Die Amerikanerin Tobin Heath (l.) im Zweikampf mit Neuseelands Ria Percival (r.) ©  picture alliance / dpa

Fußball

Favoritensiege durch USA und Frankreich

Punkte mitnehmen, Spiel abhaken: Weltmeister und Olympiasieger USA ist mit einem Sieg ins Turnier gestartet. Wirklich überzeugend war der Auftritt aber nicht. Mitfavorit Frankreich konnte dagegen phasenweise richtig brillieren.

Der vierfache Olympiasieger USA ist erfolgreich in die Mission Titelverteidigung gestartet: Die Frauenfußball-Supermacht siegte am Mittwoch (3.8.2016/Ortszeit) gegen Neuseeland souverän, aber glanzlos 2:0 (1:0).

Die Partie hatte genau zwei Höhepunkte - beide Tore, jeweils zu Beginn jeder Halbzeit. Immerhin: Die Treffer waren sehenswert. Zunächst köpfte Kapitän Carli Lloyd eine Flanke von Tobin Heath aus acht Metern ins lange Eck (9.). Noch schneller fiel das 2:0 in der zweiten Hälfte: Nur 40 Sekunden nach Wiederanpfiff zog Alex Morgan aus 14 Metern halblinks trocken ab und traf mit einem Flachschuss ins kurze Eck (46.).

USA dominant, aber pomadig

In der restlichen Spielzeit bestimmten die US-Girls die Partie, kamen bei ihren Angriffsbemühungen zumeist über links und ließen nur eine Chance der Neuseeländerinnen zu. Wirklich angsteinflößend war der Auftritt des Weltmeisters gegen den Weltranglisten-17. aber nicht. Zu selten spielte das Team von Headcoach Jill Ellis schnörkellos nach vorn. Im nächsten Spiel am Samstag (6.8.2016/22:00 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de) gegen Frankreich wird eine Steigerung vonnöten sein.

Für weitere Aufreger im Spiel sorgten dann nur noch die Zuschauer, die jeden Ballkontakt von US-Torfrau Hope Solo mit Pfiffen oder einem lauten "Zika"-Ruf begleiteten. Eine Reaktion auf einen unglücklichen Twitter-Post der 35-Jährigen, auf dem sie mit einer Maske und einer großen Insektenschutzflasche zu sehen ist. Titel des Posts: "Das teile ich nicht. Kauft Euch Euer eigenes". Als Solo merkte, dass ihr Twitter-Post in Brasilien einen Shitstorm nach sich zog, entschuldigte sich die Amerikanerin zwar - die Zuschauer verziehen ihr aber nicht.

Frankreich überzeugt gegen Kolumbien

Frankreichs 2:0-Torschützin Eugenie La Sommer bekommt nach dem Tor gegen Kolumbien Glückwünsche ihrer Teamkolleginnen.

Siegerjubel bei den Französinnen.

Die nächsten Gegnerinnen der US-Ladies, Frankreich, starteten ebenfalls mit einem Sieg ins Turnier, auch den Französinnen gelang ein Blitztor. Beim 4:0 (3:0) gegen Kolumbien brillierte der Weltranglisten-Dritte in den ersten 45 Minuten sogar.

Eigentor nach 66 Sekunden

Frankreichs Amandine Henry (re.) behauptet den Ball gegen die Kolumbianerin Cristian Borja im Olympia-Vorrundenspiel Frankreeich gegen Kolumbien.

Amandine Henry (r.) bereitete das 2:0 vor.

Ein Eigentor brachte den Turnier-Mitfavoriten bereits nach 66 Sekunden in Führung: Nach einer Flanke von rechts wollte Caroline Arias zwei Meter vor dem eigenen Tor und vor der zum Einschuss bereiten Eugenie La Sommer klären. Doch statt ins Feld bugsierte die Kolumbianerin den Ball in den eigenen Kasten (2.). Kolumbien, das Frankreich vor einem Jahr in der WM-Vorrunde noch besiegt hatte, war nach diesem frühen Gegentor praktisch schon geschlagen. Frankreich, WM-Vierter von 2011, hatte das Spiel klar im Griff, überzeugte vor allem mit elegantem Kurzpassspiel. Die Südamerikanerinnen kamen dagegen kaum über die Mittellinie.

Tag zum Vergessen für Kolumbiens Torfrau

Frankreichs Eugenie La Sommer (r.) trifft zum 2:0 gegen Kolumbien, Torfrau Sandra Sepulveda (l.) ist machtlos.

Sepulveda (l.) machte bei allen Toren keine gute Figur. Hier trifft La Sommer zum 2:0.

Kurz nach dem 1:0 fiel schon die Vorentscheidung: Nach einem Lupfer von Amandine Henry an die Latte köpfte Eugenie La Sommer zum 2:0 ein (14.). Noch vor der Pause dann der dritte Treffer: Und wie bei den zwei Toren zuvor machte Kolumbiens Schlussfrau Sandra Sepulveda keine gute Figur. Bei einem 16-Meter-Freistoß von Camille Abily war die Torhüterin zwar in der richtigen Ecke, bekam die Fäuste aber nicht richtig in die Höhe (42.). Nach dem Wechsel ließen es die Französinnen ruhiger angehen, ohne an Dominanz zu verlieren. In der Schlussphase fiel sogar noch das 4:0: Amel Majri konnte sich in die Torschützenliste eintragen, ihr 20-Meter-Freistoß knallte an das Lattenkreuz und von dort über den Rücken von Sepulveda ins Tor (82.). Wahrlich ein Tag zum Vergessen für Kolumbiens Torfrau. Frankreich unterstrich dagegen seine Rolle als Turnier-Mitfavorit.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 04.08.16 04:57 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 46 37 38
2. Flagge Großbritannien GBR 27 23 17
3. Flagge Volksrepublik China CHN 26 18 26
4. Flagge Russland RUS 19 17 20
5. Flagge Deutschland GER 17 10 15
6. Flagge Japan JPN 12 8 21
7. Flagge Frankreich FRA 10 18 14
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