Tischtennis

Paralympics: Schmidberger und Baus jubeln - Tischtennis-Bronze ist sicher

Im Schnelldurchgang zu Medaillen! Valentin Baus und Thomas Schmidberger haben mit Demonstrationen ihrer Stärke im Tischtennis überragende Drei-Satz-Siege gefeiert und jubeln mindestens über die Bronzemedaille. Beide spielen nun im Halbfinale, nachdem es kein Spiel um Platz drei gibt, ist ihnen Bronze bereits sicher.

Baus' Gegner Nicolas Savant Aira war beim 11:3, 11:3 und 11:4 chancenlos. Der Franzose versuchte früh, Baus Rhythmus mit Auszeiten zu stören. Doch davon ließ sich der 25-Jährige, der an der Glasknochen-Krankheit leidet, nicht beeindrucken. 2016 holte Baus in Rio die Silbermedaille. Sein nächstes Spiel absolviert der 25-Jährige am Samstag (28.08.21) um 7.20 Uhr gegen den Briten Jack Hunter-Spivey.

Schmidberger überragend gegen "Urgestein" Zhao Ping

Eine grandiose Leistung zeigte auch Thomas Schmidberger gegen das paralympische "Urgestein" Zhao Ping aus China. Gegen den Teamsieger der Spiele von 2012 und 2016 leistete sich der 29 Jahre alte Deutsche so gut wie keine Fehler und fertigte seinen Gegner innerhalb von nur 19 Minuten ab. Kurios: Im dritten Satz erkundigte sich die Schiedsrichterin beim Stand von 7:6 für Schmidberger nach dem Spielstand - aber der gebürtige Zwiesler hatte genau mitgezählt und klärte die Schiedsrichterin auf.

Schmidberger ist im Halbfinale jetzt wieder am frühen Samstagmorgen um 3.20 Uhr (MESZ) an der Reihe und kämpft um den Einzug ins Endspiel. Dort hat er es mit dem nächsten Team-Paralympicssieger zu tun, diesmal hat er es mit Zhai Xiang aus China zu tun.

Raus Traum schnell vorbei

Auch Thomas Rau und Björn Schnake träumten nach ihren ersten Siegen von einer Paralympics-Medaille - doch für Rau ist der Traum früh vorbei. Gegen den US-Amerikaner Ian Seidenfeld gewann er Satz eins knapp. Dann aber dreht der 20-Jährige den Spieß um und siegte mit 10:12, 12:10, 11:4 und 11:9.

Schnake nervenstark ins Viertelfinale

Eine erfolgreiche paralympische Premiere erlebte auch Björn Schnake, der am Freitag zwei Siege feiern durfte. Doch im Viertelfinale war für den 49 Jahre alten Schnake, der erst 2019 mit dem Parasport begann und seit Geburt unter einer seltenen Stoffwechselkrankheit leidet, Schluss.

Im ersten Satz gegen den Briten William Bayley startete Schnake gut, hatte dann aber Probleme mit Baylays Aufschlag. Das setzte sich auch im zweiten Satz fort: Nach einem knappen 11:13 zuvor gab der Deutsche den zweiten Durchgang mit 8:11 ab. Schnake kämpfte zwar weiter, musste sich aber auch im dritten Satz mit 9:11 beugen.

Brüchle nach Aus extrem enttäuscht

Thomas Brüchle scheiterte im Achtelfinale an Jenson van Emburgh aus den USA. Nach fünf engen Sätzen musste sich der 45-jährige Deutsche seinem 24 Jahre jüngeren Kontrahenten 2:3 (7:11, 11:6, 4:11, 11:9, 7:11) geschlagen geben. In dem Duell in der sitzenden Klasse boten sich der zweifache Paralympics-Medaillengewinner Brüchle und Paralympics-Debütant van Emburgh ein starkes Match mit vielen langen und umkämpften Ballwechseln. Im vierten Satz stand Brüchle schon vor dem vorzeitigen Aus, als er nach 4:0-Führung plötzlich 4:7 hinten lag. Den vierten Satz konnte er noch drehen, im entscheidenden fünften Durchgang nutzte er aber eine 7:6-Führung nicht und schied nach 33 Minuten aus.

Nach fünf Jahren "harter Arbeit" zeigte sich Brüchle sehr enttäuscht: Auf einer Skala von null bis zehn wähle er die zwölf, sagte er im ARD-Interview. Sein Ziel in Tokio sei schließlich eine Medaille gewesen.

Mikolaschek kämpft - aber Zhang Miao war zu stark

Sandra Mikolaschek kam in ihrem Viertelfinale gegen die starke Chinesin Zhang Miao nur schwer ins Match. Schnell ging der erste Satz mit 2:11 an die chinesische Silbermedaillengewinnerin von Rio 2016. Im zweiten Satz hatte sich die 24-Jährige Deutsche dann deutlich besser auf ihre Gegnerin eingestellt: Nach längerer Führung musste Mikolaschek den Satz recht knapp mit 8:11 abgeben.

Anders aber dann der dritte Durchgang: Nervenstark servierte die im Rollstuhl sitzende Düsseldorferin und verwertete ihre Chancen eiskalt. Beim Stand von 10:4 hatte Mikolaschek sechs Satzbälle und verwertete den zweiten zum 11:5 - die Deutsche schien das Match drehen zu können.

Satz Nr. vier war umkämpft: Die Deutsche ließ ihre Kontrahenten nicht aus den Augen und hielt lange gut mit. Doch am Ende machte die 30 Jahre alte Chinesin den Sieg mit dem 11:9 perfekt.

Wolf verliert nach 2:0-Führung

Für Juliane Wolf kam dagegen das Aus. Nach der Auftaktniederlage gegen die zweimalige Paralympics-Siegerin Jingdian Mao (0:3) verlor sie in der stehenden Klasse 8 auch gegen die Japanerin Yuri Tomono (2:3). Dabei sah die Athletin aus Eisenhüttenstadt schon wie die sichere Siegerin aus. Sie führte schnell mit 2:0, doch danach riss die Japanerin das Geschehen an sich. Wolf verlor ihre Linie, machte einfache Fehler und gab die weiteren Sätze recht deutlich ab (4:11, 7:11, 5:11).