Beachvolleyball
Beachvolleyball is coming home - Rios Partyzentrale
von Matthias Heidrich, sportschau.de
An der Copacabana schlägt das Herz Rios und auch der Olympischen Spiele. Die Beachvolleyball-Arena ist die Partyzentrale Olympias. Ein Besuch am berühmtesten Strand der Welt.
Maradona ist gut drauf. Aufgeregt brüllt der kleine Mann in sein Mikro: "Make some nooooiseeee!" Und die brasilianischen Fans machen Krach, nicht zu knapp. Sie verwandeln die Beachvolleyball-Arena an der Copacabana in eine Strand-Disco aus Stahlrohren, mit 12.000 Plätzen und 25 Meter hohen Tribünen. Die gelb-grüne Menge gehorcht ihm, Maradona, aufs Wort. Brasilien und Argentinien, das passt eigentlich überhaupt nicht zusammen. Schon gar nicht, wenn es um Sport geht. Dass der lustige Einheizer den Namen des größten Argentiniers aller Zeiten trägt, nimmt ihm hier aber niemand krumm. Hier im Herzen der Olympischen Spiele wollen die Brasilianer feiern, sie selbst sein. Rio, das ist die Copacabana. Ein Strand, um den sich Mythen ranken. Ein Klischee, aber ein zutreffendes, zumindest während der Spiele. An der "Copa" sind die "Cariocas", wie die Einwohner Rios genannt werden, ganz bei sich.
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Wettkampfstätten
Rio pur: Beachvolleyball an der Copacabana
Arenen im Olympiapark wirken wie Raumschiffe
Der Olympiapark im sterilen Barra ist weit weg, die Probleme des Alltags auch. Die Arenen im Olympiapark wirken wie Raumschiffe, die im Nirgendwo gelandet sind und zum Teil auch wieder "abheben" werden, wenn der Olympia-Tross weiterzieht. Die Stahlrohr-Arena an der Copacabana wird auch wieder abgebaut, wenn der letzte Ball geschmettert wurde. Eigentlich ein Jammer. Der Strand, an dem dieser Sport in den 1920-er Jahren erfunden worden sein soll, hätte eine dauerhafte Beachvolleyball-Kathedrale wie diese verdient. Überall auf dem über vier Kilometer langen und 300 Meter breiten Strand im Süden Rios wird Beachvolleyball gespielt. Gerne auch in der Version mit dem Fuß, "Futevolei" genannt.
Zuneigung der Partygäste klar verteilt
In der olympischen Arena animiert Maradona die Menge einmal mehr, die Hände zu benutzen. Unterstützt von acht Tänzern und Tänzerinnen sowie einem DJ, der die Stahlrohr-Strand-Disco mit cooler Musik beschallt. Die Zuneigung der Partygäste ist an diesem Tag klar verteilt. Die topgesetzten Lokalmatadorinnen Larissa/Talita werden frenetisch angefeuert, ihre Halbfinalgegnerinnen, das deutsche Duo Laura Ludwig und Kira Walkenhorst, tapfer von ein paar Landsleuten unterstützt.
Laura Ludwig oder "Girl on fire"
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Nach dem ersten Spiel hatte Walkenhorst freimütig zugegeben, in den Ballwechseln ab und zu nach links und nach rechts geschielt zu haben: "um alles aufzusaugen". Jetzt will sie nichts aufsaugen. Ganz im Gegenteil. "Unser Ziel war es, das brasilianische Publikum ruhig zu halten." Das gelingt den Hamburgerinnen eindrucksvoll. Ludwig buddelt in der Feldabwehr fast unmögliche Bälle aus. Der DJ würdigt ihr Spiel auf seine Weise, spielt "Girl is on fire" von Alicia Keys ein. Nach den Monsterblöcken von Walkenhorst packt der Mann an den Turntables "Mein Block" von Sido aus. Damit können die Brasilianer wenig anfangen. Ihre Buh-Rufe bei den Aufschlägen der Deutschen werden immer leiser.
Maradona greift zum Mikrofon
Ludwig/Walkenhorst haben die Stahlrohr-Disco an der Copacabana zum Schweigen gebracht. Nach dem verwandelten Matchball ist der Partyzentrale dieser Spiele für kurze Zeit der Stecker gezogen. Abgesehen von einer kleinen schwarz-rot-goldenen Jubeltraube in einer Ecke der Arena. Die brasilianischen Partygäste sind tief enttäuscht. Es braucht wohl einen Heiligen, um sie wieder in Stimmung zu bringen für das nächste Spiel. Maradona greift zum Mikrofon...
Stand: 17.08.16 06:05 Uhr
Sportarten
Ergebnisse
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 46 | 37 | 38 |
2. | GBR | 27 | 23 | 17 |
3. | CHN | 26 | 18 | 26 |
4. | RUS | 19 | 17 | 20 |
5. | GER | 17 | 10 | 15 |
6. | JPN | 12 | 8 | 21 |
7. | FRA | 10 | 18 | 14 |
8. | KOR | 9 | 3 | 9 |
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