Spielszene Nigeria - Japan © picture-alliance / dpa Foto: Guido Kirchner

Fußball

Nigeria schlägt Japan, Schweden-Kolumbien remis

Torreicher Olympiaauftakt in der Gruppe B in der Amazonas-Arena in Manaus: Erst trennten sich Schweden und Kolumbien 2:2, danach siegte Nigeria 5:4 gegen Japan. Kolumbien war über weite Strecken spielbestimmend, vergab aber fahrlässig gute Chancen - und bei einem Gegentor patzte der Torwart. Auch die Partie zwischen Nigeria und Japan war von zahlreichen Abwehrpatzern gekennzeichnet. Ein Stürmer traf vierfach.

Mit dem einfachsten aller Fußballrezepte brachte Kolumbien die Schweden vor allem im ersten Durchgang immer wieder in Verlegenheit: lange Bälle, schnelle Stürmer, schnelle Abschlüsse. Das Prunkstück der Südamerikaner zweifelsfrei die Offensivreihe mit den Stürmern Andrés Roa vom neunfachen kolumbianischen Meister Depotivo Cali und Dorlan Pabón von Mexikos vierfachem Titelträger CF Monterrey.

Dazu das "Hirn" des kolumbianischen Spiels, Stürmer Nummer drei: Teófilo "Téo" Gutiérrez von Sporting Lissabon. Über den 31-Jährigen, der schon bei der WM 2014 einer der zentralen Spieler Kolumbiens war, liefen die meisten Angriffe. Und "Téo" war es auch, der nach 17 Minuten per Steilpass vom Mittelkreis bedient, frei vor dem schwedischen Tor auftauchte und den Ball zur 1:0-Führung in den Winkel chippte.

Davor und danach: zahlreiche weitere hochkarätige Chancen für Kolumbien. Doch Roa (13. Minute) und Pabón (33. Minute) scheiterten am starken Schweden-Schlussmann Andreas Linde vom norwegischen Erstligisten Molde FK. Roa schoss aus fünf Metern (19.) freistehend über das Tor.

Schwedische Effizienz: Zwei Chancen, zwei Tore

Schwedens Mikael Ishak (Nr. 12) und Astrit Ajdarevic (2.v.r) bejubeln einen Treffer. © imago/Bildbryan

Schwedens Mikael Ishak (Nr. 12) und Astrit Ajdarevic (2.v.r) bejubeln den Ausgleich.

Und Schweden? War eigentlich erstmal nur auf dem Platz. Gefährliche Offensivaktionen hatten Seltenheitswert. Und trotzdem führten die Skandinavier nach 62 Minuten. Mikael Ishak vom dänischen Erstligaklub Randers FC kam nach 43. Minuten viel zu frei an den Ball, erwischte ihn perfekt und schoss wuchtig aus rund 20 Metern in den Winkel - Schweden war zurück im Spiel, ohne bis dahin richtig dabei gewesen zu sein.

Es kam noch bitterer nach dem Seitenwechsel für die bis dahin dominierenden Südamerikaner. Kolumbiens Keeper Cristian Bonilla, Stammtorwart bei Atlético Nacional in Medellín, ließ einen sanften Schussversuch von Robin Quaison nach vorne abprallen, Astrit Ajdarevic vom zehnfachen belgischen Meister Standard Lüttich staubte ab (62.) zur 2:1-Führung für den U21-Europameister von 2015.

Ausgleich per Handelfmeter

Was folgte, waren wütende, aber erfolglose Angriffsversuche der Kolumbianer und schnelle, aber genauso erfolglose Konter der Schweden. Erst ein ungeschicktes Handspiel von Schwedens Joakim Nilsson im eigenen Strafraum brachte Kolumbien wieder ins Spiel zurück. Pabón versenkte den fälligen Handelfmeter sicher zum Ausgleich (75.). Der war verdient. Und eigentlich auch mehr. Doch den möglichen Sieg hatten die Kolumbianer leichtfertig schon in der ersten Halbzeit verschenkt.

Nigeria siegt gegen Japan

Spielszene Nigeria - Japan © picture-alliance / dpa Foto: Guido Kirchner

Etebo trifft zum 2:1.

2:2 stand es im zweiten Spiel der Gruppe B schon nach elf Minuten. Nigeria und Japan lieferten sich, ebenfalls in Manaus, in der Anfangsphase einen munteren Schlagabtausch und profitierten dabei von teilweise haarsträubenden Abwehrfehlern. Umar Sadiq per Abstauber (6.) und Oghenekaro Etebo (10.) trafen für die Afrikaner, der 30-jährige Routinier Shinzo Koroki per Elfmeter (9.) und Takumi Minamino (11.) besorgten jeweils kurz nach dem Rückstand den Ausgleich für Japan.

Irgendwie bemerkten beide Teams dann, dass man den Weg zum möglichen Olympiasieg vielleicht nicht ganz ohne Defensive beschreiten sollte. Die Abwehrreihen formierten sich zu stabilen Ketten, die Partie zwischen dem amtierenden U23-Afrikameister und dem U23-Asienmeister plätscherte weitgehend im Mittelfeld dahin - bis sich Japans Abwehr den nächsten Aussetzer leistete. Etebo schob eine verunglückte Kopfballabwehr kurz vor der Pause (42.) zum 3:2 ein. Nicht unverdient, weil das Team um Routinier John Obi Mikel vom FC Chelsea nach der turbulenten Anfangsphase wesentlich besser ins Spiel gekommen war.

 

Vierfachtorschütze Etebo

Unmittelbar nach dem Wechsel legte Nigeria, vor 20 Jahren in Atlanta Olympiasieger, nach: Sadiq wurde im Strafraum touchiert und stolperte über den Ball, den nicht zwingend fälligen Elfmeter versenkte der 20-jährige Etebo in der 50. Minute zur 4:2-Vorentscheidung. In der 66. Minute nutzte Etebo - unter Vertrag bei den Warri Wolves in Nigeria und derzeit an den portugiesischen Erstligisten CD Feirense ausgeliehen - eine zu kurze Abwehr von Torwart Masatos/rio2016/rio584_v-contentxl.jpghi Kushibiki mit seinem vierten Treffer zum 5:2. Japan konnte durch Takuma Asano schnell noch auf 3:5 verkürzen (69.). Der Anschlusstreffer zum 4:5 in der Nachspielzeit kam aber zu spät.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 05.08.16 04:52 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 46 37 38
2. Flagge Großbritannien GBR 27 23 17
3. Flagge Volksrepublik China CHN 26 18 26
4. Flagge Russland RUS 19 17 20
5. Flagge Deutschland GER 17 10 15
6. Flagge Japan JPN 12 8 21
7. Flagge Frankreich FRA 10 18 14
8. Flagge Südkorea KOR 9 3 9
Stand nach 306 von 306 Entscheidungen.

Alle Platzierungen | mehr