Leichtathletik
Paralympics: Foerder verpasst Medaille über 100 m - Böttger disqualifiziert
Im Finale über 100 Meter verpasste Isabelle Foerder am Freitag (27.08.2021) ihre fünfte Paralympics-Medaille deutlich. Sprinter Marcel Böttger wurde nach einem Missgeschick disqualifiziert.
Para-Leichtathletin Isabelle Foerder wurde in ihrem 100-Meter-Finale in der Klasse T35 Vierte. In 15,32 Sekunden verpasste die 42-jährige gebürtige Zwickauerin die Medaillenränge dabei jedoch um mehr als eine Sekunde. Für Bronze hätte die Erfurterin eine neue persönliche Bestleistung laufen müssen.
"Eine 14 vor dem Komma hätte es sein dürfen"
"Mit Platz vier bin ich ganz zufrieden, das hätte ich nie erwartet", sagte Foerder nach dem Wettkampf: "Aber die Zeit hätte besser sein können, eine 14 vor dem Komma hätte es schon sein dürfen."
Chinesin gewinnt in Weltrekordzeit
Gold holte sich so die Chinesin Xia Zhou in der neuen Weltrekordzeit von 13,00 Sekunden. Die Chinesin war dabei 0,66 Sekunden schneller als bei ihrem Paralympics-Sieg 2016 und verbesserte die alte Bestmarke der Australierin Isis Holt um 0,43 Sekunden. Holt wurde in Tokio in 13,13 Sekunden Zweite, Bronze ging an die Britin Maria Lyle (14,18 Sekunden).
Böttger über 100 Meter disqualifiziert
Alexander Kosenkow (r.) ärgerte sich sehr über den Fehler.
Bei den Männern verpasste Marcel Böttger zuvor das 100-Meter-Finale in der Klasse T12 der sehbehinderten Sportler. Der Europameisterschaft-Vierte von 2021 kam in seinem Vorlauf mit Trainer und Begleitläufer Alexander Kosenkow als Letzter ins Ziel und wurde zudem disqualifiziert, weil dem Duo kurz vor dem Ziel sein Verbindungsband aus den Händen gerutscht war. Die gemessene Zeit von 11,07 Sekunden wäre Saisonbestleistung gewesen, hätte aber ohnehin nicht für den Finaleinzug gereicht.
"Das ist uns noch nie passiert"
"Das ist uns noch nie passiert, selbst im Training nicht", haderte Kosenkow mit der Disqualifikation: "Man ist bei diesen klimatischen Bedingungen komplett nass an den Händen. Beim Sprinten versucht man nicht zu verkrampfen und lässt mal ein bisschen locker. Beim Zieleinlauf kann es sein, dass ich das zu heftig gemacht habe und wir in der letzten Sekunde aus dem Band rausgeflutscht sind."
Baldé fährt im Vorlauf ins Aus
Aus deutscher Sicht war in der Tokioter Nachmittagssession noch Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé ein Hoffnungsträger. Der 35-Jährige ging am Mittag im Vorlauf über 5.000 Meter der Klasse T54 an den Start. Bei seinen letzten Sommerspielen will der mehrfache Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften endlich seine erste Paralympics-Medaille gewinnen. Entweder über die 5.000 Meter oder spätestens dann auf seiner Paradedistanz, den 1.500 Metern.
Doch sein Vorlauf über 5.000 endete im persönlichen Desaster. Bereits nach zwei Runden musste der Bonner mit seinem Rollstuhl deutlich vom Rest des Feldes abreißen lassen und stieg etwa zwei weitere Runden später sogar komplett aus.
Stand: 27.08.21 13:05 Uhr
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B | |
---|---|---|---|---|---|
1. | CHN | 96 | 60 | 51 | |
2. | GBR | 41 | 38 | 45 | |
3. | USA | 37 | 36 | 31 | |
4. | RPC | 36 | 33 | 49 | |
5. | NED | 25 | 17 | 17 | |
6. | UKR | 24 | 47 | 27 | |
7. | BRA | 22 | 20 | 30 | |
8. | AUS | 21 | 29 | 30 | |
... | |||||
12. | GER | 13 | 12 | 18 |
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