Dzsenifer Marozsan (l.)  und Anja Mittag sind enttäuscht. © imago/Bildbyran

Fußball

Überraschungstreffer bringen DFB-Team fast zu Fall

Zwei überraschende kanadische Tore haben die deutsche Frauenfußball-Mannschaft kalt erwischt. Mit Glück erreichten die Deutschen trotzdem das Viertelfinale, wo der Gegner China heißt.

Deutschland profitierte bei der 1:2-Niederlage vom Ergebnis der anderen Gruppenpartie Australien - Simbabwe. Für ein Weiterkommen hätten die Aussies einen Sieg mit sieben Toren Unterschied benötigt, doch ihnen gelang "nur" ein 6:1 gegen die Afrikanerinnen. Damit trifft die deutsche Auswahl am Freitag (12.08.16) in Salvador auf China, die die Gruppe E als Tabellenzweiter abschlossen.

Vielversprechender Beginn

Durchgang eins schien zuerst ganz nach dem Geschmack der deutschen Frauen zu laufen: deutlich mehr Ballbesitz beim DFB-Team, klarere Spielanlage, bessere Torchancen. Sowohl Babett Peter als auch Mandy Islacker kamen zum Abschluss, verfehlten aber.

Es war noch keine Viertelstunde gespielt, da hatten die Deutschen bereits Grund zu jubeln: Nach einem Foul an Islacker legte sich Melanie Behringer den Ball am Elfmeterpunkt zurecht und verlud Stephanie Lebbe im Kasten der Kanadierinnen - 1:0 für Deutschland.

In der Folge kontrollierte das Team von Silvia Neid die Partie, schien alles im Griff und unter Kontrolle zu haben. Doch dann in der 26. Minute die kalte Dusche. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe kam die Kanadierin Melissa Tancredi aus der zweiten Reihe zum Schuss: Almuth Schult sah den Flachschuss spät und konnte den strammen Ball nicht mehr klären, der Ball schlug ein zum Ausgleich.

Kanada sehr passiv

Danach überließ Kanada den deutschen Frauen das Spielfeld fast komplett. Doch weder Tabea Kemme, nochIsabel Kerschowski oder Dzsenifer Marozsan konnten eine ihrer Torchancen verwerten.

Nach der Pause ein unverändertes Bild. Deutschland beherrschte die Szenerie, hatte weit über 70 Prozent Ballbesitz, doch die Chancenverwertung blieb weiter mangelhaft. Besonders Anja Mittag schloss ein ums andere Mal zu überhastet ab und vergab gute Möglichekiten der deutschen Mannschaft.

Zweiter gefährlicher Angriff, zweiter Treffer

Doch Duplizität der Ereignisse: In der 60. Minute kam Kanada zum ersten Mal im zweiten Spielabschnitt vors Tor der Deutschen, die Abwehr war nach einem Freistoß von der rechten Seite unaufmerksam, und Melissa Tancredi erzielte per Kopf aus elf Metern das 2:1.

Danach drängten die deutschen Frauen auf den Ausgleich, Kanada verteidigte aber weiter konzentriert und gab sich in der Abwehr kein Blöße. "Wir haben uns das definitiv anders vorgestellt und müssen schauen, dass wir schnellstmöglich die Kurve kriegen, weil wir sonst nach dem nächsten Spiel nach Hause fahren", ärgerte sich Kapitänin Sandra Bartusiak nach der Partie.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 10.08.16 04:56 Uhr

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