Veronica Campbell-Brown - Viele Medaillen und ein Freispruch
Steckbrief
in Trelawny
Größe: 163 cm
Gewicht: 61 kg
Sportliche Eckdaten
10,76 Sek. (100 m/2011)
21,74 Sek. (200 m/2008)
Größte Erfolge
Olympische Spiele:Silber 2012 (4x100 m)
Bronze 2012 (100 m)
Gold 2008 (200 m)
2x Gold 2004 (200 m, 4x100 m)
Bronze 2004 (100 m)
Silber 2000 (4x100 m)
Weltmeisterschaften:
Gold 2015 (4x100m)
Bronze 2015 (200 m)
Gold 2011 (200 m)
2x Silber 2011 (100 m, 4x100 m)
Silber 2009 (200 m)
Gold 2007 (100 m)
2x Silber 2007 (200 m, 4x100 m)
2x Silber 2005 (100 m, 4x100 m)
Besucher der Webseite von Veronica Campbell-Brown werden mit einer Video-Auswahl ihrer besten Rennen begrüßt: den Goldläufen über 200 Meter bei den Olympischen Spielen in Athen und Peking, dem 100-Meter-Sprint zum WM-Titel 2007 in Osaka und dem 60-Meter-Sprint zum Hallen-WM-Gold 2010. "VCB", wie die jamaikanische Sprinterin seit ihrer Heirat mit ihrem Sprintkollegen Omar Brown 2007 genannt wird, hat Medaillen wie kaum eine Zweite Leichtathletin im Schrank - allein sieben olympische und neun von Weltmeisterschaften. Vier Goldplaketten glänzen vom Cover ihres Buches "A better you" - gefüllt mit Inspirationen für die Reise des Lebens. Über ihren positiven Doping-Test aus dem Mai 2013 und den Freispruch wegen eines krassen Formfehlers vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS ein knappes Jahr später findet der Fan auf ihrer Homepage hingegen keine Informationen.
Doping-Geschichte
2004 und 2008 olympisches Gold über 200 m
Im zarten Sprinter-Alter von 18 Jahren räumte die Jamaikanerin bei ihrem Olympia-Debüt 2000 in Sydney auch gleich das erste Edelmetall ab - Silber mit der 4x100-m-Staffel. Bereits vier Jahre später in Athen erklomm sie den Sprinter-Olymp. Sie gewann die 200 Meter in 22,05 Sekunden - als erste Sprinterin aus der Karibik. Mit der 4x100-Meter-Staffel gab es ebenfalls Gold. Außerdem sprang Bronze über 100 Meter (10,97) heraus. 2008 in Peking brillierte sie im 200-Meter-Finale mit einer persönlichen Bestzeit von 21,74 und sicherte sich wie 2004 die olympische Goldmedaille. Als zweite Frau nach der DDR-Sprinterin Bärbel Wöckel (1976/1980) wiederholte Campbell-Brown einen Olympiasieg über 200 Meter. Bei ihrer vierten Olympia-Teilnahme 2012 in London heimste sie immerhin noch Silber (4x100 m) und Bronze (100 m) ein.
Zehn Medaillen bei fünf WM-Starts
Wenn "VCB" am Start ist, dann nimmt sie auch Edelmetall mit nach Hause. Das zählt für Weltmeisterschaften noch mehr als für die Olympischen Spiele. Sieben Silbermedaillen, zweimal Gold und einmal Bronze holte die Jamaikanerin bei fünf Weltmeisterschaften. In Osaka 2007 musste sie allerdings lange zittern, ehe ihr Sieg über 100 m feststand. Im zweitknappsten Zieleinlauf der WM-Geschichte über die kürzeste Sprintdisantz - nach Stuttgart 1993 (Devers/Ottey) - durfte sie erst nach viermaliger Korrektur des Ergebnisses über Gold jubeln. Das Zielfoto musste ausgewertet werden, ehe feststand, dass Campbell-Brown vor den US-Girls Lauryn Williams (beide 11,01) und Carmelita Jeter (11,02) gewonnen hatte. Vier Jahre später gewann sie in Daegu auch endlich Gold über die Spezialstrecke 200 m, sowie Silber über 100 m und in der Staffel. Die WM in Moskau verpasste sie wegen ihres Doping-Vergehens. Zwei Jahre später in Peking brachte sie als Startläuferin die 4x100-m-Staffel auf Goldkurs und gewann Bronze über 200 m.
Abgeschlossenes Marketing-Studium
Veronica Campbell wuchs in dem kleinen Dorf Trelawny in Jamaika auf, in der Gegend, aus der auch ihr Usain Bolt kommt. Mit zwölf Jahren wurde ihr Talent entdeckt. Sie bekam ein Stipendium an der Vere Technical High School in Clarendon. Schon im Herbst 2001 verließ sie ihr Heimatland, um am Barton County Community College im US-amerikanischen Kansas zu studieren. Nach zwei Jahren wechselte sie zur University of Arkansas (Fayetteville). Das Studium schloss sie 2006 mit einem Bachelor in Marketing ab. Ihr Siegeszug durch die Stadien dieser Welt hatte da schon längst begonnen. Ein beachtlicher Weg für die Tochter eines Bauern, die neun Geschwister hat.
Dopingtest-Procedere "wissentlich verletzt"
Ihre Herkunft, Zielstrebigkeit auf und abseits der Laufbahn und nicht zuletzt Siege haben Campbell-Brown lange zur Vorzeige-Athletin gemacht. Der Freispruch vor dem CAS hat ihr angekratztes Image allerdings nicht wieder glätten können, kam doch heraus, dass die Doping-Kontrolleurin das Procedere bei Campbell-Browns positivem Test vom 4. Mai 2013 in Kingston "wissentlich verletzt" hat.
100, 200 & 4x100 m
Stand: 29.08.15 16:20 Uhr