Sitzvolleyball

Paralympics: Deutsche Sitzvolleyballer verpassen Halbfinale

Der Traum der deutschen Sitzvolleyballer von einer Paralympics-Medaille ist geplatzt. Der 3:1-Sieg am Dienstag (31.08.2021) gegen Brasilien fiel nicht hoch genug aus, um die Südamerikaner in der Tabelle zu verdrängen.

Bereits im ersten Satz hieß es für das deutsche Team mehr oder minder "Alles oder nichts!". Denn bei einem Satzverlust hätte die Mannschaft von Bundestrainer Michael Merten die nächsten drei Durchgänge mit großem Vorsprung gewinnen müssen, um eine Resthoffnung auf die K.o-Runde zu haben. Das war natürlich auch den Brasilianern bewusst, die das deutsche Sextett immer wieder vor schwierige Aufgaben stellten.

Spannung bis zum Satzende

Es entwickelte sich ein knappes Duell, in dem sich bis zur zweiten technischen Auszeit (15:16) kein Team auf mehr als zwei Punkte absetzen konnte. Nachdem sich Deutschland nach vier Punkten am Stück ein kleines Polster erarbeiten konnte (19:16), schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch die Brasilianer kamen, angeführt von ihrer Nummer 1 Gilberto Lourenco da Silvo, nicht nur wieder heran, sondern zogen auch vorbei (20:22). Mit viel Einsatz aber kämpfte sich das deutsche Team zurück und verwandelte den ersten Satzball zum 25:23.

Ergebnisse

Sitzvolleyball, Männer

Gold	IRI	Mehrzad Mehravan / Morteza Mehrzadselakjani / Meisam Ali Pour / Davoud Alipourian / Morteza Ramezani Gerakoei / Seyed Mohammad Hossein Hosseini Jed / Sadegh Bigdeli / Majid Lashkarisanami / Hossein Golestani / Mohammad Nemati / Ramezan Salehihajikolaei / Mahdi Babadi
Silber	RPC	Sergej Posdeew / Viktor Milenin / Wladimir Pankratow / Alexej Wolkow / Jewgeni, Wolosnikow / Andrei Lawrinowitsch / Alexander Baitschik / Anatolii Krupin / Alexander Sawitschew / Denis Schestakow / Alexander Resnitschenko / Ilnar Sinnatullin
Bronze	BIH	Ismet Godinjak / Adnan Manko / Stevan Crnobrnja / Asim Medic / Mirzet Duran / Nizam Cancar / Dzevad Hamzic / Jasmin Brkic / Safet Alibasic / Sabahudin Delalic / Ermin Jusufovic
4.	BRA	Gilberto Lourenco Da Silva / Daniel Jorge Da Silva / Alex Pereira Witkovski / Fabricio Da Silva Pinto / Daniel Yoshizawa / Wellington Platini Silva / Renato De Oliveira Leite / Wescley Conceicao De Oliveira / Diogo Reboucas / Samuel Henrique Arantes / Anderson Rodrigues Dos Santos / Leandro Henrique Da Silva
5.	EGY	Hesham Elshwikh / Salah Hassanin / Ashraf Abdalla / Mohamed Zeid / Ahmed Soliman / Ahmed Amer / Hossam Massoud / Elsayed Moussa / Abdelnaby Abdellatif / Ahmed Elkharsa / Mohamed Abouelyazeid / Metawa Abouelkhir
6.	GER	Alexander Schiffler / Dominik Albrecht / Florian Singer / Francis Tonleu / Heiko Wiesenthal / Jürgen Schrapp / Lukas Schiwy / Martin Vogel / Mathis Tigler / Stefan Hähnlein / Tom Wannemacher / Torben Schiewe

Alle Platzierungen

Fehlstart nicht mehr aufzuholen

Im zweiten Durchgang legte das deutsche Team einen klassischen Fehlstart hin und lag nach wenigen Ballwechseln mit 1:6 hinten. Und dieser Rückstand wollte nicht wirklich kleiner werden. Brasilien war am Netz fast nicht zu bezwingen, zudem schlichen sich zu viele Fehler ins deutsche Spiel. So musste Merten bereits beim Stand von 6:13 seine zweite und letzte Auszeit in diesem Satz nehmen. Zwar konnten seine Männer noch mehrfach auf zwei Punkte verkürzen, der Satz ging schließlich aber an Brasilien (22:25).

Satzgewinne reichen nicht fürs Weiterkommen

Nun war also die Situation gekommen, dass Deutschland nur mit zwei hohen Satzgewinnen seine Halbfinalhoffnungen am Leben erhalten konnte. Das 25:19 in Satz vier ging dabei schon einmal in die richtige Richtung. Und auch der 4:0-Start im nächsten Durchgang ließ die Hoffnungen weiter aufblühen. Doch nun merkten die Südamerikaner, dass sie mehr Gegenwehr leisten müssen. Und das taten sie. Somit änderte auch der 25:18-Satzgewinn nichts mehr am deutschen Aus.

Bislang hatte Deutschland bei Paralympics drei Medaillen im Sitzvolleyball gewonnen. Die letzte gab es mit Bronze 2012 in London.