Handball
Deutsche Handballer greifen sich Bronze
Das war so was von verdient: Die deutschen Handballer haben sich nach der unglücklichen Halbfinalniederlage gegen Frankreich Bronze gesichert. 31:25 (17:13) hieß es im Spiel um Platz drei gegen Polen. Im Kampf um den Olympiasieg triumphierte Dänemark.
Happy End für den Europameister in Rio: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft fährt mit der erhofften Medaille nach Hause, auch wenn sie "nur" in Bronze schimmert. Unter den Augen von Weltmeister-Trainer Heiner Brand und vielen deutschen Olympioniken gewannen die Handballer hochverdient und sorgten sieben Monate nach dem Gewinn des EM-Titels so für die 42. und letzte deutsche Medaille bei diesen Olympischen Spielen.
Wolff: "In vier Jahren die Besten der Welt"
"Das war eine überragende, super Leistung von den Jungs. Es war heute mental unheimlich schwer, und die Jungs sind immer fokussiert geblieben", sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson, der vor allem die Einstellung und charakterliche Stärke seiner Spieler betonte. Auch Torhüter Andreas Wolff, wieder mal einer der Besten, fand, dass die Mannschaft "ein großartiges Turnier" gespielt hat. "Die Niederlage gegen Frankreich war zwar ein starker Rückschlag. Aber wir sind jung, stehen zusammen und haben heute die richtige Reaktion gezeigt." Wolffs Fazit: "Wir sind endgültig zurück in der Weltspitze, und darauf können wir sehr, sehr stolz sein. Ich bin sicher, dass wir in vier Jahren die beste Mannschaft der Welt sind."
7:1-Lauf bringt DHB-Team auf die Siegerstraße
Die deutschen Handballer präsentierten sich gewohnt stark in der Abwehr.
Wie so oft in diesem olympischen Turnier hatte die deutsche Mannschaft auch in der Partie gegen Polen Anlaufschwierigkeiten. Paul Drux sorgte erst nach 4:14 Minuten für den ersten Treffer. Mehrfach lief man nach leichten Ballverlusten und einfachen vergebenen Würfen einem Rückstand hinterher, beim Stand von 5:8 nahm Sigurdsson die erste Auszeit, um einen kleinen polnischen Lauf zu durchbrechen. Das fruchtete, denn in der Folge legte die DHB-Auswahl ihrerseits einen 7:1-Lauf hin und schaffte es bis zur Pause, einen Vier-Tore-Vorsprung herauszuarbeiten. Insbesondere Tobias Reichmann sorgte in dieser Phase für wichtige Tore.
Sieg gerät nach der Pause nicht mehr in Gefahr
Traf siebenmal und war damit bester Werfer: Tobias Reichmann
Es muss nur eine kurze Ansprache in der Halbzeit gewesen sein, denn die deutschen Spieler waren früh wieder auf dem Platz, gerade so, als könnten sie kaum erwarten, die Medaille endgültig klarzumachen. Und sie ließen in den zweiten 30 Minuten nichts mehr anbrennen. Die Polen kamen nie auf mehr als vier Tore heran. Wenn es doch mal knifflig wurde, sorgten Reichmann im Angriff und Wolff im Tor mit starken Aktionen und Paraden dafür, dass man klar auf Bronzekurs blieb. Zudem zeigten auch die Polen immer wieder Nerven. Kapitän Uwe Gensheimer war es vorbehalten, knapp dreieinhalb Minuten vor dem Ende mit dem Treffer zum 29:24 für die endgültige Entscheidung zu sorgen.
Gensheimer mit sechs und Reichmann mit sieben Treffern waren die besten Werfer im deutschen Team, aus dem man auch Torhüter Wolff und Kreisläufer Patrick Wiencek herausheben kann.
Dänemark erstmals Olympiasieger
Die Dänen feiern den Olympiasieg.
Im Endspiel, das im Anschluss an das "kleine Finale" stattfand, gab es dann eine Premiere: Dänemarks Handballer sicherten sich zum ersten Mal in der Geschichte Gold. Die Skandinavier besiegten Weltmeister Frankreich im Finale von Rio mit 28:26 (16:14) und beendeten damit den französischen Traum vom historischen Gold-Hattrick. Die Franzosen hatten bei den Sommerspielen 2008 in Peking und 2012 in London triumphiert.
Stand: 21.08.16 20:28 Uhr
Sportarten
Ergebnisse
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 46 | 37 | 38 |
2. | GBR | 27 | 23 | 17 |
3. | CHN | 26 | 18 | 26 |
4. | RUS | 19 | 17 | 20 |
5. | GER | 17 | 10 | 15 |
6. | JPN | 12 | 8 | 21 |
7. | FRA | 10 | 18 | 14 |
8. | KOR | 9 | 3 | 9 |
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