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Paralympisches Flüchtlingsteam: "Tapferstes Team der Welt"
von jo
Fußballer Alphonso Davies stärkte mit rührenden Worten die Mission des sechsköpfigen Flüchtlingsaufgebots bei den Paralympischen Spielen. Davies wurde in einem ghanaischen Flüchtlingscamp geboren.
In seiner neuen Heimat Kanada, deren Staatsbürgerschaft er 2017 erhielt, blühte Davies auf, in München reifte er zum Star. Dasselbe wünscht er nun auch den Parasportlern. Beim Flüchtlingsteam, zu dem auch der seit vier Jahren in Deutschland lebende Syrer Anas Al Khalifa gehört, stehen sportliche Erfolge jedoch nicht im Mittelpunkt.
Zwölf Millionen Flüchtlinge mit Behinderung
Chef de Mission des Flüchtlingsteams ist Ileana Rodriguez. Sie verstärkt diesen Gedanken - und will zugleich eine wichtige Botschaft senden:
Besonderer Einsatz für Frauen mit Behinderung
Keulenwerferin Alia Issa fordert nicht nur die Inklusion von Flüchtlingen, sondern macht sich zudem für Frauen mit einer Behinderung stark. Die erste Frau im paralympischen Flüchtlingsteam will Menschen, die ihr Schicksal teilen,
Bereits bei der paralympischen Eröffnungsfeier am Dienstag (24.08.2021) hatte die 20-Jährige erstmals die Möglichkeit, ihre Haltung zu präsentieren. Zusammen mit Schwimmer Abbas Karimi führte Issa die Flüchtlingsdelegation mit der Fahne ins Nationalstadion in Tokio. Eine
Tür für Afghanistan steht weit offen
Und die große Bühne der Paralympics steht für Botschaften zur Verfügung. Als Zeichen der Solidarität wurde die afghanische Fahne für die fehlenden Athleten aus dem von den Taliban übernommenen Land ins Stadion getragen.
Die Tür für die Afghanen, in Zukunft für das paralympische Flüchtlingsteam zu starten, steht weit offen. "Wir repräsentieren hier die Welt der Menschen, die Flüchtlinge sind", betonte Rodriguez. Zwei Athleten aus Afghanistan war wegen der verheerenden Lage im Land die Teilnahme verwehrt geblieben. Es wäre ein starkes Signal, das die Werte des Teams erneut in den Vordergrund rücken würde.
Medaillenchancen im Taekwondo
Die erste gewonnene Medaille eines Flüchtlings bei den Paralympischen Spielen könnte die Botschaft verstärken. Gute Chancen dafür rechnet sich Parfait Hakizimana aus. Der heute 33-Jährige wurde 1996 während des Bürgerkrieges in seinem Heimatland Burundi in einem Flüchtlingslager angeschossen und am linken Arm schwer verletzt, seine Mutter war bei dem Angriff getötet worden. Seit 2015 lebt Hakizimana in einem Flüchtlingscamp in Ruanda.
Der Taekwondo-Sport half ihm in der Rehabilitation nach seiner Verletzung. Ein erstes Achtungszeichen konnte Haikizimana im Jahr 2017 setzen, als er bei den offenen Afrikameisterschaften nur knapp gegen den dreimaligen Weltmeister Aythami Santana aus Spanien verlor. Vielleicht ist für den Taekwondo-Sportler in Tokio in der K44-Klasse sogar ein vorderer Platz drin.
Stand: 25.08.21 02:24 Uhr
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B | |
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1. | CHN | 96 | 60 | 51 | |
2. | GBR | 41 | 38 | 45 | |
3. | USA | 37 | 36 | 31 | |
4. | RPC | 36 | 33 | 49 | |
5. | NED | 25 | 17 | 17 | |
6. | UKR | 24 | 47 | 27 | |
7. | BRA | 22 | 20 | 30 | |
8. | AUS | 21 | 29 | 30 | |
... | |||||
12. | GER | 13 | 12 | 18 |
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