Radsport Bahn
Vogel/Welte ersprinten Bronze auf der Bahn
Nach Gold 2012 jetzt die Bronzemedaille: Miriam Welte und Kristina Vogel haben sich auf der Radrennbahn von Rio wieder olympisches Edelmetall gesichert. Der britische Herren-Vierer schockte derweil die Konkurrenz.
Es schien schon alles verloren: Nach der ersten Runde und dem Ausscheren von Anfahrerin Miriam Welte lag das deutsche Duo gegen die Australierinnen Anna Meares und Stephanie Morton schon scheinbar chancenlos im Hintertreffen - doch dann zündete Vogel auf ihrer letzten Runde den Turbo. In unnachahmlicher Weise biss sie förmlich ins Lenkrad und schoss letztlich mit der Winzigkeit von 22 Hundertstelsekunden Vorsprung in 32,636 Sekunden über die Ziellinie: Die Bronzemedaille war gesichert.
"Das ist so geil, jetzt mit einer Bronzemdaille von den Olympischen Spielen nach Hause zu fahren. Wir haben so hart dafür gearbeitet", sagte Welte und Vogel ergänzte: "Das gibt sehr viel Rückenwind. Erster Wettkampf, erste Medaille - es könnte so weiter gehen."
Gold an China
Gold allerdings war außer Reichweite. Denn diesmal gab es keine Wechselfehler der Konkurrenz. In London vor vier Jahren war das Duo noch durch die Disqualifikationen der Teams aus Großbritannien und China auf Platz eins gespült worden. Die Chinesinnen Jinjie Gong und Tianshi Zhong erlaubten sich diesmal keinen Patzer und gewannen gegen die Russinnen Dari Schmeljowa und Anastassija Woinowa deutlich.
Briten-Vierer schockt Konkurrenz
Wochenlang hat sich Teamkapitän Bradley Wiggins mit seinen britischen Vierer-Kollegen und ihrem deutschen Trainer Heiko Salzwedel vor den Olympischen Spielen in der Einsamkeit verbarrikadiert, um in aller Abgeschiedenheit am Unternehmen Olympiasieg zu arbeiten. Der asketische Aufwand scheint sich gelohnt zu haben: Schon in der Vorschlussrunde legten Bradley Wiggins, Edward Clancy, Steven Burke und Owain Doull im Radstadion von Rio einen fabelhaften Weltrekord hin: 3:50,570 Minuten.
Im Finalduell mit Australien holten sich Wiggins und Co. dann nicht nur die Goldmedaille, sondern verbesserten den Weltrekord noch einmal auf 3:50,265 Minuten. Zwar hatte Salzwedel vorher prognostiziert,der Goldmedaillengewinner von Rio müsse unter 3:50 Minuten fahren - doch auch ohne Sprengung dieser Marke war sein Team einmal mehr der große Triumphator.
Starke deutsche Leistung reicht nicht für Medaille
Der deutsche Bahnrad-Vierer zeigte für seine Verhältnisse eine klasse Vorstellung. Nils Schomber, Kersten Thiele, Domenic Weinstein und der für den erkrankten Henning Bommel kurzfristig nachgerückte Theo Reinhardt absolvierten die 4.000 Meter in 3:56,903 Minuten und waren damit vier Sekunden schneller als in der Qualifikation: Deutscher Rekord! Um in den Kampf um die Medaillen einzugreifen, reichte dies erwartungsgemäß aber nicht. Am Ende blieb Gesatmrang fünf.
"Eine Medaille wäre auch vermessen gewesen. Wir sind froh, dass wir uns wieder für die Spiele qualifiziert haben", bilanzierte Chefcoach Sven Meyer. Sein Team war mit der Zeit aber immer noch gut sechs Sekunden langsamer als der britische Hochgeschwindigkeits-Express.
"Auf lange Sicht wollen wir da auch irgendwann hin", sagte Meyer und auch Sportdirektor Patrick Moster hat für die Zukunft höhere Ansprüche: "Der olympische Gedanke zählt, kann aber nicht unser Ziel sein. Wir wollen 2020 wieder dort sein, wo wir 2000 mal waren." In Sydney war der deutsche Vierer damals - angeführt von Robert Bartko - zu Gold gerast und hatte als erstes Team überhaupt die Vier-Minuten-Schallmauer durchbrochen.
Eilers und Levy im Achtelfinale
Joachim Eilers und Maximilian Levy haben derweil nach der Teamsprint-Enttäuschung vom Donnerstag das Achtelfinale des Sprint-Turniers erreicht. Eilers setzte sich in der ersten Runde gegen den Polen Damian Zielinski durch, Levy kam im Hoffnungslauf weiter. Levy hatte zuvor gegen den britischen Olympiasieger Jason Kenny verloren. Das Sprintturnier wird am Samstag fortgesetzt.
Stand: 13.08.16 00:08 Uhr
Sportarten
Ergebnisse
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 46 | 37 | 38 |
2. | GBR | 27 | 23 | 17 |
3. | CHN | 26 | 18 | 26 |
4. | RUS | 19 | 17 | 20 |
5. | GER | 17 | 10 | 15 |
6. | JPN | 12 | 8 | 21 |
7. | FRA | 10 | 18 | 14 |
8. | KOR | 9 | 3 | 9 |
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