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Silvia Neid: Von der Pionierin zur Grande Dame
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  Der Name Silvia Neid ist untrennbar mit dem deutschen Frauenfußball verbunden. Die 52-Jährige aus dem Wallfahrtsort Walldürn war als Spielerin und Trainerin an allen Titelgewinnen der Nationalmannschaft beteiligt. 
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  Beim ersten deutschen Länderspiel 1982 in Koblenz wird die damals 18-Jährige (3.v.l.) eingewechselt und erzielt beim 5:1 gegen die Schweiz gleich zwei Tore. 
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  Der damalige Bundestrainer Gero Bisanz (l.) beruft Neid für die historische Partie und fördert seine spätere Spielführerin und Regisseurin nach Kräften. 
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  1989 jubelt Neid mit Torjägerin Heidi Mohr (r.) über den ersten Titel für Deutschland. Bei der Heim-EM gewinnt das DFB-Team das Finale vor 22.000 Zuschauern in Osnabrück mit 4:1 gegen Norwegen. 
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  Zwei Jahre später verteidigt die von Neid und Sissy Raith (l.) angeführte Mannschaft den Titel in Dänemark, ... 
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  ... doch es ist nicht die einzige Trophäe, die die deutschen Fußballerinnen mit nach Hause nehmen. Neid wird als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet. 
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  Vor der EM 1995 lehnt sie ein Angebot für Nacktaufnahmen im "Playboy" dankend ab. Entscheidend ist auf dem Platz: Deutschland wird zum dritten Mal Europameister. Es ist Neids letzter Titel als Spielerin. Nach ihrem 111. Länderspiel beim Olympia-Turnier 1996 tritt sie ab. 
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  Seiner verdienstvollsten Spielerin ebnet der DFB den Weg ins Traineramt. Als Assistentin von Tina Theune-Meyer (r.) holt Neid ihre ersten Titel als Trainerin: Nach zwei weiteren EM-Siegen 1997 und 2001 führt das Duo die deutsche Mannschaft 2003 zum ersten WM-Titel. 
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  Als Theune-Meyer 2005 nach dem sechsten EM-Sieg den Bundestrainerposten räumt, wird sie von Neid beerbt. Zwei Jahre später liefert "Silv" in China ihr Meisterstück ab: 2007 verteidigt Deutschland den WM-Titel erfolgreich - und bleibt dabei ohne Gegentor. 
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  Mit den Olympischen Spielen aber macht Neid ihren Frieden auch in Peking nicht. Nach Bronze in Sydney und Athen reicht es auch 2008 nur zu Platz drei. 
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  Ein Jahr später das alte Bild: Deutschland gewinnt die Europameisterschaft in Finnland. Es ist der sechste Titel nacheinander und der siebte insgesamt. 
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  Für ihre Erfolge wird Neid mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. 2010 bekommt sie den Ritterschlag bei der FIFA-Gala in Zürich: Neid und José Mourinho (r.) werden als Welttrainer des Jahres geehrt. 2013 wird ihr diese Ehre erneut zuteil. 
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  Die größte Enttäuschung ihrer Karriere folgt ausgerechnet bei der Heim-WM 2011. Der hoch gehandelte Favorit hält dem öffentlichen Druck nicht Stand. Neid demontiert mitten im Turnier Rekordspielerin Birgit Prinz (l.). Deutschland scheitert im Viertelfinale an Japan. 
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  Neid hatte ihren Vertrag vor der WM bis 2016 verlängert, doch nach dem WM-Desaster und der verpassten Olympia-Teilnahme zieht sich die passionierte Golferin drei Tage zurück, um ihre Zukunft zu überdenken. Schnell entscheidet sie sich für eine Fortsetzung ihrer Trainerkarriere. 
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  Bestärkt von ihren langjährigen Wegbegleiterinnen stellt sie sich neuen Herausforderungen. Mit Co-Trainerin Ulrike Ballweg (hinten) und Managerin Doris Fitschen will Neid das von Verletzungsausfällen geplagte DFB-Team in Schweden zum achten EM-Titel führen. 
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  Und tatsächlich erweist sich das runderneuerte Team der Bundestrainerin als wahre Turniermannschaft. Die DFB-Frauen steigern sich nach einem holperigen Start enorm und werden nach dem 1:0 gegen Norwegen zum achten Mal Europameister. Neid stemmt glücklich den Pokal in die Höhe. 
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  Für einen Paukenschlag sorgt Neid kurz vor der WM 2015 in Kanada: Nach Olympia 2016 will sie als Bundestrainerin abtreten. Als Nachfolgerin wurde Ex-Nationalspielerin Steffi Jones (r.) auserkoren. 
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  Neid schafft mit ihrem Team die Olympia-Qualifikation, mehr als WM-Platz vier springt in Kanada allerdings nicht heraus. Kritik an ihrem Coaching aus der Heimat begegnet sie souverän und fordert eine verbesserte Zusammenarbeit mit den Bundesliga-Trainerin. 
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  Das Beste kommt ganz zum Schluss: Silvia Neid bejubelt im Maracana-Stadion den Olympiasieg nach dem 2:1-Finalerfolg gegen Schweden. 
Stand: 20.07.16 11:52 Uhr

