Michael Feistle (vorn) und Thomas Steiger wehren für das deutsche Team im Eröffnungsspiel der Goalball-Europameisterschaft in Rostock gegen Spanien einen Ball vorm Tor ab. Goalball ist eine Ballsportart für Menschen mit Sehbehinderung. © dpa Foto: Jens Büttner

Sportarten

Goalball bei den Paralympics: Die Regeln

Goalball ist ein ausschließlich paralympisches Wurfspiel für Sehbehinderte und Blinde. Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zur physischen und sozialen Rehabilitation von blinden Kriegsversehrten entwickelt.

1972 bei den Paralympics wurde Goalball vorgestellt, 1976 war es zum ersten Mal Teil des offiziellen Wettkampfprogramms. Acht Jahre später gingen auch Frauen-Teams an den Start. Die Spieler sind unterschiedlich stark sehbehindert und tragen deshalb alle lichtundurchlässige Brillen. Während des Spiels herrscht völlige Stille, damit die Sportler die Glöckchen im Inneren des 1,25 kg schweren Balles hören können.

Mit ihrem Gehör müssen die Athleten Geschwindigkeit (bis 80 km/h) und Bewegungsrichtung des Balles über den Boden ausmachen. Abgewehrt werden darf der Ball mit dem gesamten Körper. Nur bei einem Tor oder dem Ende einer Halbzeit ist es den Zuschauern erlaubt zu applaudieren. 

Tore sind neun Meter breit

Zwei Teams mit je drei Feld- und weiteren drei Auswechselspielern treffen auf einem 9 x 18 m großen Spielfeld aufeinander. Dieses ist in drei Zonen unterteilt: Die jeweilige Torzone vor dem eigenen Tor sowie die neutrale Zone.

Die Tore erstrecken sich über die gesamte Spielfeldbreite von neun Metern an der Grundlinie und sind 1,3 m hoch. Im Mannschaftsraum (9 x 3 m) vor dem Tor befinden sich zur Orientierung am Boden tastbare Markierungen.

Werfen innerhalb von zehn Sekunden

Die reine Spielzeit beträgt zweimal zwölf Minuten. Danach kann es Nachspielzeit (2x3 Minuten mit Golden-Goal-Regel) und Penaltywürfe geben. Beim Erzielen von Toren - bei zehn Treffern Vorsprung eines Teams ist die Partie sofort beendet - sind folgende Regeln zu beachten:

  • Der Ball muss bei einem Angriff sowohl in der eigenen Torzone als auch in der neutralen Zone den Boden berühren
  • Die Spieler der angreifenden Mannschaft dürfen beim Wurf keine Geräusche verursachen, damit die Verteidiger sich voll auf den Ball konzentrieren können
  • Wenn das verteidigende Team in Ballbesitz kommt, muss es innerhalb von zehn Sekunden auf das gegnerische Tor werfen


Bei Regelverstößen gibt es Strafwürfe (Penalties). Dann muss ein Spieler der verursachenden Mannschaft das Tor alleine gegen einen Wurf verteidigen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Sportschau | Paralympics 2020 | 24.08.2021 | 09:05 Uhr

Stand: 14.04.21 10:12 Uhr