Deutschlands Wasserspringer Patrick Hausding © Witters Foto: Michael Madrid

Wasserspringen

Pures Glück - Hausding springt zu Bronze

Der Bann ist gebrochen: Nach zwei vierten Plätzen hat der Berliner Wasserspringer Patrick Hausding bei seinem dritten Start in Rio endlich die ersehnte Medaille gewonnen. Dabei begann der Wettbewerb vom 3-m-Brett extrem holprig.

Zweimal stand Patrick Hausding bei diesen Olympischen Spielen schon im Finale, zweimal landete er auf dem undankbarsten aller Plätze: auf Rang vier. Im Finale vom 3-Meter-Brett hat es am Dienstag (16.08.2016) endlich mit der ersehnten Medaille geklappt. Der Berliner steigerte sich in einem spannenden Wettbewerb und gewann Bronze. Es war das erste Edelmetall der deutschen Wasserspringer seit 2008. Damals hatte Hausding in Peking zusammen mit Sascha Klein Silber im Synchronspringen vom Turm gewonnen. 

Schwach begonnen - stark aufgehört

Der deutsche Wasserspringer Patrick Hausding © dpa - Bildfunk Foto: Friso Gentsch

Patrick Hausding erobert Bronze.

Der Rekord-Europameister hatte sich mit Ach und Krach als Zehnter im Halbfinale für das große Finale qualifiziert. Der Wettbewerb um die Medaillen begann durchwachsen. Hausding startete mit einem zweieinhalbfachen Rückwärtssalto, eigentlich sein leichtester Sprung. Doch genau mit diesem haderte der Berliner. Die Eintauchphase gelang nicht optimal, Wasser spritzte und das gab Abzug. Mit nur 63 Punkten lag er nach dem ersten Durchgang auf dem zehnten Rang. "Der erste Sprung war nicht so doll", sagte er später. Schwächere Sprünge zu Beginn des Wettkampfs sind keine Seltenheit des erfolgreichsten europäischen Springers und kein Grund zur Besorgnis. Hausding blieb cool und kämpfte sich mit einem Auerbach-Salto (89,25 Punkte) auf den fünften Platz vor. Mit einem zweieinhalbfachen Schraubensalto (79,55) verteidigte er nach drei von sechs Sprüngen diese Position. Bronze war aber nur einen Punkt entfernt.

Der Rückstand vergrößerte sich allerdings nach dem vierten Durchgang. Hausding bekam für seinen dreieinhalbfachen Delfinsalto gehockt 83,30 Punkte, die Konkurrenz war besser und eine Medaille zehn Punkte entfernt. Kämpfer Hausding kam aber zurück, hechtete einen viereinhalbfachen Vorwärtssalto traumhaft in das wieder blaue Wasser und bekam dafür mit 98,80 Punkten. Mit dieser höchsten Einzelwertung des Tages schob sich der Deutsche auf den Bronze-Platz. Und diesen verteidigte er mit einem gelungenen Schlusssprung - einem zweieinhalbfachen Vorwärssalto. "Ich habe alles ausgepackt", freute sich der Bronze-Medaillen-Gewinner. Mit 498,90 Punkten reihte sich Hausding hinter dem chinesischen Olympiasieger Cao Yuan (547,60 Punkte) und dem Briten Jack Laugher (523,85) ein.

Hausding, der in dieser Saison mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte und immer wieder von Schmerzen in der Schulter geplagt wurde, belohnte sich mit dieser Medaille für all die Strapazen, die 15.000 Kopfüber-Sprünge im Jahr mit sich bringen.

Feck als 17. ausgeschieden

Der Leipziger Stephan Feck erwischte bei viel Sonneneinstrahlung in der Freiluftanlage einen ganz schwachen Tag und schied in der Qualifikation auf Rang 17 (354,20) aus. Noch schlechter war London-Olympiasieger Ilja Sachachow (Russland), der als 18. überraschend scheiterte. Bereits im Vorkampf war sensationell für den chinesischen Weltmeister He Chao Endstation gewesen.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 17.08.16 00:30 Uhr

Medaillenspiegel

Aktueller Medaillenspiegel
Platz Land G S B
1. Flagge USA USA 46 37 38
2. Flagge Großbritannien GBR 27 23 17
3. Flagge Volksrepublik China CHN 26 18 26
4. Flagge Russland RUS 19 17 20
5. Flagge Deutschland GER 17 10 15
6. Flagge Japan JPN 12 8 21
7. Flagge Frankreich FRA 10 18 14
8. Flagge Südkorea KOR 9 3 9
Stand nach 306 von 306 Entscheidungen.

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