Rugby: Historie und Regeln
Siebener-Rugby feiert in Rio de Janeiro seine Olympia-Premiere. Neu bei Olympia ist Rugby allerdings nicht. 1900, 1908, 1920 und 1924 ist die 15er-Variante Teil des Wettkampfprogramms. Siebener-Rugby hat in den vergangenen Jahren stetig an Popularität gewonnen. Das Spielfeld ist in der Größe identisch mit dem beim 15er-Rugby, ebenso die Grundregeln: Der Ball darf nur nach hinten gepasst, jedoch nach vorne gekickt werden. Ziel ist es, das Ei in das Malfeld des Gegners zu tragen oder durch die Stangen zu schießen. Gespielt wird allerdings nur zweimal sieben (im Finale zweimal zehn) und nicht zweimal 40 Minuten. Gefragt sind vor allem schnelle, athletische Spieler. Die klassischen "Stürmer", die im 15er-Rugby zäh um jeden Meter Boden kämpfen, gibt es hier nicht.
Lange Zeit reiner Amateursport
Rugby hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert. Der Legende nach nimmt im Jahr 1823 der Schüler William Webb Ellis den Ball beim Fußball in die Hand und "erfindet" so den neuen Sport - an der Rugby School. In Großbritannien und vielen britischen Kolonien ist Rugby außerordentlich beliebt, aber lange Zeit Amateursport. Erst nach der Weltmeisterschaft 1995 wird 15er-Rugby Stück für Stück zu einem hochprofessionellen Sport.
Neuseeland das erfolgreichste Team
Siebener-Rugby wird 1883 zum ersten Mal gespielt, jedoch dauert es bis 1973, ehe die "kleine" Variante größere Aufmerksamkeit erhält. Der schottische Verband feiert sein 100-jähriges Bestehen mit einer Partie im Nationalstadion Murrayfield. 20 Jahre später wird die erste Weltmeisterschaft ausgetragen. Die Frauen tragen 2009 ihre Premieren-WM aus. Wie im 15er-Rugby ist Neuseeland bei der Siebener-Variante das erfolgreichste Team. Jeweils zwölf Frauen- und Männer-Mannschaften spielen in Rio um olympische Medaillen.