Schießen
Gold! Schnellfeuerspezialist Reitz treffsicher
Im olympischen Finale mit der Schnellfeuerpistole hat sich Christian Reitz zum Olympiasieger gekrönt. Der Regensburger holte für den deutschen Schützenbund die fünfte Medaille in Rio.
Die acht Durchgänge a fünf Schüsse im Finale entwickelten sich zu einem echten Krimi. Der 29 Jahre alte Christian Reitz, 2008 in Peking bereits mit Bronze dekoriert, behielt aber in den entscheidenden Serien gegen seine insgesamt fünf Konkurrenten die Nerven: Nach einer Fünf zum Auftakt schoss der Regensburger sechs Mal in Folge eine Vier. Nach und nach mussten sich die Konkurrenten aus dem Wettbewerb verabschieden - bis am Ende nur noch der Franzose Jean Quiquampoix zum entscheidenden Duell um Gold übrigblieb: Reitz ging mit zwei Treffern Vorsprung ins Rennen, blieb cool, zielte - und traf wieder fünfmal. Für Quiquampoix, das stand schon vor dessen finalen Schüssen fest, blieb damit nur Rang zwei. Die Bronzemedaille ging an Yuehong Li aus China.
"Ich habe immer gesagt ich will die Medaille, am liebsten eine Farbe, die ich noch nicht habe und am allerliebsten Gold", sagte Reitz. Seine Verlobte Sandra Hornung hatte Tränen in den Augen: "Hammergeil! Ich bin sprachlos." Reitz will nach dem größten Erfolg seiner Karriere weitermachen: 2020 in Tokio will er erneut um die Medaillen mitschießen: "Ich werde definitiv nicht aufhören. In vier Jahren sind wieder Olympische Spiele. Ich habe einfach Lust, ich genieße", sagte der frischgebackene Olympiasieger.
Schützen liefern Medaillen am Fließband
In den olympischen Wettbewerben hatten vor Reitz bereits Barbara Engleder (KK-Dreistellung) und Henri Junghänel (KK-liegend) Gold gewonnen, Monika Karsch (Sportpistole) holte Silber. Auch Bogenschützin Lisa Unruh gewann Silber. "So ein Abschneiden hat es noch nie gegeben, dabei sind noch nicht mal alle Erwartungen aufgegangen", bilanzierte Sportdirektor Heiner Gabelmann.
Geis verpasste das Finale der besten Sechs
In der zweitägigen Qualifikation hatte Reitz mit olympischem Rekord von 592 Ringen und als bester aller Teilnehmer das Finale erreicht. Nach zwei perfekten 100er-Serien erlaubte sich der Olympia-Dritte von Peking erst in der letzten Serie einige Patzer und verfehlte seinen Weltrekord (593) um einen Zähler. Den Olympia-Rekord egalisierte er.
Für den WM-Zeiten Oliver Geis aus Mengerskirchen reichte es nicht für den Einzug ins Finale: Der Weltcup-Vierte von Rio leistete sich in der letzten Qualifikationsserie eine 91 von möglichen 100 und kam als 17. nur auf 572 Ringe. Nach den ersten drei Durchgängen am Freitag hatte Geis noch aussichtsreich den sechsten Platz belegt, der zur Finalteilnahme gereicht hätte. Wir haben im Team alles richtig gemacht - auch wenn es für mich nicht gereicht hat", zollte Geis nach dem Finale Olympiasieger Reitz Respekt für dessen Leistung.
Stand: 13.08.16 17:57 Uhr
Sportarten
Ergebnisse
Medaillenspiegel
Platz | Land | G | S | B |
---|---|---|---|---|
1. | USA | 46 | 37 | 38 |
2. | GBR | 27 | 23 | 17 |
3. | CHN | 26 | 18 | 26 |
4. | RUS | 19 | 17 | 20 |
5. | GER | 17 | 10 | 15 |
6. | JPN | 12 | 8 | 21 |
7. | FRA | 10 | 18 | 14 |
8. | KOR | 9 | 3 | 9 |
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