Big Bolt ist im Olymp angekommen. Der Jamaikaner schafft als erster Sprinter, das Triple zweimal hintereinander zu gewinnen. Wie schon in Peking holt Bolt über 100, 200 und mit der 4x100-m-Staffel Gold.
"I'm a legend!" verkündet Bolt in London und keiner widerspricht.
Wer kann Big Bolt toppen? Natürlich Michael Phelps. Der Ausnahmeschwimmer aus den USA sammelt in London seine Goldmedaillen 15 bis 18 ein. Mehr geht nicht. Phelps, der erfolgreichste Olympionike aller Zeiten, tritt ab.
Und die deutschen Schwimmer? Staunen über die Leistungen der anderen. Medaillen im Becken - Fehlanzeige!
Der deutsche Diskus-Dominator Robert Harting wird seiner Favoritenrolle gerecht - Gold. Obligatorisches Trikot-Traktieren inklusive ...
... zeigt "Hürden-Harting" bei seinem Jubellauf ungeahnte Allrounder-Qualitäten.
Gold für den Deutschland-Achter: Seit 24 Jahren der erste Olympia-Triumph für das Flaggschiff der deutschen Ruderflotte.
Gold in Peking, Silber in London: Britta Heidemann gewinnt mit dem Degen die erste deutsche Medaille bei den Spielen. Der Weg dahin ist holprig und lässt eine aufgelöste A Lam Shin im Halbfinale zurück. Mehrfach wird die Zeit in der Verlängerung wieder auf eine Sekunde zurückgesetzt. Dann trifft Heidemann zum 6:5-Sieg. Die Südkoreaner protestieren, vergebens ...
Der Druck war brutal hoch, doch Jessica Ennis hält ihm stand. Siebenkampf-Gold für das britische Gesicht der Spiele. Als sie beim abschließenden 800-m-Lauf ins Ziel kommt, beträgt der Lärmpegel im Olympiastadion 110 Dezibel - wie bei einem startenden Hubschrauber. Der Startschuss für einen magischen Abend der Gastgeber, ...
... den Mo Farah (l.) mit Gold über 10.000 m und Greg Rutherford mit seinem Olympiasieg im Weitsprung krönen.
In einer Liga mit Ennis spielt nun auch Andy Murray. Auf dem heiligen Rasen von Wimbledon gewinnt der Schotte Gold im Finale gegen Roger Federer. Das "Union-Jack"-Fieber grassiert in London.
Die Erfolge der Gastgeber im Radsport treiben die britische Begeisterungsfähigkeit auf die Spitze. Vor allem dank Nationalidol Sir Chris Hoy, der sich mit seinen Goldmedaillen fünf und sechs zum erfolgreichsten Olympioniken Großbritanniens aufschwingt.
Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins besteigt zudem den Olympia-Thron der Zeitfahrer.
Im Velodrom steigt auch eine deutsche Gold-Party: Miriam Welte (l.) und Kristina Vogel werden Olympiasiegerinnen im Teamsprint. Auch mit ein bisschen Glück: Im Halbfinale ist das britische Duo schneller, wird aber wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert. Im Finale unterläuft den chinesischen Weltrekordlerinnen das gleiche Missgeschick.
Vielseitigkeitsreiter Michael Jung macht sich zu seinem 30. Geburtstag selbst das schönste Geschenk: Doppel-Gold, mit der Mannschaft und im Einzel.
Lilli Schwarzkopfs Freude über Silber ist mindestens ebenso groß. Denn die Siebenkämpferin muss minutenlang um ihre sicher geglaubte Medaille bangen, da sie zunächst fälschlicherweise disqualifiziert worden war.
Daumen hoch für Sarah Attar: Die 800-m-Läuferin schreibt Geschichte. Sie und Judoka Wodjan Ali Seraj Abdulrahim Shaherkani sind die ersten Sportlerinnen Saudi-Arabiens, die bei Olympischen Spielen starten dürfen. "Es ist ein historischer Moment. Ich hoffe, dass dies die Dinge ändern wird, es ist ein enormer Schritt nach vorn", sagt Attar.
Eine der letzten Männerbastionen der Spiele fällt in London. Erstmals dürfen auch Frauen um Gold, Silber und Bronze boxen. Katie Taylor schreibt Geschichte - als erste Olympiasiegerin im Boxring.
Die Schrecksekunde der Spiele: Peking-Olympiasieger Matthias Steiner kracht beim Reißen die Hantel mit 196 Kilogramm in den Nacken. Der Superschwergewichtler hat Glück im Unglück, muss keine bleibenden Schäden befürchten. "Das hat sich so schlimm angefühlt, da ist die mögliche Medaille eher Nebensache. Ich bin froh, dass es mir jetzt gut geht."
Leistungsexplosion mit historischen Folgen: Marcel Nguyen gewinnt Silber im Mehrkampf, die erste deutsche Olympiamedaille in dieser Disziplin seit 1936, und Silber am Barren, das erste Edelmetall seit 24 Jahren an diesem Gerät.
Fabien Hambüchen bietet an seinem Paradegerät Reck eine starke Vorstellung und gewinnt Silber ...
... Direkt nach Hambüchen geht der Niederländer Epke Zonderland ans Gerät und liefert eine spektakuläre Flugshow ab. "Er hat's verdient, er war heute der Beste", sagt Hambüchen. "Wir kennen uns seit zehn Jahren. Ich gönne ihm den Titel."
Ein anderes Element, dafür aber nicht weniger spektakulär: Beim Segeln in der Weymouth Bay trägt sich Ben Ainslie mit seinem Triumph im Finn in die Geschichtsbücher ein. Der 35-Jährige ist nun mit insgesamt vier Goldmedaillen und einmal Silber der erfolgreichste Olympia-Segler.
Das erste deutsche Olympia-Gold im Beachvolleyball buddeln Julius Brink und Jonas Reckermann aus. Im Stadion auf dem Horse Guards Parade haben 15.000 Fans Tag für Tag eine riesige Beachparty gefeiert.
Heidlers Hängepartie: Ein Fehler in der elektronischen Weitenmessung bringt die Hammerwurf-Weltrekordlerin zunächst um ihren starken fünften Versuch. Es wird diskutiert, protestiert, erneut geworfen, schließlich noch mal per Hand nachgemessen ...
... Dann endlich kann die Kampfrichterin Heidler die freudige Nachricht überbringen: Ihr Versuch von 77,12 m ist in der Wertung. Das reicht für die Bronzemedaille und ein Happy End für Heidler.
Sensation auf der Laufbahn: Auf den letzten Metern sichert Ramon Miller den Bahamas die Goldmedaille in der 4x400-m-Staffel - vor dem Quartett aus den USA.
Dafür sorgen die US-Girls über die 4x100 m für einen grandiosen Triumph von Stars and Stripes. Tianna Madison, Allyson Felix, Bianca Knight und Carmelita Jeter (im Bild) pulverisieren den 27 Jahre alten Weltrekord der DDR (41,37) mit der Fabelzeit von 40,82 Sekunden. "Als ich die Zeit aufleuchten sah, war ich für eine Sekunde völlig verwirrt. Ich dachte: Das ist verrückt", sagt Felix.
Unbändige Freude in der Riverbank Arena am vorletzten Abend der Spiele. Die deutschen Hockey-Herren schaffen die Titelverteidigung und holen nach Peking 2008 auch in London Gold. 2:1 im Finale gegen die favorisierten Niederländer.