Triathletin Rebecca Robisch © imago/Action Plus

Triathlon

DOSB muss Triathlon-Nominierung neu regeln

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) muss die Nominierung der Triathleten für Olympia in Rio nach einer Entscheidung des Landgerichts Frankfurt (Main) neu regeln. Nun könnte neben Anne Haug zumindest eine weitere Athletin oder Athlet nach Rio fahren. Rebecca Robisch glaubt allerdings nicht mehr an ihre Chance. Sie verkündete ihren Abschied aus dem Nationalteam.

Triathletin Rebecca Robisch hat am Freitag (15.07.16) vor Gericht einen Teilerfolg erzielt. Nach einem Beschluss des Landgerichts Frankfurt (Main) muss der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die Nominierung der Triathleten für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro neu vornehmen. Die Vergabe der vier offenen Qualifikationsplätze muss nun neu diskutiert und entschieden werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Robisch automatisch nominiert wird. Ihr Antrag auf eine Einstweilige Verfügung, die die Nominierung erzwingen sollte, wurde vom Gericht abgelehnt. "Ich freue mich sehr über dieses Urteil", sagte Robisch dennoch zu sportschau.de: "So konnte ich die aus meiner Sicht unverständliche Nichtnominierung korrigieren und im Sinne unserer deutschen Athleten etwas Gutes tun."

Meldefrist läuft am Dienstag ab

Allerdings ist fraglich, ob neben Haug eine weitere Athletin oder ein Athlet nach Rio fährt: "Die Chancen sind sehr gering", sagte DTU-Präsident Martin Engelhardt. Die Zeit drängt: Die Meldefrist für Rio läuft am Dienstag um 0.00 Uhr ab. Überdies ist fraglich, ob die DTU die bereits zurückgegebenen Startplätze vom Triathlon-Weltverband ITU zurückbekommt. Auch Robisch glaubt offenbar nicht mehr an eine Olympia-Teilnahme. Nach dem Hamburg-Triathlon verkündete sie ihren Rücktritt aus dem Nationalteam: "Das war der Abschied von der Kurzdistanz", meinte Robisch im Ersten.

Robisch zweimal mit Klage erfolgreich

Der DOSB hatte lediglich Haug für die Olympischen Spiele nominiert, obwohl den deutschen Athleten vier weitere Startplätze zustehen. Allerdings hat Haug als einzige die Nominierungskriterien der Deutschen Triathlon Union (DTU) erfüllt. Robisch hatte nach der Nicht-Berücksichtigung für Rio einen Antrag auf Einstweilige Verfügung eingereicht. Es war nicht das erste Mal, dass sie gegen eine Entscheidung vorgegangen war. Nachdem die DTU sie nicht auf die beim DOSB eingereichte Vorschlagsliste gesetzt hatte, hatte Robisch dagegen erfolgreich beim Deutschen Sportschiedsgericht (DIS) geklagt.

"Teamtaktische Erwägungen" bei Vorschlagsliste

Ursprünglich wollte die DTU neben Haug Laura Lindemann und Anja Knapp nach Rio schicken. Sie sollten Medaillen-Kandidatin Haug im Rennen unterstützen. "Teamtaktische Erwägungen" seien der Grund für diese Entscheidung gewesen. Doch nach der Entscheidung des DIS musste der Verband reagieren und erweiterte deshalb seine Vorschlagsliste um Robisch und Hanna Philippin sowie die beiden Männer Steffen Justus und Gregor Buchholz. Doch der DOSB zeigte der DTU die kalte Schulter und berief am vergangenen Dienstag (12.07.16) lediglich Haug ins deutsche Olympia-Team.

Dieses Thema im Programm:

Sportschau live, 21.08.2016, 07.00 Uhr

Stand: 16.07.16 18:27 Uhr