Die Besatzung des deutschen Ruder-Achters lässt die Köpfe hängen. © dpa Foto: Soeren Stache

Rudern

Deutsches Paradeboot verliert gegen Erzrivalen

Der Deutschland-Achter hat das Ruder-Prestige-Duell gegen Großbritannien verloren. Die Aufholjagd in Rio kam zu spät. Eine Medaille gab es trotzdem.

Das deutsche Paradeboot hat seinen Olympiasieg von 2012 nicht wiederholen können. Auf der olympischen Ruderstrecke von Rio mussten sich die Deutschen am Samstag (13.08.2016) dem Erzrivalen aus Großbritannien geschlagen geben. Auf der 2.000-Meter-Strecke überquerte das deutsche Boot mit Maximilian Munski, Malte Jakschik, Andreas Kuffner, Eric Johannesen, Maximilian Reinelt, Felix Drahotta, Richard Schmidt, Hannes Ocik und Steuermann Martin Sauer die Ziellinie mit einem Rückstand von 1,33 Sekunden. Bronze ging an die Niederlande, die 63 Hundertstel Sekunden nach den Deutschen die Ziellinie überquerten und die USA mit deutlichem Vorsprung auf Platz vier verwiesen.

"Hatten einfach keine Chance"

Die britischen Ruder-Männer freuen sich über Gold im Achter. © picture alliance / empics Foto: Mike Egerton

Revanche geglückt: Der britische Achter bejubelt den Olympiasieg.

Im Ziel überwog bei den deutschen Ruderern gedämpfte Freude über Silber. "Im ersten Moment hatten wir uns etwas anderes vorgenommen. Mit ein bisschen Zeit freuen wir uns aber auch alle über Silber", sagte Jaschik im ZDF. Ocik lobte das Siegerboot: "Wenn man sich den Rennverlauf genau anschaut sieht man, dass wir heute gegen die Briten einfach keine Chance hatten. Sie sind uns physisch überlegen gewesen und haben uns gezeigt, wer die letzten drei Jahre Weltmeister wurde."

Die Briten, die sich vor vier Jahren bei Heim-Olympia in London den Deutschen geschlagen geben mussten, feierten einen Start-Ziel-Sieg. Bei der Hälfte des Rennens führte das Boot um Steuermann Phelan Hill bereits mit einer Bootslänge vor der Konkurrenz. Auf den letzten 500 Metern konnten die Deutschen zwar noch einmal verkürzen, Olympia-Gold geriet für die Briten aber nie in Gefahr. Stattdessen drohte Gefahr von hinten. Das niederländische Boot, das erst im Mai in Luzern die Deutschen besiegte, konnte verkürzen. Sauer und Co. hielten das Oranje-Boot aber auf Distanz. "Wir wussten, dass es vier Boote gibt, die um die Medaillen kämpfen können und einer muss raus. Das war am Ende ganz schön knapp", gestand Felix Drahotta nach dem Rennen ein.

Drittes Olympia-Silber für DRV-Paradeboot

Für das Aushängeschild des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV) gab es zum dritten Mal Silber. Bereits 1964 und 1996 holte der Achter Olympia-Silber. Gold gab es 1960, 1968, 1988 und 2012. Die DDR wurde 1976 und 1980 Olympiasieger.

In den Vorläufen am Montag hatten sich die Paradeboote aus Großbritannien und Deutschland als einzige direkt qualifiziert. Die Briten gewannen ihren Vorlauf aber in der besseren Zeit im Vergleich zum deutschen Achter. Der niederländische Achter musste über die Hoffnungsläufe gehen.

US-Frauen siegen

Die US-amerikanischen Ruder-Frauen freuen sich über Gold im Achter. © Witters Foto: Valeria Witters

Jubel bei den US-Frauen über Achter-Gold.

Vor dem Männer-Rennen war bereits der US-amerikanische Frauen-Achter seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Am letzten Tag der Ruder-Wettbewerbe von Rio de Janeiro holten die US-Frauen Gold. Die Weltmeisterinnen und Olympiasieger von London 2012 setzten sich im Finale vor Großbritannien und Rumänien durch. Das deutsche Boot hatte die Qualifikation für Rio verpasst.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 13.08.16 16:36 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 46 37 38
2. Flagge Großbritannien GBR 27 23 17
3. Flagge Volksrepublik China CHN 26 18 26
4. Flagge Russland RUS 19 17 20
5. Flagge Deutschland GER 17 10 15
6. Flagge Japan JPN 12 8 21
7. Flagge Frankreich FRA 10 18 14
8. Flagge Südkorea KOR 9 3 9
Stand nach 306 von 306 Entscheidungen.

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