Judo

Judoka Malzahn und Frey verpassen Bronze

Für die deutschen Judoka hat es nicht zu einer zweiten Medaille gereicht. Sowohl Luise Malzahn als auch Karl-Richard Frey verloren ihr "kleines Finale" und verpassten Bronze.

Die 26 Jahre alte Malzahn unterlag in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm der Slowenin Anamari Velensek und beendete den Wettkampf als Fünftplatzierte. Frey scheiterte in der Kategorie bis 100 Kilogramm am Franzosen Cyrille Maret.

Im entscheidenden Duell um die Medaille hatte Velensek die Deutsche über mehrere Sekunden in einem Würgegriff, aus dem sich die 26-Jährige nicht mehr befreien konnte. Malzahn kämpfte zwar mit hochrotem Kopf gegen die Würgetechnik ihrer Konkurrentin an. Am Ende beendete dann der Schiedsrichter den Kampf. "Es war schon eine Riesensache, dass ich überhaupt um die Medaillen mitkämpfen konnte", sagte Malzahn hinterher. "Aber ich bin bis hierhin gekommen, ich wollte das Ding nach Hause bringen und bin daher schon sehr, sehr traurig."

Gold ging wie schon vor vier Jahren in London an die US-Amerikanerin Kayla Harrison, die sich im Finale gegen die Französin Audrey Tcheuméo durchsetzte. Velensek und die Brasilianerin Mayra Aguiar konnten sich über die Bronzemedaillen freuen.

Erste tschechische Judo-Goldmedaille

Karl-Richard Frey (in Weiß) kurz vor der entscheidenden Aktion seines Gegners Cyrille Maret.

Medaillenkandidat Frey blieb gegen Cyrille Maret im Kampf um Bronze ebenfalls ohne Chance und verlor durch eine Ippon-Wertung nach gut zwei Minuten. Der Rest war Enttäuschung pur: "Ich komme hierher, um Olympiasieger zu werden, ich will jeden Kampf gewinnen", sagte der völlig frustrierte 25-Jährige. "Die Enttäuschung ist groß, ich habe andere Erwartungen gehabt an den Wettkampf und an mich selbst."

Die Konkurrenz gewann der Tscheche Krpalek im Finale gegen Elmar Gassimow aus Aserbeidschan. Der 25-jährige Ex-Weltmeister holte die erste olympische Goldmedaille im Judo für sein Land. Neben Frey-Bezwinger Maret gewann auch der Japaner Ryunosuke Haga Bronze.

Medaillenchance über Hoffnungsrunde erkämpft

Sowohl Frey als auch Malzahn hatten sich über Siege durch jeweils eine große Ippon-Wertung in der Hoffnungsrunde ihre kleine Medaillenchance bewahrt. Frey besiegte in der Klasse bis 100 kg den Ägypter Ramadan Darwish durch Ippon. Malzahn gewann gegen die Britin Natalie Powell - ebenfalls durch Ippon.

Ukrainer Bluschenko und Brasilianerin Aguiar zu stark

Zuvor hatten beide ihre Viertelfinals verloren und damit die Chance auf Gold oder Silber verpasst. Vize-Weltmeister Frey unterlag dem Ukrainer Artem Bluschenko durch eine mittlere und eine kleine Wertung. Gegen den unangenehm kämpfenden Bluschenko fand der Leverkusener einfach kein Mittel. Malzahn (Halle/Saale) hatte ihr Viertelfinale gegen die brasilianische Ex-Weltmeisterin Mayra Aguiar verloren.