Die jamaikanische Sprinter Usain Bolt (M.) läuft ins Ziel. © dpa - Bildfunk Foto: Antonio Lacerda

Leichtathletik

Bolt verlässt Olympia-Bühne mit neun Goldenen

Der Leichtathletik-Superstar Usain Bolt tritt mit dem Triple-Triple ab. In der 4x100-Meter-Staffel siegte Favorit Jamaika vor einem Überraschungsteam. Im Frauen-Rennen verpasste die deutsche 4x100-Meter-Staffel die große Überraschung. Beim Sieg der US-Staffel wurde das Quartett Vierte.

Usain Bolts historischer Dreifach-Dreifach-Erfolg ist perfekt: Der jamaikanische Sprintstar, der bereits bei den Spielen 2008 und 2012 die 100 Meter, 200 Meter und die 4x100-Meter-Staffel gewonen hatte, wiederholte diesen Triumph auch in der Nacht zu Samstag (MESZ) in Rio de Janeiro. Im letzten Rennen seiner olympischen Karriere führte der Sprinter, der am kommenden Sonntag seinen 30. Geburtstag feiert, die 4x100-Meter-Staffel von Jamaika zu Gold. Nach den Siegen über 100 und 200 Meter war es das dritte Gold für Bolt in Rio.

Bolt: "Ich bin der Größte"

"Ich bin sehr erleichtert. Es ist passiert. Ich bin glücklich und stolz auf mich. Ich bin der Größte", freute sich der Ausnahme-Athlet, der mit seinen neun Olympia-Goldmedaillen mit Mittelstreckenläufer Paavo Nurmi aus Finnland sowie Sprinter und Weitspringer Carl Lewis gleichzog.

Die jamaikanische Staffel mit Asafa Powell, Yohan Blake, Nickel Ashmeade und Schlussläufer Bolt siegte in 37,27 Sekunden. Der Erfolg war überlegen, den Weltrekord von 36,84 Sekunden verpasste das Quartett aber klar. Silber feierte das Überraschungs-Quartett aus Japan, das in 37,60 Sekunden noch vor den USA (37,62 sek) ins Ziel kam.

Gatlin: "Das Schlimmste, das unserem Land je passiert ist"

Da die US-Staffel später wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert wurde, konnte sich Kanada (37,64 sek) über Bronze freuen. Die US-Amerikaner reagierten dagegen frustriert. Tyson Gay, der vom doppelten Dopingsünder Justin Gatlin auf seine 100 Meter geschickt wurde, sagte: "Von der Disqualifikation haben wir erst nach der Ehrenrunde erfahren. Das ist das Schlimmste, das unserem Land je passiert ist. Uns wurde gesagt, dass Justin den Staffelstab bereits vor der Wechselzone gegriffen hat. Er bestreitet das."

Das deutsche Quartett um den deutschen Meister Julian Reus war im Vorlauf ausgeschieden.

4x100 m der Frauen: USA dominieren

Die US-amerikanische Sprinterin Tori Bowie mit der Staffel über 4x100 Meter © dpa - Bildfunk Foto: Yoan Valat

Torie Bowie lief die US-Frauen überlegen zu Gold.

In der 4x100-Meter-Staffel der Frauen kamen die Deutschen Tatjana Pinto (Paderborn), Lisa Mayer (Langgöns/Oberkleen), Gina Lückenkemper (Dortmund) und Rebekka Haase (LV Erzgebirge) auf Rang vier. Schlussläuferin Haaase überquerte nach 42,10 Sekunden das Ziel, das Quartett verpasste die Medaillenränge damit um 33 Hundertstelsekunden. Den Sieg sicherten sich die Frauen aus den USA mit Tianna Bartoletta, Allyson Felix, English Gardner und Tori Bowie, die in 41,01 Sekunden überlegen zu Gold liefen. Silber ging an Jamaika mit Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson (41,36), Bronze gewann Großbritannien (41,77).

Die deutschen Frauen waren in dem Rennen nie wirklich auf Medaillenkurs, zeigten aber einen couragierten Auftritt. "Ich habe es heute genossen. Das war mein letzter Auftritt für diese Saison. Das hat echt Spaß gemacht", sagte Startläuferin Pinto nach dem Wettkampf. Der erste Wechsel lief beim Quartett des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) nahezu perfekt, bei den anderen Wechseln ließen die deutschen Frauen etwas Zeit liegen. "Ich bin spät angelaufen. Da haben wir ein paar Hundertstel verloren. Für Bronze hätte es aber trotzdem nicht gereicht", sagte Lückenkemper, die als Dritte in das Rennen ging. Glücklich war Schlussläuferin Haase: "Wir hatten eine starke Zeit. Wir können zufrieden sein. Die anderen waren einfach besser."

 

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 20.08.16 03:48 Uhr