Fußball

DFB-Frauen zittern sich ins Halbfinale

Die deutschen Fußballfrauen spielen um die Medaillen. Am Freitag gewann das Neid-Team das Viertelfinale gegen China verdient, aber knapp. Im Halbfinale gibt es eine Revanche-Chance.

Der dreifache Olympia-Dritte aus Deutschland setzte sich am Donnerstagabend im Viertelfinale gegen China 1:0 (0:0) durch. Das Tor des Abends erzielte Melanie Behringer mit einem sehenswerten Treffer aus 20 Metern ins rechte Eck (76.).

Das Tor und der Sieg waren verdient, in der gesamten Partie erspielten sich die Deutschen gegen sehr defensiv eingestellte Chinesinnen rund ein halbes Dutzend Hochkaräter. Allerdings vergaben Leonie Meier (6.), Saskia Bartusiak (32.) und Sara Däbritz (36.) ihre Chancen vor der Pause ebenso wie Tabea Kemme (53.), Bartusiak (55.), Alexandra Popp (60.) oder Svenja Huth (70.). Auch Behringer scheiterte noch aus guter Position (73.), ehe sie zum erlösenden 1:0 traf. Neben der spielerischen Überlegenheit hatten die Deutschen auch eine halbe Stunde numerische Überlegenheit: Shansan Wang flog nur zwölf Minuten nach ihrer Einwechslung mit Gelb-Rot vom Platz (57.).

Dennoch hätten die Deutschen in der Schlussphase fast noch den Ausgleich kassiert. Bei der ersten und einzigen chinesischen Chance wurde Chen Gao von Maier im Strafraum gefoult. Beim fälligen Elfmeter hatten die DFB-Frauen aber Glück - Wang Shuang traf nur den Pfosten (84.). Auf der Gegenseite vergab Anja Mittag die Vorentscheidung, als sie alleinstehend vor der chinesischen Torfrau Zhao Lina den Ball nicht im Tor unterbringen konnte (92.).

Torschützin Behringer sagte nach der Partie erleichtert: "Ich bin in erster Linie total froh, dass wir es ins Halbfinale geschafft haben. Wir haben von der ersten Minute an alles versucht und bis zum Schluss gekämpft."

Nun erneut gegen Kanada

Die kanadische Fußballspielerin Sophie Schmidt im Spiel gegen Frankreich. © imago/Fotoarena

Im Halbfinale haben die deutschen Frauen nun die Chance zur Revanche für die 1:2-Vorrundenniederlage gegen Kanada. Die Kanadierinnen gewannen ihr Viertelfinale gegen Frankreich 1:0 (0:0). Das Tor des Abends in einer taktisch geprägten Partie erzielte Sophie Schmidt, die den Ball aus Nahdistanz unter die Latte knallte (56.). Die beste Ausgleichschance für Frankreich hatte Kanadas Kapitänin Christine Sinclair auf dem Kopf, als sie eine Flanke vor das eigene Tor an die Latte köpfte (58.). Frankreich bestimmte die erste Halbzeit und hatte zudem Pech, dass ein klarer Elfmeter nicht gegeben wurde (10.). Kanada kam dagegen vor der Pause zu nicht einer Tormöglichkeit. Das Halbfinale zwischen Deutschland und Kanada findet kommenden Dienstag ab 21 Uhr statt.

USA-Frauen fliegen überraschend raus

Vor dem deutsch-chinesischen Viertelfinale hatten die US-Frauen ihren Traum vom fünften Olympiasieg überraschend begraben müssen. Der Weltmeister verlor im Viertelfinale gegen sehr defensiv auftretende Schwedinnen mit 3:4 im Elfmeterschießen. Das Team von US-Coach Jill Ellis bleibt damit erstmals seit der Olympia-Aufnahme von Frauenfußball 1996 ohne Medaille. Im ersten Elfmeterschießen der Olympia-Geschichte hatte es nach 120 Minuten 1:1 gestanden. Vom Punkt versagten dann US-Superstar Alex Morgan und Allie Long die Nerven. US-Torfrau Hope Solo schimpfte nach der Partie allerdings auf die Gegnerinnen: "Wir haben gegen einen Haufen Feiglinge verloren", sagte die 35-Jährige.

Brasilien setzt sich durch

Mit viel Glück zog abschließend Brasilien in die Runde der letzten Vier ein. Die Gastgeber setzten sich gegen Australien nach Elfmeterschießen mit 7:6 durch - nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 0:0 gestanden. Im Halbfinale treffen die Brasilianerinnen nun auf Schweden.

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