießen, Manuela Schmermund sowie Elke Seeliger, Sabine Kames und Philip Bernhard waren in der vergangenen Woche mit den Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gegangen.

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Krenn hatte eine Stellungnahme zunächst abgelehnt, nun äußerte er sich in Tokio. "Es ist nicht in Ordnung, was da gelaufen ist. Es gibt Hintermänner, die versucht haben, Stimmung zu machen. Das ist seit vielen Jahren so. Das Thema wird nach den Spielen aufgearbeitet. Ich kann mir keinen Vorwurf machen. Ich habe meinen Job gut gemacht. Die Bestätigung habe ich vom Präsidium bekommen. Ich bin im Reinen", betonte der Bundestrainer.

Focken kritisiert Vorgehen der Teamkollegen

Paralympics-Teilnehmer Tim Focken kritisierte am Samstag in der Sportschau das Vorgehen seiner Teamkolleginnen und -kollegen. "Ich bin sehr erschüttert gewesen über diese Aktion. Das hat uns sehr tief in ein Loch hereingerissen. Das war unnötig, vor allem weil es uralte Kamellen sind." Es gebe verbandsinterne Wege und Instrumente für Aktive, um auf Missstände hinzuweisen. Der Gang in die Öffentlichkeit sei ein Fehler gewesen, so Focken.

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hatte zuletzt bereits für die Zeit nach der Rückkehr aus Tokio eine Aufarbeitung angekündigt, Krenn aber den Rücken gestärkt. "Wir stehen weiter zu Rudi Krenn", sagte Chef de Mission Karl Quade. Nach den DBS-Statements der vergangenen Woche habe er "nicht viel Neues gesehen". Man werde sich "zusammensetzen und schauen, wo es neue Vorwürfe gibt. Das wird auch laufen", sagte Quade.