Das offizielle Plakat für die XXII. Olympischen Spiele vom 19. Juli bis 3. August 1980 in Moskau: Die Abbildung über den olympischen Ringen soll der Turm der Lomonossow-Universität darstellen.
Den Olympischen Spielen in Moskau haftet der Makel an, sportlich nur die Hälfte wert zu sein. Ein halbes Jahr nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan reisen nur 81 Mannschaften in die UdSSR.
Wie schon 1976 siegt Marathon-Läufer Waldemar Cierpinski aus Halle auch in Moskau über die 42,195 Kilometer lange Strecke. Er und der Äthiopier Abebe Bikila (1960, 1964) sind bis heute die einzigen, die ihre Marathon-Olympiasiege wiederholen konnten.
Achtmal steht Turner Alexander Ditjatin in Moskau auf dem Siegerpodest (dreimal Gold) - so oft wie niemand zuvor bei ein und denselben Spielen.
Kraftvoller Hangsprung zum Gold: Lutz Dombrowski. Der Chemnitzer wird in Moskau Olympiasieger mit Europarekord von 8,54 m.
Nach Weltrekord auch Olympia-Gold über 400 Meter: Marita Koch. Die Rostockerin düpiert die Konkurrenz und überquert die Ziellinie mit einer halben Sekunde Vorsprung.
Nach seinem Weltrekord im Frühsommer 1980 gilt Guido Kratschmer als einer der Gold-Favoriten im Zehnkampf. Durch den Boykott verfolgt Kratschmer den Zehnkampf jedoch nur von der Tribüne aus.
Die schnellsten 800-m-Läufer der Leichtathletik-Wettbewerbe bei der Siegerehrung: Der britische Olympiasieger Steve Ovett (M.) sowie sein Landsmann Sebastian Coe (h.) und Nikolai Kirow (UdSSR).
Als erster Schwimmer bleibt Wladimir Salnikow aus der UdSSR über 1.500 Meter Freistil unter der 15-Minuten-Marke und verbessert den bestehenden Weltrekord um sagenhafte vier Sekunden.
Der Kubaner Teofilo Stevenson (r.) ist der zweite Boxer nach dem Ungarn Laszlo Papp (1948 bis 1956), der bei drei Olympischen Spielen in Folge Gold holt.