Paul Biedermann, Schwimmer

Paul Biedermann - Letzte Medaillen-Ausfahrt Rio

Sportart: Schwimmen
Disziplinen: 200 m Freistil , 4 x 200 m Freistil
Land: Deutschland Flagge Deutschland

Steckbrief

geb. am: 07.08.1986
in Halle (Saale)
Größe: 193 cm
Gewicht: 97 kg
Verein: SV Halle
Beruf: Profisportler

Sportliche Eckdaten

Größte Erfolge
Olympische Spiele:
4. Platz 2012 (4 x 200 m Freistil)
5. Platz 2012 (200 m Freistil)
5. Platz 2008 (200 m Freistil)

Weltmeisterschaft:
5. Platz 2015 (4 x 200 m Freistil)
3. Platz 2015 (200 m Freistil)
1. Platz 2012 (400 m Freistil)
3. Platz 2012 (4 x 200 m Freistil)
2. Platz 2012 (200 m Freistil)
3. Platz 2011 (4 x 100 m Lagen)
4. Platz 2011 (4 x 200 m Freistil)
3. Platz 2011 (200 m Freistil)
3. Platz 2011 (400 m Freistil)
1. Platz 2010 (400 m Freistil)
4. Platz 2010 (4 x 200 m Freistil)
5. Platz 2010 (200 m Freistil)
2. Platz 2009 (4 x 100 m Lagen)
5. Platz 2009 (4 x 200 m Freistil)
1. Platz 2009 (200 m Freistil)
1. Platz 2009 (400 m Freistil)
7. Platz 2007 (200 m Freistil)
7. Platz 2005 (4 x 200 m Freistil)

Europameisterschaft:
1. Platz 2015 (200 m Freistil)
2. Platz 2015 (400 m Freistil)
4. Platz 2014 (4 x 100 m Lagen)
1. Platz 2014 (4 x 200 m Freistil)
2. Platz 2014 (200 m Lagen)
1. Platz 2012 (4 x 200 m Freistil)
1. Platz 2012 (200 m Freistil)
1. Platz 2012 (400 m Freistil)
1. Platz 2011 (200 m Freistil)
1. Platz 2011 (400 m Freistil)
2. Platz 2010 (200 m Freistil)
1. Platz 2010 (400 m Freistil)
2. Platz 2010 (4 x 200 m Freistil)
1. Platz 2010 (200 m Freistil)
2. Platz 2010 (400 m Freistil)
5. Platz 2010 (4 x 100 m Freistil)
1. Platz 2009 (200 m Freistil)
1. Platz 2009 (400 m Freistil)
9. Platz 2008 (200 m Freistil)
9. Platz 2008 (100 m Freistil)
1. Platz 2008 (400 m Freistil)
1. Platz 2008 (200 m Freistil)
2. Platz 2008 (200 m Freistil)
2. Platz 2007 (400 m Freistil)
8. Platz 2006 (200 m Freistil)
6. Platz 2006 (400 m Freistil)
7. Platz 2006 (4 x 200 m Freistil)
7. Platz 2006 (200 m Freistil)
7. Platz 2005 (1500 m Freistil)
3. Platz 2005 (400 m Freistil)


Für Paul Biedermann sind die Spiele von Rio die dritten und letzten. Deutschlands bester Schwimmer macht Schluss mit dem Leistungssport. Mit einer olympischen Medaille? "Wenn ich alles heraushole, was möglich ist, bin ich zufrieden", sagt der Weltmeister.

Weltmeister ist er auf der Langbahn gleich zweimal geworden und Weltrekordler auch - doch sein großer Traum sind und bleiben die Olympischen Spiele. Eine Medaille hat Paul Biedermann in Peking 2008 und London 2012 zwar nicht gewonnen, aber Eindrücke hat er gesammelt, die für ein ganzes Leben reichen würden, sagt der aktuell bekannteste deutsche Schwimmer. Die Begegnung mit Tennisstar Roger Federer an der Salatbar im Olympischen Dorf in Peking steht dabei ganz weit vorn auf seiner Hitliste: "Eigentlich hatte ich gar keine Lust auf Salat, aber als ich ihn sah, dachte ich mir: 'Da stelle ich mich mal dazu.'"

Biedermann mit sich im Reinen

Es ist diese Begeisterungsfähigkeit, die sich Biedermann in bald 13 Jahren seiner Karriere bewahrt hat. Bei den Kleinigkeiten genauso wie bei den Erfolgen; auch wenn die meisten davon - wie beispielsweise die WM-Titel von 2009 - schon einige Zeit her sind. Und doch motivieren sie den 1,94 Meter großen Modellathleten zu Trainings-Qualen im Becken, Kraftraum und so weiter. Biedermann ist mit sich im Reinen, wie er sagt. Egal, ob er aus Rio Edelmetall mitbringt oder nicht.

Rennen zur Unzeit

Zunächst muss sich Biedermann allerdings zum ersten Mal in seiner Karriere quasi neu erfinden. Die olympischen Rennen werden nicht wie üblich in aller Herrgottsfrühe gestartet, sondern erst am späten Abend, teilweise sogar erst in der Nacht. Wenn Biedermann am 7. August seinen 30. Geburtstag feiert, muss er am Abend ins Wasser. Die Vorläufe und Semifinals über seine Paradestrecke 200-m-Freistil beginnen erst gegen 19 Uhr - für Schwimmer eigentlich eine Unzeit.

Top auch als Nachtschwärmer?

"Wir wären natürlich froh, zu den gewohnten Zeiten schwimmen zu können", sagte Biedermann im Interview mit der "Welt". "Aber wir müssen es akzeptieren, gefragt werden wir ja eh nicht." Im Training hat er die neuen Zeiten schon mal simuliert. Und wie es scheint, wird Biedermann auch als Nachtschwärmer Topleistungen abrufen können. Das ist sein Ziel bei den letzten Rennen seiner Karriere. "Wenn ich alles heraushole, was möglich ist, bin ich zufrieden."

Letzte Ausfahrt Rio

Die 4x100-m-Freistilstaffel muss ohne Biedermann auskommen. Das Finale würde mit seinem Einzelstart kollidieren. Überhaupt ist Schluss nach Rio für den früheren Lebensgefährten von Top-Schwimmerin Britta Steffen. "Ich freue mich darauf, nicht mehr Spitzensport zu betreiben", sagt er. Endlich nicht mehr in jedem Moment fokussiert und professionell leben zu müssen. Auch mal bis in die Puppen aufzubleiben und Dinge zu tun, die ein Leistungssportler für gewöhnlich nicht macht. Und was kommt nach Rio? "Ich habe zwei konkrete Jobangebote in meiner Heimatstadt Halle. Es hat etwas mit Sport zu tun." Mehr will Biedermann nicht verraten - nur eins: "Trainer werde ich auf keinen Fall."

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 02.08.16 18:44 Uhr