Turnen

Turnerinnen schreiben Olympia-Geschichte

Mit einem starken Auftritt in der Qualifikation haben die deutschen Turnerinnen erstmals seit der Wiedervereinigung bei Olympia den Einzug ins Team-Finale geschafft. Elisabeth Seitz und Sophie Scheder lösten jeweils zwei weitere Finaltickets.

Die deutschen Turnerinnen haben Olympia-Geschichte geschrieben: Mit 171,263 Punkten zogen Elisabeth Seitz und Co. als Gesamt-Sechste erstmals in ein olympisches Team-Finale ein. Damit haben sie schon jetzt das beste Mannschaftsergebnis seit der Wiedervereinigung erzielt. In Barcelona 1992 und London 2012 stand am Ende insgesamt Rang neun. Nun kann es im schlechtesten Fall noch der achte Platz werden. Wie weit es auf der anderen Seite nach oben gehen könnte? Die DDR-Auswahl landete 1988 im südkoreanischen Seoul auf dem Bronzerang.

"Hammergeiles Team" hat "Riesen-Spaß"

"Es war ein cooler Wettkampf. Wir sind ein hammergeiles Team", sagte Kim Bui nach einer Klasse-Leistung der Riege am Sonntag (07.08.2016) zum Auftakt in Rio de Janeiro. 16 starke Übungen mit nur einem Patzer in der Qualifikation legten die Grundlage für das Erreichen des großen Ziels. "Der Druck war groß, aber niemand hat uns aus der Ruhe bringen können. Es hat einfach Riesen-Spaß gemacht", sagte Elisabeth Seitz.

Seitz und Scheder holen noch zwei Tickets

Elisabeth Seitz ist in gleich zwei Einzelfinals dabei.

Zudem dürfen sich die Deutschen über vier Plätze in den olympischen Einzelfinals freuen. Seitz und Sophie Scheder zogen als Fünfte und Sechste in den Medaillenkampf am Stufenbarren ein. Beide vertreten Deutschland auch im Mehrkampf-Finale am Donnerstag. Seitz kam als Zehnte der bereinigten Liste (nur zwei Starterinnen pro Nation) in den Endkampf, in dem sie ihren zehnten Platz von London verbessern möchte. Die deutsche Meisterin Scheder leistete sich am Balken den einzigen gravierenden Patzer im Team, zog aber auf Platz 23 trotzdem erstmals in ein Olympia-Finale ein.

Final-Hoffnungen am Schwebebalken geplatzt

Am Schwebebalken gingen indes die Final-Hoffnungen der WM-Dritten Pauline Schäfer und Team-Youngster Tabea Alt nicht auf. Kleinere Haltungsfehler kosteten die entscheidenden Zehntel.

"Beide werden jetzt eine Träne verdrücken, sie hatten ihre Übungen im Training noch perfekter geturnt", sagte Cheftrainerin Ulla Koch, die schon vor dem Auftakt von der besten Riege gesprochen hatte, die sie je trainiert habe. Umso zufriedener zeigte sie sich nun mit der umgesetzten Leistung des Teams. "Ich brauchte eigentlich nur hinterher zu laufen. Motiviert haben sie sich ganz allein. Und sie haben es super gemacht."